So traden Professionals

Kleine Warnung vorweg: Wenn Sie diesen Artikel lesen, sollten Sie sich etwas Zeit nehmen und für die verlinkten Videos ein Lesezeichen setzen bzw. den youtube-Kanal von Trading-Treff abonnieren. Vielleicht sehen auch Sie dann einiges etwas klarer oder holen das Brillenputztuch raus. Denn hier wird eines klar herausgearbeitet: So traden Professionals. Dies geht nicht einfach so „nebenbei“ zu erlernen.

 

Zeitenwende für Broker: So traden Professionals

 

Bei der Recherche zum Thema Trading und Professionals finden Sie vermutlich eine Vielzahl an Antworten zu den Themen:

  • Was unterscheidet Retail Trader von Professional Tradern
  • Wie funktioniert der Markt des Retail Brokerage
  • Welche Rolle spielen Introducing Broker, Coaches, Trainer etc.
  • Wie ist meine Rolle in dem Spiel und habe ich eine Chance, zu gewinnen?
  • Kann man überhaupt als Retail Trader erfolgreich werden?
  • Was kann man in Bezug auf Social-/Copy Trading daraus lernen?
  • Macht Coaching trotz vieler Märchenonkel Sinn?

 

Schaut man auf die Schlagzeilen des letzten Jahres und der letzten Tage, fällt eines auf – die Zeiten werden härter und schwieriger für die sogenannten Retailbroker, unterstützende Dienstleister wie Spotware, Leverate, Panda und deren Geschäftsmodelle. Die Regulierungsbehörden FCA, BaFin, CySec u.a. fegen sanft durch und Ausweichbewegungen betroffener “Sünder” sind unübersehbar. Viele von Israel aus operierende Call Center brechen scharenweise nach Osteuropa auf, weil die israelische Aufsicht ISA auf der Matte steht. Justament kann man sich bei Finance Magnates gegen einen Obulus von knapp 2.000 $ informieren, in welchem der ehemaligen Ostblockstaaten die Etablierung eines neuen Backoffice kostengünstig erscheint. Es vergeht kein Tag, an dem nicht in den einschlägigen Finanzseiten bei FinanceMagnates, FinanceFeed oder LeapRate über Verstöße gegen Regelungen der Finanzaufsicht der Länder berichtet wird.

In den letzten Monaten sorgten die Diskussionen um Handelsinstrumente wie CFD’s und Binäre Optionen für Aufregung und durchaus kontroverse Reaktionen. Viele der sogenannten Retailtrader, also Sie und ich, bewegen sich in diesem Markt und handeln zum Teil schon seit vielen Jahren bei verschiedenen Anbietern. Themen wie Requotes, Umstellung von automatischer Ausführung auf manuell bis hin zu sanften Aufforderungen, dem gewählten Broker den Rücken zu kehren, sind erfahrenen und erfolgreichen Händlern nicht neu.

Die Gründe dafür sind simpel – profitable Händler knabbern am Gewinn des CFD/Forex-Brokers und unterlaufen damit den eigentlichen Geschäftszweck vieler (zum Glück nicht aller) Anbieter – mir und Ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. So traden Professionals eben nicht, sondern haben oftmals sogar noch andere Einahmequellen.

 

Welche Einkommensquellen haben typische CFD/Forexbroker ?

 

Sie kennen sicher das 90/90/90 Phänomen in der Finanzindustrie, das da lautet: 90% der Neukunden, die gehebelte Produkte handeln, verlieren innerhalb von 90 Tagen 90% ihrer Einlage. So zumindest die Erhebungen von UK. Europa und Asien. In den USA sollen es dank des Verbotes von CFD’s nur 70% sein. Dafür versenken die Kunden dort ihre Konten mit Aktienoptionen und Devisenfutures…

CFD Broker “Gibmirmal” verdient sein Geld also mit

  • Spread
  • Kommissionen
  • Finanzierungsgewinnen und
  • OTC Gewinne, indem die Gegenseite der Kunden (der 90 % Loser) eingenommen wird
  • Gehedged werden nur die 10% profitablen Trader, und das kostet bekanntlich Geld

CFD Broker “Fairsindwir” reduziert sein Geschäftsmodell auf

  • Spread
  • Kommissionen
  • Finanzierungsgewinnen und, so Marketmaker  
  • hedged alle Positionen

 

Einen vertieften Einblick können Sie auch im Artikel unseres Trading Treff Autors brokerdeal.de

Eines der wohl prominenten Beispiele der jüngsten Vergangenheit, da börsennotiert und publizitätspflichtig, ist FXCM (nun umbenannt in Global Brokerage). Die Story um FXCM ist ja eigentlich nur die Spitze des Eisberges, der das Thema mal wieder an das Licht der aufmerksamen Öffentlichkeit zerrte.

Wer sich also mit dem Börsenhandel und vor allem auch mit CFD’s beschäftigt, dem sollte klar sein, in welchem Markt man sich bewegt, welche Interessen dort aufeinander treffen und wie die Akteure ihr Geld verdienen.

Wenn man das wissen möchte, und nicht blind dem Marketing der Industrie vertraut, dann empfiehlt es sich, denen zuzuhören, die jahrelang Teil der Industrie waren – den Profis eben.

Wer etwas sucht, wird auch im Web fündig, allerdings weniger im deutschsprachigen Raum. Dazu ein paar Beispiele.

 

So traden Professionals: Reportagen und Challenges

 

Vor einigen Jahren, in 2009, gab es eine Serie in der BBC mit dem Namen Million Dollar Traders . Es war sozusagen die britische Wiederholung des Turtle Trader Experiments aus den 80er Jahren. Es war ein guter Blick über die Schultern der Trader, um zu erfahren: So traden Professionals.

Fokus der Serie: Sind absolute Newbies in der Lage, mit einem strengen Regelwerk an der Börse Geld zu verdienen – ist Trading, unabhängig von Herkunft, Intelligenz und Bildung erlernbar.

 

Einer der Protagonisten der Serie: Anton Kreil, ein ehemaliger Händler von Goldman Sachs, J.P. Morgan und Lehman Brothers. Anton Kreil hat in 2007, noch vor dem Ausbruch der Finanzkrise, den Weg ins Privatleben genommen und ist seit einigen Jahren u.a. mit einem eigenen Coaching Business von Singapur aus unterwegs. Seine Mitstreiter haben eine vergleichbare Vita, u.a. Jason McDonald und Raj Malhotra.

Vor wenigen Tagen hielt Anton Kreil einen vielbeachteten Vortrag vor Studenten in London an der University of Westminster zum Thema Retail vs. Professional Trading. Pikanterweise musste die Aufzeichnung der Vorlesung kurzzeitig aus YouTube entfernt werden, da sich Akteure aus den USA auf den Schlips getreten fühlten und rechtlich intervenierten. Inzwischen erfreut sich das Video wieder regen Interesses.

 

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Mehr Informationen

 

Ähnliche Veranstaltungen gab es bereits in den Jahren davor zum Thema Investmentbanken/Hedgefonds bzw. “Die Wahrheit über Trading”, ebenfalls Vorträge bzw. Diskussionsrunden vor Studenten/Absolventen, die berufliche Orientierung in der Finanzindustrie suchten. Dazu haben wir auf Trading-Treff eine Playlist auf youtube erstellt ->

 

Nehmen Sie sich die Zeit und hören Sie unvoreingenommen zu. Anton Kreil löst nicht nur ein AHA-Erlebnis aus, sondern informiert zu Funktionsweisen und Entwicklungen des Geschäfts, die man sonst nirgends öffentlich so komprimiert und strukturiert findet. So traden Professionals und dies bringt er sehr detailliert und authentisch an seine Zuhörer.

 

Seine Kernthesen liste ich Ihnen gerne im nächsten Artikel auf und gehe auch auf Statistik ein, die Retail Trader von Professionals unterscheidet. Daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, wird damit das nächste und wichtige Thema hier auf Trading-Treff für Sie sein. Und natürlich die Ableitungen für das Social Trading.

 

Was wir Retail Trader lernen sollten: Argumente für ein effizienteres Trading

 

Bleiben Sie gespannt und Happy Trading,

Ihr Michael Tomaschek

Über Michael Tomaschek 29 Artikel
Michael Tomaschek ist seit 1998 an der Börse aktiv. Ab 2005 mit CFD's und seit 2007 als Forex- und Future-Trader. Neben einer beruflichen Tätigkeit handelt er hauptsächlich mit Devisen und Indextrading per CFD und veröffentlicht seine Erfahrungen im Blog Trading-der-Besten.
Kontakt: Webseite

14 Kommentare zu So traden Professionals

  1. Terminhinweis!
    Wer AK und die anderen Profis live erleben möchte, am 7. April gibt es in London die Gelegenheit.
    Die Preise bewegen sich von geschenkt, bis ambitioniert…je nach Buchung und ob mit Dinner oder ohne
    https://www.eventbrite.co.uk/e/itpm-london-super-conference-2018-tickets-40002012095?aff=ehomesaved

    Wäre jedenfalls für Interessierte die Gelegenheit, mal mit allen am Tisch zu sitzen und sich zu unterhalten.
    VIP: Access + Senior Trading Mentor Dinner more info
    VIP Access to Full Day Conference, no queue entry to all presentations + Guaranteed Front Row Seat + 30 days Video Seminar Access + Supporting Spreadsheets + Exclusive 1 hour private „Trade Ideas 2018-2019“ in depth class with Anton Kreil + after Conference VIP Dinner with Anton Kreil and all Senior Trading Mentors.

  2. Moin,
    auch von mir ein großes Danke für diesen Beitrag . Top.
    …brauchte erst einmal Zeit , um das Video in Gänze anzusehen 😉

  3. Hallo Michael,

    vielen Dank für diesen Beitrag. Ich werde oft gefragt von jungen Leuten die jetzt anfangen wollen zu traden was ich ihnen empfehlen würde. Nun, meine erste Empfehlung wird sein dass sie deinen Beitrag anschauen sollen.

  4. Hi Michael

    Alles klar da ich Deinen Artikel sehr gut finde. Finde auch dass Du nicht aufregen sollst dass Du mehr oder weniger keinen Response dafür kriegst oder hier keine grosse Diskussion über Deinen Artikel statt findet. Die Pros hier sind ja mit der Materie vertraut und die nicht Pros lesen es und müssen es auch zuerst begreifen. Also alles Bestens mit Deinem Artikel.

    Zum anderen Thema: „Anton Kreil“.

    Der Typ ist top und dies ist einer von den wenigen die ich immer auf dem Radar habe. Ein richtig kluger und clevere Händler, der absolutes Risikobewusst sein hat und handelt. Ein Optionsstratege, welches die meisten nicht wissen und was er auch nicht gross in den Vordergrund schiebt.

    Gruss / Delta_Peter

    • Hi Dan, bin nicht aufgeregt ;-), dafür sorgt schon der Initiator von Trading Treff 🙂
      Mal sehen, ob und wie sich hier auf Trading Treff zukünftig Diskussionen entwickeln können. Wir haben inzwischen ja eine Menge Content hier, aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Wenn Leser etwas für sich entnehmen können, das ihnen hilft, sich zu verbessern, Fehler zu vermeiden und auch mal eine neutrale (unvoreingenommene) Sicht der Dinge einzunehmen, ist ja schon viel getan.

      Grüße

      • Ja das denke ich auch. Man MUSS nicht ALLES hinterfragen, aber man MUSS ALLES hinterfragen dürfen. Ich kannte das Video jedenfalls nichts und finde es total cool. Mein Englisch ist nicht gerade Top, aber für das Video reichte es locker.

        • Wir haben den Beitrag gesplittet. Die Kernthesen gibt es dann auch für alle, die mit Englisch noch etwas auf Kriegsfuß stehen, im nächsten Artikel. Erstaunlicherweise macht der Vortrag gerade seine Runde im Web und sorgt für entsprechende Reaktionen. Hatte am Wochenende mal bei Jens Rabe im Kanal vorbeigeschaut. Er will wohl in den kommenden Tagen auch einmal darauf eingehen. Sorgt also für Aufmerksamkeit.

  5. Hi Dan, danke, dass Du Deine Erfahrungen hier teilst. Vor Betrug kann man sich leider nur selten schützen, außer eben – nicht alle Eier in einen Korb. Ich kann mich auch noch sehr gut an die Diskussionen nach der Refco Pleite erinnern. Ein paar Eindrücke kann man sich auch heute noch hier verschaffen
    http://www.ariva.de/forum/warnung-vor-broker-refco-und-fxcm-234560
    Was fällt dabei auf? Irgendwie bekannte Namen, die auch heute nicht unbedingt mit „Wohlwollen“ glänzen. Auch die aktuelle Meldung zu den handelnden Personen um FXCM machen deutlich, sie wollen nur Dein Bestes *g*
    https://www.leaprate.com/forex/brokers/exclusive-fxcm-hands-another-1-6-million-plus-contract-coo-david-sakhai/
    Neueinsteiger sollten daher Augen und Ohren offen halten und die Erfahrungen, auch die negativen, anderer Trader ernst nehmen und für sich persönlich bewerten.

  6. Hier noch ein paar ergänzende Worte zu den Brokers. Das folgende ist eine wahre Geschichte und wird einige vielleicht ein wenig schockieren, zeigt die Geschichte doch einiges was sich niemand wünscht:

    Ja die Brokers. Wenn man da nicht aufasst kann dies ganz schön schiefgehen. Nur gab und gibt es leider immer wieder schwarze Schafe auf dem Markt und völlig krasse und absolute verantwortungslose Menschen. Manager die das Geld Ihrer Kunden aufs extremste veruntreuen wie „Jon Corzine“ von MF Global, welche am 31.10. 2011 Gläubigerschutz nach Kapitel 11 der US-Insolvenzordnung beantragte. Von dem Moment an hatte man keinen Zugriff mehr auf sein Handelskonto bei MF Global. Wer über dieses, damalige Wochenende, offene Positionen hatte konnte diese am Montag nicht mehr schliessen, egal ob Retailer oder Handelsfirma, da Chapter 11 der totale shut down von MFGlobal war und jeglicher Handel über diese Firma war ab sofort unmöglich. Dieser Betrug von Jon Corzine, der sich verspekuliert hatte mit den Kundengelder, hat viele und auch mich über 30% des dort liegenden Kapitals gekostet ohne dass man falsch gehandelt hätte. Dieses noch vorhandene Geld wurde im Frühling 2012 auf die Brokers verteilt welche ehemalige MFGlobal Kunden als Ihre neuen Brokers angaben.

    Und nun kommt der Hammer. Einige Firmen und Retailer haben sich dann für PFGBest als neuen Broker entschieden. Da hiess der Chef „Russell R. Wasendorf Sr“ und der hat USD 200 Mil von den Kundengeldern veruntreut und musste am 10. 07. 2012 Gläubigerschutz nach Kapitel 11 der US-Insolvenzordnung beantragten. Heisst: Einige die ein paar Monate vorher von MFGlobal betrogen worden waren und sich dann für PFGBest entschieden haben wurden nun zum zweiten Mal innert Monaten für nicht mal falsches Traden von einem Brokerhaus betrogen. Man stelle sich vor wie man sich fühlt wenn man einer von den Betroffenen war, da schon einmal auf solche Art und Weise betrogen einem viel Unbehagen überkommt und man wirklich neues Vertrauen zum neuen Broker wieder aufbauen muss.

    In meinem Falle war es gerade umkehrt, da bevor bei MFGlobal Gelder bei PFGBest waren und dort abgezogen wurden da MFGlobal ein besseres Angebot machte.

    Gebe dies einfach hier preis so dass vor allem Neueinsteiger gewarnt sind wen Sie als Brokerhaus wählen und sich zweitens bewusst werden dass grössere Geldsummen immer auf mindestens zwei Broker verteilt werden müssen. Nebst dem ist die angesprochene 90/90/90 Regel zu beachten wenn man Neueinsteiger ist.

    Gruss Delta_Peter

  7. Ich hatte gehofft, dass die Vorlesung hier auf offene Ohren und Augen stößt 😉
    Jetzt weiss ich es.
    Vielen Dank

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