Seit nunmehr 3 Monaten nimmt das Interesse am „Star des Jahres 2017“ rapide ab. Mittlerweile ist Bitcoin nicht mehr Gast auf jeder Party. Auch die Zeitungen haben sich größtenteils von dem Thema verabschiedet. War es das für die Kryptowährung Bitcoin? Ist Bitcoin am Ende?
Es war eine Story, die immer mehr Menschen begeisterte. Kaum einer kannte wirklich die Funktion und den Zweck der ersten großen und sehr prominenten Kryptowährung. Trotzdem griff die Spekulationswut in einem lange nicht mehr gekannten Ausmaß um sich. Bitcoin wurde zu einer Story, die sich rasant über sämtliche Social-Media-Kanäle verbreitete. Kursziele von 100.000 USD machten auf Whatsapp oder Facebook die Runde.
Jede neue Nachricht wurde von den Gläubigen verschlungen. Es entstand ein wahrhaftiger Berg an neuen Kryptowährungen. Auf Youtube gab es hunderte „Werbevideos“ für „irgendwas mit Krypto“. Dabei erschloss sich nie wirklich, worum es eigentlich ging. Nur eines hatten diese Videos alle gemeinsam – die wundersame Vermehrung des Geldes in kurzer Zeit. Und wo stehen wir heute?
Bitcoin ein Gigant ohne Interesse
Tatsache ist, dass das Interesse dramatisch eingebrochen ist. Innerhalb von nur 3 Monaten liegt die Nachfrage nach Informationen über Google zu Bitcoin bei unter 25 % zum ehemaligen Höchststand aus dem Dezember 2017.
Und je weniger Interesse von der „normalen Bevölkerung“ vorhanden ist, desto geringer der Kurs. Das liegt in der Natur der Sache, denn am Ende ist Bitcoin weiterhin ohne großes Geschäftsfeld. Noch immer ähnelt das System eher einem Schneeballsystem als einer brauchbaren Währung. Doch war es das nun? Wird Bitcoin auf seine Produktionskosten oder noch tiefer fallen?
Volatilität im Bitcoin kommt zur Ruhe
Eines der Hauptargumente gegen die Nutzung des Bitcoin als Medium für Bezahlvorgänge war seine ungeheure Volatilität. Diese hat allerdings in den Wochen nach der Einführung des Bitcoin-Future deutlich nachgelassen. Auch ein ETF ist in Planung, wie wir berichteten.
Der Bitcoin ist zwar weiterhin nichts für schwache Nerven, aber die dramatischen Ausschläge innerhalb von wenigen Stunden sind eher selten geworden. Damit stellt sich nun die Frage: Verabschiedet sich der Bitcoin in die Bedeutungslosigkeit und ist sogar der große Kryptoboom vorbei?
Bitcoin-Boom vorbei?
Tatsache ist, dass ein Boom im Bitcoin-Kurs nur durch immer größeres Interesse und damit neuen Käufern stattfinden kann. In dem Artikel zum Bitcoin Schneeballsystem wurde dieser Umstand beschrieben. Diejenigen, die ihre Rechner zur Verfügung stellen, um das System am Leben zu erhalten, werden in Bitcoin bezahlt.
Finde Sie keine willigen Käufer, fällt der Kurs auf die Produktionskosten oder tiefer und das System zerstört sich von selbst. Allerdings stellt sich die Frage, ob es wirklich so enden soll. Auch damit verbunden der Hinweis, dass es noch mehr als 1.400 weitere Kryptowährungen gibt.
In meinen Augen zeichnen sich große Umwälzungen in der technologischen Geschichte durch wiederkehrende Muster aus. So kommt es zu Beginn einer wirklich großen Story regelmäßig zu massiven Übertreibungen und zu ausgeprägter Euphorie.
Nach dieser ersten Phase kommt der Realismus zurück. Eine Art Finanzkater nach starken Exzessen setzt ein. Viele der ehemaligen Gläubigen kehren dem Wunder der Geldvermehrung den Rücken und wollen von der Story nichts mehr wissen. Ich möchte Ihnen dazu ein Beispiel geben.
Kennen Sie den Chartverlauf?
Leider ist die Blase geplatzt
Nur die Zeit kann zeigen, welches Potenzial in neuen Ideen steckt. Sie haben es sicherlich erraten. Die Charts, die Sie oben sahen, waren die der Aktie von Amazon um die Jahrtausendwende.
Nach einem heftigen Hype für alle Internetwerte, brach das gesamte Konstrukt zusammen. Internetaktien waren mehr als out und niemand konnte sich vorstellen, dass diese Aktien jemals wieder zu den euphorischen Höchstständen klettern könnten.
Und damit hatten die Investoren auch recht. Jedenfalls bei der überwältigenden Mehrzahl dieser Aktien. Doch es gab Ausnahmen. Immerhin war das Internet mit seinen Möglichkeiten tatsächlich revolutionär.
Doch diese Revolution in unser aller Leben wurde dann erst über die vielen folgenden Jahre Realität. Und ähnlich wird es mit Aktien und Währungen sein, die ihren Ursprung in der Blockchain haben. Viele Vertreter dieser Zunft werden wir in 5 oder 10 Jahren nicht mehr kennen. Sie werden nur noch Schatten in den Erinnerungen sein.
Massensterben in Kryptowährungen
Vor allem unter den Kryptowährungen wird es noch ein Massensterben geben. Doch einige werden überleben. Und von diesen werden ein paar wenige unser heutiges Leben so dramatisch verändern, dass ihre Kapitalisierung sogar die aktuellen Riesen überflügeln könnte. Denn so ist der Lauf der Dinge. Aus einer Idee wird ein Projekt. Und aus diesem Projekt erwächst Zuversicht. Aus dieser wird Euphorie und dann kommt der große Kater – immer.
Bitcoin nur 16 Euro wert – Zwei Ökonomen behaupten den Wert zu kennen
Aber genau an diesem Punkt ist nicht Schluss. Es trennt sich dann nur die Spreu vom Weizen und es wird Platz geschaffen für die Überlebenden. Doch welche Kryptowährungen oder Aktien das sein werden, kann Ihnen heute noch niemand sagen. Oftmals sind es diejenigen, die die zweite große Welle anführen.
Einen diversifizierten Weg in Unternehmungen zu investieren, die stark im Bereich der Kryptowährungen aktiv sind, bietet Vontobel an. Das Schweizer Geldhaus hat ein Zertifikat auf den Solactive Blockchain Technology Performance Index aufgelegt.
Wird Bitcoin überleben?
Ob der Bitcoin am Ende ist, oder ob seine wirklich große Zeit noch bevorsteht, werden uns die nächsten Monate und Jahre zeigen. In jedem Falle ist das große Thema Blockchain noch nicht vorbei. Und aus diesem Grund werden wir Sie weiter auf dem Laufenden halten.
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