Dividenden mit YieldCos – Impact Investing für erfahrene Anleger

Es gibt viele verschiedene Arten in die Energiewende zu investieren. Die unsichersten Wege führen über den Grauen Kapitalmarkt und haben für den Anleger schon die ein oder andere negative Überraschung vorgehalten. Natürlich gibt es auch aktive und passive Fonds, die in Unternehmungen des Sektors investieren. Diese Art des Investments kennen die meisten Anleger. Doch kennen Sie schon die Möglichkeit auf Dividenden mit YieldCos?

 

So interessant ein Investment über Fonds für Anleger auch sein mag, mit einer direkten Investition in den Markt der Erneuerbaren Energien kann man ihn nicht vergleichen. Doch es gibt Möglichkeiten im Anlageuniversum, die einem Direktinvestment in einen Energiepark sehr nahe kommt. Diese Form der Anlage nennt sich YieldCos und ist Teil des Trends „Impact Investing“.

 

Was ist Impact Investing?

 

Impact Investing ist eine Anlageklasse, in der nicht nur die Rendite im Vordergrund steht. Neben Chancen und Risiken werden auch die weiteren Ziele genau betrachtet. Das Impact Investing zeichnet sich vor allem durch ökologische oder soziale Zieldimensionen aus. Dadurch wird diese Form des Investierens zu einer wirkungsorientierten Anlage.

Die Wachstumsraten in diesen wirkungsorientierten Geldanlagen sind in den letzten Jahren stark.

 

Was ist ein YieldCo?

 

YieldCos sind Aktiengesellschaften, deren Unternehmensziel es ist, mit dem Betrieb von Wind-, Solar-, Batterieparks, Biomasse, etc. eine beständige Rendite zu erwirtschaften. Sie richten sich vornehmlich an Pensionskassen, Versicherungen und andere Institutionelle Anleger. Allerdings bedeutet das nicht, dass interessierte Anleger, die selbst entscheidenden wollen aus dem Kreis der Investoren ausgeschlossen sind.

 

Unterschied zwischen amerikanischen und englischen YieldCos

 

Im Gegensatz zu den US Amerikanischen YieldCos, die eine sehr Hohe Verschuldung aufweisen, sind die in Großbritannien und Irland aufgelegten sehr konservativ aufgestellt. Ihre Verschuldungsgrenze ist durch die, dem YieldCo zugrundeliegende Satzung limitiert. Normalerweise liegt die Schuldenobergrenze bei maximal 50% des Nettoinventarwertes, dem NAV.

Die Zieldividende liegt meistens zwischen 6 und 7%, was recht attraktiv ist, in Zeiten der Minizinsen. Andererseits sollte man bei diesen Investitionsvehikeln nicht mit besonders starken Kursgewinnen rechnen. Anstatt Kursphantasie bieten sie eine stabile Rendite an.

 

Dividenden mit YieldCos in den Erneuerbaren Energien
Dividenden mit YieldCos im Bereich Solar, Wind und Batteriespeicher

 

 

Großbritannien, Insel der konservativen YieldCos

 

In England gibt es verschiedene YieldCos die zumeist auf Solar- und oder Windparks spezialisiert sind. Viele von ihnen beschränken sich wie der Greencoat UK Wind Plc auf Großbritannien, während andere wie The Renewables Infrastructure Group Ltd bis zu 30% in anderen Europäischen Ländern investieren dürfen. Allerdings kann das Wechselkursrisiko durchaus problematisch sein. Dieser Umstand lässt unseren Blick dann nach Irland wandern.

Dort ist der Greencoat Renewables Fund angesiedelt. Dieser Fund darf neben Wind- und Solarparks auch in Batteriespeicher investieren. Vor allem Batteriespeicher könnten vor einer starken Nachfrage stehen. Noch ist der Fund nur in Irland investiert, doch wird sich das in den nächsten zwei Jahren ändern.

Das Netgearing, also die Verschuldung, beträgt zum Beispiel beim Greencoat UK Wind Plc nur 15% des Nettoinventarwertes. Alle drei genannten Funds haben seit ihrer Auflegung bei der Dividende nicht enttäuscht und die Schwankungsintensität der Kurse ist recht gering. Das bedeutet natürlich nicht, dass ein möglicher Börsencrash keine Auswirkungen auf die Kurse hätte.

Doch wie genau könnte man in den aussichtsreichen Markt der Speicher investieren? Um diese Frage zu bewantworten, schauen wir in Richtung Prime Standard der Londoner Börse.

 

IPO eines Batteriespeicher YieldCos

 

Seit Anfang März läuft erneut ein IPO, der am 12.04.18 mit der Erstnotiz im Prime Standard der Londoner Börse endet. Hierbei handelt es sich um den Gore Street Energy Storage Fund Plc, der vornehmlich aber nicht ausschließlich in Energiespeicher Projekte innerhalb Großbritanniens investieren soll. Das Gearing soll 15% des Nettoinventarwertes nicht übersteigen, was jedoch nicht von der Satzung abgedeckt ist. Dementsprechend ist dieser Fund eventuell riskanter als die Anlagen in den Wind- und Solarparks. Das stimmt um so mehr, wenn man bedenkt dass es bisher nur wenige Daten zur Profitabilität eines Energiespeichers gibt.

Der Fund besitzt schon zwei Projekte die das sogenannte Seedportfolio ausmachen. Beide Batteriespeicher haben eine Kapazität von 18 MWh und wurden von NEC und Tesla hergestellt. NEC Energy Solutions und Nippon Koi sind die strategischen Partner des Fund, die auch Ankerinvestoren sind.

Substantial cornerstone investment Strategic partners, NEC Energy Solutions (NEC ES) and Nippon Koei (NK) have committed £14m of the target £100m raise and Directors of Gore Street Capital and affiliates intend to invest approximately £2.4m.

Der YieldCos hat eine Zieldividende von 7% und die laufenden Management Kosten halten sich in Grenzen. Weitere Informationen zu dem IPO finden Sie auf der Seite von Gore Street Capital.

 

Chancen und Risiken der YieldCos

 

Das Risiko der YieldCos stammt insbesondere aus zwei Quellen. Zum einen wären Risiken aus der regulatorischen Natur zu nennen. Die Abhängigkeit vom Strommarkt ist gegeben und kann nicht beeinflusst werden.

Die zweite Risikoquelle ist gravierender, denn die Zinsen sind der direkte Konkurrent zu diesen Funds. Steigen die Zinsen, nimmt zum einen die Attraktivität der Investition in diese Vehikel ab und zum anderen steigen die Refinanzierungskosten. Deshalb ist es besonders wichtig darauf zu achten, dass das Net Gearing möglichst gering ist. So würden die Auswirkungen der Zinswende das Vehikel wahrscheinlich nur in einem geringen Maß treffen.

Die Risiken und Chancen der YieldCos halten sich für den langfristigen Investor in Waage, denn die Laufzeiten der Erneuerbare Energien Parks gehen in der Regel über 10 Jahre hinaus. Das gilt jedoch nur, solang das Verschuldungslevel gering ist. Je höher die Verschuldung ist, desto mehr rücken die Risiken in den Vordergrund und verdrängen die Chancen vom Podium.

Egal wie, die YieldCos bieten dem Anleger, der sich auf das Impact Investing konzentriert eine attraktive Chance an der Energiewende teilzuhaben. Allerdings ist es wichtig die Verschuldung im Auge zu behalten. Nur so bleibt es wahrscheinlich auch zukünftig Dividenden mit YieldCos zu bekommen.

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