DAX holt Verluste vom Morgen auf: ZEW schockt den Aktienmarkt nur kurz. Was waren die weiteren Themen heute an der Börse?
Kauflaune nach tiefer Eröffnung
Der DAX leitete am zweiten Handelstag dieser Woche zum zweiten Mal mit einem Minus den Handelstag ein. Vor allem die schwachen asiatischen Märkte und die Ängste vor einer weiteren Verschärfung durch Covid19 in vielen Regionen, die bereits Ausgangssperren verhängt haben, führte zu neuem Abgabedruck. Dabei wurde sogar in der ersten Handelsstunde der 12.700er-Bereich unterschritten.
Damit waren die Verluste jedoch für den Handelstag nahezu ausgestanden. Ausgehend von der 12.655 startete ein Reversal, welches zunächst in Richtung ZEW-Index verhalten begann, dann aber über die Mittagszeit die Xetra-Eröffnung deutlich überschritt und am Nachmittag sogar die neue Kurslücke vom Morgen geschlossen hatte.
Der ZEW-Index selbst zeichnete ein düsteres Bild für die Konjunkturseite in Deutschland. Der Ausblick für die nächsten sechs Monate fiel im Juli überraschend kräftig um 25,8 auf minus 53,8 Punkte und auch im aktuellen Kalendermonat Juli bewerteten die Fachleute die aktuelle Lage viel pessimistischer als erwartet worden war.
Dennoch schienen die Börsianer alles als „eingepreist“ anzusehen und trugen den DAX wieder über 12.800 Punkte zurück. Mit der Wall Street Eröffnung gab es in den USA einen regelrechten Short-Squeeze, der den Index dann zum Gap-close und darüber hinaus führte.
Im Hoch standen wir bei 12.905 Punkten und damit 250 Punkte über dem Tagestief und schlossen auch dort. Die Aufholjagdt, oder technisch formuliert das Reversal, ist hier deutlich zu sehen:
Damit kam der DAX den Wochenhochs sehr nah, aber nicht der 13.000er-Marke. Sie war am Freitag erreicht worden und steht weiterhin als Psychomarke im Index verankert. Mittelfristig stellt sie die nächste Hürde auf einem möglichen Weg der weiteren Erholung dar:
Wie gestaltete sich das Bild bei den einzelnen Aktien im Index?
Leichter Kaufüberhang bei den DAX-Aktien
An der Börse Frankfurt dominierten heute auch bei den Einzelwerten die Pluszeichen. Vor allem die Airbus machte Mut mit der Schätzung, wie viele Maschinen in den nächsten Jahren am Markt benötigt werden. Konkret sollen wegen des weltweit weiter zunehmenden Flugverkehrs in den kommenden 20 Jahren 39.490 Passagier- und Frachtflugzeuge benötigt werden. Dies entspricht einer Verdopplung!
Zusammen mit Boeing sieht man sich den Herausforderungen gewachsen und kalkuliert hohe Umsätze ein.
Die umsatzstärksten Werte waren heute jedoch mit Linde, der BASF und Siemens in anderen Bereichen zu finden. Dies zeigt die Zusammenfassung der Börse Frankfurt auf:
Diese Nachricht dominierten den Markt und zog auch den Ausrüster für Flugzeuge, die MTU Aero Engines mit nach oben.
Eine BASF notierte heute ebenfalls im Plus, nachdem die gestrigen Quartalszahlen am Markt zunächst für Abgabedruck sorgten. Doch davon machte sich der Wert los und steht nun recht stabil über 40 Euro.
Die Schlusslichter Sartorius und Symrise waren eher technisch korrigierend, denn die letzten Tage gab es hier vermehrt Aufschläge zu beobachten.
Damit war das Gesamtbild bei den Aktien fast ausgeglichen. In der Heatmap der Aktienwerte nahm die Farbe grün und damit die Menge an Aktien mit Gewinnen 19 Werte ein. 21 Verlierer standen dem in der Verteilung gegenüber:
Gespannt sein darf man morgen auf die aktuellen US-Verbraucherpreise. Sollte die Gesamtinflation bei oder über 8,8 Prozent im Jahresvergleich bleiben, könnte der Druck auf der Unterseite noch einmal zunehmen.
Zuvor blicken wir jedoch auf die Verbraucherpreise aus Deutschland und die Industrieproduktion aus der EU.
Am Abend wird noch das Beige Book der US-Notenbank Fed veröffentlicht.
Zu diesen Terminen sehen Sie folgenden Ausblick:
Nutzen Sie für die Information auch noch den heutigen Finanztalk:
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