Das Geldexperiment schreitet immer weiter voran. Die Renditen in Deutschland sind so tief wie nie und auch Industrieanleihen fallen von Rekord zu Rekord. Neben all diesen ohnehin merkwürdigen Ereignissen, kommt nun auch noch ein neuer Umstand an die Märkte: Junk Bonds werden mittlerweile negativ verzinst.
Kennen Sie Nokia noch? Damals galt ein Nokia Handy noch als das Maß der Dinge in Sachen Modernität und Design. Allerdings kam mit dem Smartphone dann der große Abstieg des ehemaligen Handygiganten. Die Marktführerschaft im Bereich der Mobiltelefone bröckelte immer weiter und Nokia konnte nach 2011 nicht mehr mit den neuen Konkurrenten mithalten. Im Jahr 2014 verkaufte Nokia die Mobilfunksparte an Microsoft und beendete damit dieses Kapitel seiner Unternehmensgeschichte.
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Seitdem ist Nokia in den verschiedensten Bereichen tätig. Doch die Entwicklung an den Zinsmärkten holt Nokia zuletzt zurück in den Fokus. Denn die Ratingagentur Moodys versieht das Unternehmen mit einer Ratingnote von Ba1. Diese Note bedeutet, dass die Anleihen von Nokia Junk Bonds, und damit sehr spekulativ sind. Das ist per se nichts Ungewöhnliches, allerdings ist eine Verzinsung von unter Null für solche „Hochzinsanleihen“ sehr wohl ungewöhnlich.
Rendite für Nokia-Bonds unter Null
Wenn Sie heute zum Beispiel eine Anleihe von Nokia mit weniger als 2 Jahren Laufzeit über die Börse kaufen würden, dann wäre die reale Rendite bereits bei Null oder knapp darunter, je nach Briefkurs des Papiers. Damit befinden sich nun offiziell auch Anleihen aus dem nicht Investment Grade Bereich auf negativem Renditeniveau.
Das ist in der Tat ein deutliches Signal, dass die Märkte weiterhin händeringend nach den letzten verbliebenen Möglichkeiten suchen, um Erträge zu generieren. Und aufgrund der Zinssituation innerhalb der Eurozone, verbleiben fast nur noch sehr spekulative Titel, um diesem Wunsch zu entsprechen.
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