Bayer-Aktie: Absturz!

Nach einem neuen Rechtsspruch in Georgia muss der Pharmakonzern 2,1 Milliarden Dollar Entschädigung zahlen, während Experten die Lage dennoch als beherrschbar einschätzen.

Bayer AG Aktie - Beitragsbild
Kurz & knapp:
  • Kursrückgang von 5,37% binnen fünf Tagen
  • Hohe Strafzahlung im US-Bundesstaat Georgia
  • Monsanto-Ãœbernahme als strategischer Fehltritt
  • Analysten bleiben trotz Urteil gelassen

Bayer ist gestern deutlich bestraft worden. Die Aktie verlor gleich mehr als -1,5 % und kam mit dem Kurs von 22,57 Euro auf einem harten Boden an. Der Titel verlor innerhalb von fünf Tagen nun -5,37 %. Ist damit der Abwärtstrend eingeläutet? Wohl nicht.

Ein möglicher Grund dafür ist das jüngste „Glyphosat-Urteil“ aus den USA.

2,1 Milliarden Strafe

Geschworene im US-Bundesstaat Georgia haben in einem Rechtsstreit um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup den Bayer-Konzern zu knapp 2,1 Milliarden Dollar Schadenersatz verurteilt. Die Summe setzt sich aus 65 Millionen Dollar Schadenersatz sowie zwei Milliarden Dollar sogenannten Strafschadenersatz zusammen. Der Kläger macht Glyphosat für seine Krebserkrankung verantwortlich. Das ist ein weiteres Urteil in einer ganzen Kette ähnlicher Prozesse.

Der Monsanto-Kauf war ein Fehler

2018 hat Bayer das Unternehmen Monsanto erworben. Monsanto war bis dahin der Hersteller des Unkrautvernichtungsmittel Roundup. Der darin enthaltene Wirkstoff Glyphosat stand bereits damals im Verdacht, Krebs bei Säugetieren und damit auch bei Menschen auszulösen. Das haben die damaligen Bayer-Verantwortlichen nicht ausreichend ernst genommen und den Kauf abgeschlossen. Durch die Übernahme muss Bayer nun für eventuell entstandene Schäden aufkommen. Bislang haben die juristischen Auseinandersetzungen den Bayer-Konzern rund 15 Milliarden USD gekostet.

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Analysten sind nicht schockiert

Die meisten Analysten sehen das aktuelle Urteil als zwar „teuer“, aber nicht dramatisch an. James Quigley, Analyst bei der US-Investmentbank Goldman Sachs, erklärte, dass die negative Jury-Entscheidung des Gerichts im US-Bundesstaat Georgia im Glyphosat-Streit enttäuschend sei, jüngste Gesetzesänderungen in dem Staat könnten aber neue Streitfälle verhindern. Er blieb bei seiner Einschätzung „Neutral“ und beim Kursziel von 29 Euro. JPMorgan-Analyst Richard Vosser betonte, dass Bayer das Urteil des US-Geschworenengerichts wohl anfechten wird.

Zwar sieht er die Gefahr, dass sich die Anwälte anderer Kläger durch das Urteil ermutigt fühlen, doch an der grundsätzlichen Lage habe sich für Bayer dadurch nichts entscheidend geändert. Zudem wies er darauf hin, dass der geplante Gang von Bayer vor das oberste US-Gericht, um das Thema Glyphosat grundsätzlich klären zu lassen, weiterhin vom Pharmakonzern verfolgt werde.

 

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Über Joerg Mahnert 69 Artikel
Jörg Mahnert ist seit nunmehr 28 Jahren im Bereich Trading und Investment tätig. Seit 2001 macht er die in Deutschland zu Unrecht vernachlässigte Methodik Point&Figure-Charttechnik bekannt und veröffentlicht seine Analysen auf seiner Seite XundO.info und auf einigen etablierten Finanz-Portalen.