Die Zeitungen sind jeden Tag voll mit neuen Ideen zur Rettung der angeschlagenen Norddeutschen Landesbank. Nachdem es scheinbar zu keiner Lösung zwischen NordLB und Helaba kommt, soll nun nochmals das Thema Super-Landesbank diskutiert werden. Doch ist eine solche Landesbank, die direkt nach der Deutschen Bank das zweitgrößte Kreditinstitut in Deutschland wäre wirklich eine „Lösung“?
Die Idee von Sparkassenpräsident Helmut Schleweis ist nicht neu. Schon damals wurde immer mal wieder ein Zusammenschluss aller Landesbanken zu einer Super-Landesbank diskutiert. Doch dieser Schritt, der vordergründig wie eine Problemlösung aussieht, könnte die Zukunft des Sparkassensicherungssystems vor völlig neue Herausforderungen stellen. Eine Landesbank mit einer Bilanzsumme von bis zu 700 Milliarden Euro wäre ein Glied in einer Kette, welches in einer möglichen Schieflage nicht mehr zu halten wäre.
Schon jetzt stellen die Landesbanken den Sparkassensektor vor große Herausforderungen. Und anstatt völlig neue Lösungswege zu durchdenken und Strukturen zu ändern, wird erneut in noch größere Regionen gedacht. Als wäre die zurückliegende Krise vollends in Vergessenheit geraten.
Super-Landesbank ist keine Lösung
Auch wenn eine mögliche Fusion von NordLB, Helaba, Dekabank und weiterer Teilnehmer die aktuellen Probleme der NordLB „ausbügeln könnten“, so klar wäre aber auch, dass diese neu geschaffene Landesbank selbst zukünftig viel zu groß wäre, um sie im Falle von möglichen Problemen zu retten. Die einzige Möglichkeit diese Situation zu vermeiden wäre ein konsequenter Schrumpfungskurs auf die nötigsten Tätigkeitsfelder einer Landesbank. Eigenes Kreditgeschäft müsste ausgesetzt werden.
Die Super-Landesbank dürfte maximal als Art Sammelbecken für Konsortialkredite dienen. Das heißt also, dass für jeden Euro Kreditvergabe am Ende Sparkassen selbst verantwortlich zeichnen sollten. Klumpenrisiken aus eigenem Kreditgeschäft müssten endgültig der Vergangenheit angehören. Ansonsten wäre diese Super-Landesbank in der nächsten Bankenkrise ein Risiko für die Sparkassen, welches es so noch nicht gab. Und genau diese Krise ist durch die dauerhafte Nullzinspolitik nicht unwahrscheinlich.
Der Plan ist letztendlich wohl nur der Versuch kurzfristig Vorteile zu erhaschen, egal welche langfristigen Konsequenzen aus ihm erwachsen können. Am Ende werden die Verantwortlichen sagen, ein Scheitern war nicht abzusehen, der Plan hatte keine Fehler, wir haben ihn ja schließlich entwickelt.
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