Volkswagen glänzt auf der IAA, Porsche fliegt aus dem DAX

Trotz Gewinnrevision durch Margenprobleme im Luxussegment bleibt der Volkswagen-Aktienkurs stabil. Der Konzern kämpft mit den Folgen des Diesel-Skandals und dem Wandel zur Elektromobilität.

Kurz & knapp:
  • Porsche belastet Volkswagen-Bilanz erheblich
  • Aktienkurs zeigt überraschende Stabilität
  • Gewinnrevision durch Margendruck aus China
  • Transformationsprozess zur Elektromobilität läuft

Volkswagen glänzt auf der IAA mit neuen Modellen und einer großen KI-Investition. Hingegen muss die Porsche-Aktie den DAX verlassen. Hat die Volkswagen Aktie bereits alles Negative eingepreist? Folgende Aktienanalyse zeigt die weiteren Aussichten auf.

Volkswagen zeigt auf der IAA positive Zukunftsszenarien

Volkswagen wurde 1937 unter dem Namen „Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen Volkswagens mbH“ gegründet – später als Volkswagenwerk firmierend – mit dem Ziel, ein erschwingliches Auto für die breite Bevölkerung in Deutschland zu fertigen. Der ikonische Käfer war nicht nur ein Projekt des Regimes, sondern sollte auch Grundlage für die Wiederbelebung der deutschen Automobilindustrie nach dem Krieg werden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm die britische Militärverwaltung die Produktion und konnte so bald wieder mit der Fertigung des Käfers beginnen. Bereits in den frühen 1950er Jahren etablierte sich Volkswagen als Symbol des deutschen Wirtschaftswunders. Exportorientierung und Serienproduktion waren dabei entscheidende Treiber für nachhaltiges Wachstum.

In den 1960er Jahren öffnete Volkswagen seine Strukturen – 1960 wurde das Unternehmen teilweise privatisiert. Der Käfer wurde zum weltweiten Verkaufsschlager, setzte neue Produktionsrekorde und sicherte die finanzielle Basis des Unternehmens. Ab den 1970er Jahren führte ein beginnender Einbruch bei den Käfer-Verkäufen zur Entwicklung neuer Modelle wie Golf und Passat, mit denen VW eine Renaissance einleitete. Der Golf feierte 1974 Serienproduktionstart und wurde zu Europas meistverkauftem Auto – bis heute wurden über 37 Millionen Einheiten produziert.

Im weiteren Verlauf baute Volkswagen seine globale Präsenz deutlich aus. Mit der Übernahme von Marken wie Audi, Bentley, Porsche, Lamborghini, Skoda und Seat wuchs der Konzern zu einem der größten Automobilimperien weltweit. In den letzten Jahren verzeichnete VW regelmäßig hohe Umsätze: 2023 lag der Umsatz bei rund 322 Milliarden Euro, 2024 stieg er leicht auf etwa 324 Milliarden Euro – begleitet von wechselhaften Gewinnentwicklungen und herausfordernden Marktbedingungen, etwa abgesunkene Nachfrage in China und steigende Produktionskosten.

Angesichts wachsender Konkurrenz und nötiger Transformation in Richtung Elektromobilität reagierte Volkswagen mit strategischen Maßnahmen. Dazu zählen Sparprogramme (inklusive Stellenabbau und Werksschließungen), die Einführung neuer, erschwinglicher Elektromodelle wie dem ID.Polo, sowie eine klare Produktionsoffensive in Spanien – mit Investitionen von mehreren Milliarden Euro ab 2026. Gleichzeitig gab es Verhandlungen mit der US-Regierung über Zollsenkungen, um die Belastung durch hohe Importabgaben zu lindern.

Rückblickend verbindet Volkswagen eine traditionsreiche Geschichte mit wirtschaftlicher Kraft: Von der „Volks-“ zur Weltmarke, stabilen Umsatzzahlen trotz struktureller Herausforderungen und einem klaren Kurs in Richtung Zukunft – Elektromobilität, Effizienzsteigerung und globale Marktpräsenz bleiben im Mittelpunkt der weiteren Entwicklung. Neue Elektromodelle wurden in dieser Woche auf der IAA präsentiert. Gelingt damit der Rebound?
Wir blicken auf Bilanzdaten, die Pläne von Volkswagen, aber auch auf Porsche und das Chartbild der Aktien.

Das Video zur Volkswagen Aktienanalyse

Im Format „Aktien im Fokus“ nehmen Roland Jegen und Andreas Bernstein regelmäßig Aktien näher unter die Lupe. Heute ist die Volkswagen das Thema des Tages, anbei das Video:

Die Analysen konzentrieren sich dabei sowohl auf Fundamentaldaten als auch auf die Charttechnik.

Was lässt sich im weiteren Verlauf erwarten? Alle Insights erhalten Sie in unserem Video!

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Aktien Research Andreas Bernstein

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Roland Jegen ist seit über 15 Jahren an der Börse aktiv. Seit 2016 arbeitet er als Trading-Experte bei WH SelfInvest. Neben der klassischen Chartanalyse gehören Auction Market Theory und Volume/ Market Profile sowie automatisierte Handelssysteme zu seinen Steckenpferden. Er veröffentlicht regelmäßig technische Analysen zu US-Aktien für den Neobroker Freestoxx.
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