Das die Deutschen schon immer etwas ängstlich waren ist unbestritten. Doch die letzten Monate sind offensichtlich nochmals eine Zuspitzung der Panik. Die Angst vor dem Klimawandel ist so weit fortgeschritten, dass heftige Regenfälle oder hohe Temperaturen direkt in Verbindung mit dieser Problematik gebracht werden. Dabei waren vor ein paar Jahrzehnten die Warnungen über eine kommende Eiszeit ebenfalls ein Schreckensszenario, welches mit jedem kalten Wintertag unterstrichen wurde. Ich maße mir nicht an zu beurteilen, wie viel Einfluss das CO2 wirklich auf unser Wetter heute und damit auf das Klima der Zukunft haben wird. Doch eine CO2 Steuer, die nicht weltweit eingeführt wird, hat Auswirkungen die schon heute abzuschätzen sind.
Heute früh las ich in einem spannenden Buch zum Thema Ökonomie aus dem Jahre 2001 eine interessante Passage. Bevor die meisten Schüler, die heute freitags auf den Marktplätzen stehen, geboren wurden, hat Ulrich van Suntum in seinem Buch „Die unsichtbare Hand“ das Thema CO2 Zertifikate und Steuern aufgegriffen. Dabei hat van Suntum völlig frei von der heutigen Diskussion schon damals klar erkannt, dass eine Besteuerung von Treibhausgasen zwar sinnvoll ist, allerdings Gefahren mit sich bringt. Vor allem die besonders Treibhausgasintensive Industrie würde nach Ausweichmöglichkeiten suchen und die Produktionsstätten in Länder verlegen können, die keiner Besteuerung von diesen Gasen unterliegen.
Welche „grünen Aktien“ gibt es?
Die Einführung einer solchen Steuer wird damit die ohnehin schwächelnde Wirtschaft weiter belasten und zukünftig andere Produktionsstandorte attraktiver machen. An dieser Stelle zeigt sich bereits, dass das Thema Bepreisung von Treibhausgasen ein sehr schwerwiegender Eingriff in die Produktionsfaktoren ist. Völlig ungeachtet davon, wie sinnvoll es langfristig wäre eine internationale Lösung zu finden, sind nationale Vereinbarungen eine heikle Geschichte.
Umweltschutz ist nötig aber muss praktikabel sein
Völlig anders verhält es sich mit Plastikmüll. Diesen könnte man auch national zurückdrängen und dies würde dem Planeten Erde eine Menge Gutes tun. Ein Verbot von Mikroplastik und die Eindämmung von Verpackungsmaterialien wären in der Tat Schritte die sofortige Wirkung entfalten könnten. Über den Weg einer deutlichen Besteuerung von Plastik könnte man sogar ohne Verbote ein schleichendes Ende dieser Umweltbelastung herbeiführen. Doch ein Treibhausgas auf nationaler Ebene zu besteuern ist in der Tat ein heikler Schritt. Die ökonomischen Auswirkungen werden schleichend aber spürbar sein.
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