Wie verhält sich ein Trend-Trader in Seitwärtsphasen?

Etwa 30 Prozent der Börsenphasen bestehen aus Trends. Damit also 70 Prozent aus Seitwärtsphasen. Ein Trend-Trader braucht (dem Namen nach zu urteilen) entsprechende Trends, um erfolgreich zu sein. Aber Börse ist nun mal kein Wunschkonzert, sondern als Trend-Trader muss man folglich auch mit den Seitwärtsphasen leben können. Worauf man als Trend-Trader in Seitwärtsphasen speziell achten muss, erörtere ich Ihnen in folgendem Lernartikel.

 

Statistik der Seitwärtsphasen

Seitwärtsphasen in den größeren Zeiteinheiten hatte der DAX in diesem Jahr sehr viele. Die letzten beiden Phasen erlebten wir in diesem Jahr konkret:

  • vom 02.10. bis 25.10.
  • vom 10.11. bis heute

 

Beide sieht man im Tageschart des DAX sehr gut:

Trend-Trader in Seitwärtsphasen
Tageschart DAX mit Markierung Seitwärtsphasen

 

Bemerkenswert ist dabei die fast gleiche Handelsrange. Doch es gibt wesentliche Unterschiede in den beiden Phasen.

 

Unterschiede in den Phasen

Beide Phasen glichen sich jedoch nicht. So hatten wir in der ersten Phase sehr kleine Tagesranges und eine Volatilität, die fast ein historisches Tief erreichte bei einem ATR14 auf Tagesbasis bei 70-80.

In der aktuellen Phase  ist der ATR14 auf 150-180 gestiegen und damit viel höhere Tagesranges. Zusätzlich fällt auf, dass  es größere GAPs (Vertiefung in diesem Artikel) zur Eröffnung gibt.

Doch gefährlich sind beide Phasen für einen Trend-Trader. Darauf gehen wir nun ein.

 

Gefahren für den Trend-Trader

Was ein Trend ist, muss ich nicht näher erläutern. Siehe dazu allg. Lexikas auch online (BörseARD).

In der ersten gezeigten Phase wird man sehr häufig ausgestoppt, da der Kurs selbst kleinere Take Profit Ziele nicht erreicht und wieder abdreht. Es spielt an vielen Tagen keine Rolle, ob eine Position „LONG“ oder „SHORT“ eröffnet wurde. Man kann einfach bei einer Tagesrange von 60 Handelspunkten keinen Gewinn von 50 Punkten mit einem Trade machen. Die niedrige Volatilität wird hierbei letztlich für des Setup eines Trend-Traders, der nicht auf Minutencharts unterwegs ist,  zum Hindernis.

DAX und seine Volatilität: Statistik für Ihr Trading

In der aktuellen Phase lauert jedoch eine andere Gefahr. Hier kann man zwar kleinere Kursziele besser erreichen, doch bei Trendstrategien mit größeren Kurszielen, was eigentlich das Wort Trend bedeuten soll, dreht der Kurs in Seitwärtsphasen ebenfalls wieder ab und läuft extrem in die andere Richtung. Das kann dann auch schon mal zu einzelnen höheren Verlusttrades führen.

 

Wie kann sich der Trend-Trader absichern?

Zur Absicherung im Trendhandel habe ich drei Möglichkeiten erarbeitet:

  1. Eine Möglichkeit ist auf jeden Fall das Setzen eines Trailing – STOPs. Hier werden Kursgewinne abgesichert, sobald der Kurs nur ein wenig in die prognostizierte Kursrichtung gelaufen ist.
  2. Alternativ arbeitet der Trend-Trader mit einer Gegensignaltechnik. In der Form, das man automatisch nach einem positiven Kursverlauf einen Trade in die entgegengesetzte Richtung platziert. Damit sichert man dann den ersten Trade mit einem Gewinn ab und lässt sich die Chance offen, bei einer starken Gegenbewegung auf der anderen Richtung ebenfalls noch einmal zu profitieren.
  3. Dritte Möglichkeit implementiert die Kombination von 1 und 2 – man macht somit beides

Ich bevorzuge persönlich Strategien, bei denen ich mit höheren Take Profit Zielen arbeite. Es gibt natürlich auch noch weitere Setups, die man sich erarbeiten kann. Oder gegen einen Trend handeln, wie erst gestern Bernecker1977 hier im Artikel zeigte.

 

Anwendung in der Praxis – mein Fazit

Dies klingt alles relativ einfach, aber ist es zugegebenermaßen nicht. Denn das eigentliche Problem liegt darin, dass man nie weiß, wann Seitwärtsphasen beginnen und wann es daraus einen Ausbruch gibt. Auch Fehlausbrüche sind natürlich jederzeit möglich.

Mein Fazit ist hierbei für Trend-Trader oder Trader allgemein: Versäumen Sie keine wirklichen Trendphasen. Hier machen Sie als Trend-Trader die großen Gewinne und in Seitwärtsphasen begrenzen Sie „nur“ Ihre Verluste. Seien Sie in einer solchen Phase auch mal mit kleineren Gewinnen zufrieden.

Und noch ein Tipp:

Hören Sie nicht darauf, was Ihnen manche Medien als Nachrichten verkaufen wollen. Besonders die TV-Medien haben für jeden Kurssprung eine Erklärung im Nachhinein. Richtig im Nachhinein!  Das kann aber fast jeder ergründen, wenn er Wirtschaft und Politik etwas verfolgt.

Schauen Sie selbst auf den Chart, bilden sich eine eigene Meinung und sichern Sie Ihren Trade ab, falls es dann doch anders laufen sollte. Nur so kann ein Trend-Trader in Seitwärtsphasen überleben. In meinem Artikel zum CFD-Trading und Stops habe ich dieses weiter vertieft.

 

Gerne geben ich Ihnen und die anderen Autoren hier auf Trading-Treff dazu konkrete Beispiele und Setups vor.

Über R.A.F.I Trader 7 Artikel
RAFI TRADER entwickelte erfolgreich einen Börsen-Signaldienst und versendet seit 01.01.2014 Trading-Signale mit dem Schwerpunkt auf den DAX und ergänzend Gold, Euro Bund und führt Aktien Muster-Depots. Seit Mitte 2017 werden die Strategien auch zum Kauf angeboten. Ebenso ein Lizenzerwerb zum Schreiben eines Expert Advisors - dazu steht ein erfahrener Programmierer in Kooperation zur Verfügung. Alle weiteren Details auf der Webseite.

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