Wie vermutet, oder auch befürchtet, ging es diese Woche in die Korrektur bei den Aktienmärkten. Die Verluste der grossen Indizes halten sich dabei in Grenzen. Der S&P500 verliert -1.21%, der Nasdaq100 -2.38%. Der ARKK ETF hingegen schmiert mal wieder so richtig ab mit -14.07%. Und das deutet auch auf nichts Gutes für meine Depots, die insgesamt -24.675,29 EUR verkraften müssen.
Verlust von -24.675,29 EUR im Depot
Auch bei der Marktampel geht es bei einigen Kriterien wieder auf rot. Der gelbe Status kann aber noch behauptet werden.
Alle Details wie jede Woche nun nachfolgend. Die Gesamtübersicht der Tradingdepot-Wochenergebnisse ist in Tabellenform auch jederzeit in der Performance auf meinem Blog 4quadrat einsehbar.
Kommen wir hier zu den einzelnen Depots:
Tradingdepot1-Updates KW33/2022: Wheel
Heftig trifft es das kleine Depot mit -544,47 EUR Verlust, umgerechnet -16.77%. Der Depotwert sinkt auf 2.701,79 EUR. Die Cushion sinkt ebenfalls extrem auf nur noch 6.66%. Die offenen Prämien sind mit 30 USD gering.
Woran liegt es? Einerseits deutet der grosse Verlust bei ARKK bereits darauf hin, dass auch mein kleines Depot ordentlich leidet, durch die Hauptposition der 100 ARKK Anteile und dadurch auch gleichzeitigem Hebel. Doch auch die zweite Position in UNG lief diese Woche gegen meine angestrebte Richtung.
Immerhin konnte der bis Freitag letzter Woche noch offene Covered Call auf ARKK ein wenig abfedern und ist mit voller Prämie wertlos verfallen. Die “Reparatur” des überrannten Covered Call vor wenigen Wochen ist damit abgeschlossen. Die eingenommenen Prämien seit November letzten Jahres machen inzwischen über 12% vom ursprünglichen Preis von ARKK aus (damals noch bei über 112 USD). 12% von November bis August mag sich nicht nach viel anhören. Als Zusatzeinnahme ist es aber eine attraktive Rendite und drückt die Kostenbasis gewaltig.
Bei Betrachtung der Prämie sieht es noch besser bei UNG aus. Seit Start der “Kampagne” Ende Juli konnten bereits über 7% Prämie vereinnahmt werden. Ich gehe deshalb auch bei UNG weiterhin davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Kampagne mit einer schönen Gesamtrendite abgeschlossen werden kann. Momentan sieht es allerdings deutlich kritischer aus.
Die geringe Cushion von nur noch 6% hatte ich oben bereits erwähnt. Unter 10% erlaubt IB keine neuen Positionseröffnungen. Das bedeutet, dass die Position auf UNG für die kommende Woche noch ohne Covered Put ausgestattet ist. “Noch”… denn um wieder voll handlungsfähig zu sein, wurden am Freitag Nachmittag 2.000 EUR zur weiteren Einzahlung angewiesen. Das Geld sollte vermutlich am Montag, spätestens Dienstag das Depot erreichen und kann für neue Covered Puts genutzt werden.
Mit der Jahresperformance geht es derweil wieder südwärts. Ich vermute, viele Leser haben mich / das Depot bereits abgeschrieben und können meine Kontinuität nicht nachvollziehen. In meiner grenzenlosen Naivität werde ich weiterhin darauf wetten, dass sich das Depot früher oder später vollständig erholen wird und weit darüber hinaus. Dafür sind nur 3 Faktoren entscheiden: 1. Geduld und 2. das Depot nicht vollständig zu killen (kann durch weitere Einzahlungen immer abgewendet werden) und 3. eine auf lange Sicht funktionierende Strategie.
Tradingdepot2-Updates KW33/2022: Basic Income Strategie und Wheel
Während mich die Schwankungen im kleinen Depot absolut “kalt” lassen, bedeutet es im grösseren Depot je nach Ergebnis mehr emotionalen Schmerz. Aushaltbar, aber dennoch gern zu vermeiden, ist in dieser Woche der Verlust von -24.130,82 EUR und damit -5.73%. Das Depot sinkt wieder unter die 400kEUR Marke auf 396.703,46 EUR. Die Cushion sinkt auf 59.95%. Offene Prämien (maximal mögliche Prämien) sind mit 70.241 USD weiterhin sehr hoch.
Der prozentuale Verlust liegt damit deutlich über dem der grossen Indizes, obwohl durch die grossen Covered Call Positionen auf SPY und QQQ ein gewisser Hedging-Effekt vorhanden ist. Der grosse Verlust lag in dieser Woche vor allem wieder in kleineren Nebenwerten, die in einigen Fällen über 20% Verlust eingefahren haben. Auf Wochensicht wohlgemerkt!
Auch Rohstoffe können sich den Abwärtsbewegungen nicht entziehen und verlieren, was meine Depots zusätzlich belastet bei Gold und URA.
Ab und zu wird in Kommentaren oder auch Mails die Frage gestellt, ob ich das Depot nicht anders aufstellen möchte. Prinzipiell ja. Würde ich das Depot aktuell leer starten, würde ich vieles anders machen. Belastend wirken ja vor allem die Altpositionen auf einzelne Aktien. Aus meinen mittlerweile vielen Jahren an den Märkten, weiss ich aber, dass ich immer dann besonders schlecht performt habe, wenn ich eine funktionierende Strategie wegen zwischenzeitlicher Verlust über Board geworfen habe und quasi neu angefangen habe. Bei jeder neuen Position achte ich deshalb schon seit langem darauf, dass ich diverse Szenarien für das weitere Managen kenne. Im besten Fall mit einer ordentlichen Rendite und im schlimmsten Fall bis zum Totalverlust der einzelnen Position. Für einige Aktien im Depot kann ich einen Totalverlust leider nicht mehr ausschliessen. Dennoch gilt auch hier, dass ich mich an meine vor dem Trade festgelegten Szenarien halte.
Fast alle Positionen betrachte ich wöchentlich und setze sie, wie oben im kleinen Depot beispielhaft für ARKK und UNG geschildert, ins Verhältnis zu den tatsächlich realisierten Prämieneinnahmen. Aufs Jahr gerechnet ist eine Prämieneinnahme von 10 – 20% pro Position bei fast allen Positionen erreichbar. Solange ich also davon ausgehe, dass sich die Positionen irgendwann erholen können und ich ausserdem die Rendite der Prämieneinnahmen halten kann, wird sich auch das Gesamtdepot erholen. Die extreme Volatilität gefällt mir dabei nicht, muss ich aber aufgrund der Entscheide in der Vergangenheit aushalten.
Und so geht es diese Woche auch im grösseren Depot leider wieder abwärts. Nun wird es auf die Märkte ankommen, wie weit der erneute Abschwung gehen wird. Mit weiteren Verlusten einhergehend, für das Gesamtdepot aber vermutlich unproblematisch wäre ein erneuter Rückgang auf ca. 395 im SPY (ETF auf den S&P500) und 295 im QQQ (ETF auf den Nasdaq100). Darunter würde es wieder “spannend”.
Tradingdepot-Updates Marktampel: gelb
Der Abschwung geht auch an den Kriterien der Marktampel nicht spurlos vorbei. Mit neu 10 grünen (zuvor 12), 14 gelben (zuvor 15) und 10 roten (zuvor 7) Kriterien ist der Gesamtstatus aber weiterhin gelb und damit ein mehr oder weniger normales Börsenumfeld.
Der Fear&Greed Index schnupperte in dieser Woche kurz in den gierigen Bereich, fiel am Freitag aber wieder auf neutral zurück.
Die Advance/Decline Charts und auch der VIX / VVIX und die VIX-Terminstrukturkurve zeigen sich noch nicht wieder in übermässiger Sorge. Von dort wäre wohl eher eine Korrektur der zuletzt starken Aufwärtsbewegungen zu erwarten, aber kein weiterer Crash.
Allerdings ist noch reichlich Platz für die Korrektur nach unten vorhanden. Solange die Kurse über 4100 oder zumindest 4000 im S&P500 bleiben, ist alles gut.
Weil meine Marktprognosen aber unglaublich schlecht sind, halte ich mich ausschliesslich an meine Strategien zur regelmässigen Prämieneinnahme und lasse mich und die Depots nur im übrigen Marktgeschehen treiben.
Damit wünsche ich Dir viel Erfolg beim eigenen Trading,
4quadrat
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