Wie aus einer Mitteilung vom 11.03.2018 um 01:15 Uhr hervorgeht, haben sich E.ON und RWE grundsätzlich über einen weitreichenden Tausch von Geschäftsaktivitäten geeinigt. Ein Teil dieser Einigung sieht die innogy SE Übernahme vor. Damit zeichnet sich ein Paukenschlag in der Energiebranche ab.
Die Ad-Hoc-Meldung zu RWE, E.ON und innogy kam kurz nach Mitternacht und könnte die noch junge Börsennotiz der innogy SE schon bald beenden. Doch was genau soll geschehen?
innogy SE soll an E.ON gehen
Wie heute Nacht deutlich wurde, hat E.ON mehr als nur „Interesse“ an der RWE-Tochter innogy. Es liegt ein konkreter Plan zur Übernahme vor, der allerdings noch der Zustimmung der jeweiligen Gremien innerhalb der Konzerne RWE und E.ON bedarf.
Für die Übernahme der innogy-Aktien soll die RWE AG einen Anteil von 16,67 % an der E.ON SE erhalten. Zusätzlich ist eine Barzahlung in Höhe von 1,5 Milliarden und ein Übertrag an Minderheitsbeteiligungen an Kernkraftwerken geplant.
Außerdem werden zusätzlich Geschäftsbereiche aus der RWE-Tochter herausgelöst und an RWE übertragen. Dabei handelt es sich um den Bereich der Erneuerbaren Energien und das Gasspeichergeschäft.
Was erhalten Anleger nach der innogy SE Übernahme?
Die Aktionäre von innogy SE sollen 40 Euro pro Aktie erhalten. Dabei ist dieser Wert natürlich nicht zufällig gewählt. Er setzt sich zusammen aus der erwarteten Dividende für die Jahre 2017 und 2018 und dem Angebotspreis für die Aktie selbst in Höhe von 36,76 Euro.
Was bedeutet der Schritt für RWE und E.ON?
Während E.ON sich durch diesen Schritt deutlich mehr auf die Kunden und Kundenlösungen im Speziellen konzentriert und die Netze betreiben wird, kann sich RWE zukünftig vor allem auf Erneuerbare Energien konzentrieren. Unabhängig von meiner Beurteilung dieser Ausrichtungen dürften in der Tat deutliche Synergieeffekte zu heben sein. Der Konzern innogy SE kann komplett in den Konzern der E.ON SE integriert werden, um eben diese Synergieeffekte zu heben.
Der Schritt beider Energiekonzerne erscheint mir vordergründig sehr schlüssig und könnte erst der Beginn von weiteren Konsolidierungen auf dem Energiemarkt sein. Die Aktien der genannten Unternehmen dürften davon mittelfristig durchaus profitieren. Allerdings bleibt die Zustimmung der Gremien und der Aufsicht zum aktuellen Zeitpunkt noch ein Fragezeichen über den hier skizzierten Plänen.
Was der DAX aus dieser Entwicklung machen könnte, erfahren Sie in unserer DAX-Analyse für die kommende Woche.
Ein seltenes Bild, wenn alle Beteiligten profitieren. Gestern RWE +9% ebenso wie EON +9% und innogy SE sogar mehr als 11% Kursaufschlag.