Fast unverändert präsentierte sich der DAX zum Wochenschluss und hat sich damit nicht von den Rekorden an der Wall Street anfeuern lassen. Denn dort gab es fast täglich neue Jahres- und Allzeithochs zu vermelden. Was steckt hinter der Schwäche und kann diese in der kommenden Woche ausgeglichen werden?
Die DAX-Woche im Rückblick
Rund 70 Punkte Wochendifferenz vom Eröffnungskurs XETRA zum entsprechenden Wochenschluss lassen bereits vermuten, dass wenig Bewegung erfolgte. Zwei Gewinntage und zwei Verlusttage spielten sich vornehmlich im Bereich zwischen 13.200 und 13.250 Punkten ab. Legt man den Wochenschluss am Freitag als Vergleichsmaßstab an, sind es sogar nur 12 Punkte Unterschied.
Zwischenzeitlich glänzte der DAX jedoch und markierte am Dienstag mit 13.308 Punkten ein neues Jahreshoch. Dies konnte nur sehr kurz gefeiert werden, denn bereits nach wenigen Minuten fiel der Index unter die vorangegangenen Hochs und arbeitete sich im weiteren Wochenverlauf immer wieder nach unten. Dabei wurde eine Unterstützungszone ausgebildet, welche direkt in der Range der Vorwoche lag.
Das neue Jahreshoch kann zusammen mit den Jahreshochs davor nun als Widerstandszone im Chartbild verankert werden:
Hier zeigt sich eine gewisse Zurückhaltung der Marktteilnehmer nach durchaus positiven Unternehmensdaten in der Quartalssaison und einer Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Denn während an der Wall Street weitere Rekorde Einzug hielten und der Dow Jones die 28.000er-Marke bereits berührte, verharrte unser DAX in dieser gezeigten Zone.
Dabei konnte man als Trader dennoch auf kurzfristige Bewegungen setzen, wie ich im Livetrading bei JFD* beispielsweise zeigte:
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Mehr InformationenÜbergeordnet stellt sich im DAX die Frage: Holt er nur Luft oder ist die Luft bereits raus?
Tradingideen für die kommende Handelswoche
Mit Blick auf die größeren Zeitebenen ist der Aufwärtstrend klassisch gebrochen, die Tendenz jedoch weiterhin aufwärts gerichtet:
Das Hoffen auf baldige Unterzeichnung eines Handelsdeals und eine Fortsetzung des wirtschaftlichen Wachstums ohne Rezession sind hierbei die Treiber gewesen. Doch mit Blick auf das Chartbild kann man die Situation rein technisch wie folgt betrachten:
Diese Aufwärtstendenz würde unter 13.110 respektive unter 13.000 Punkten nicht nur vom Chartbild her kippen, sondern auch vom Sentiment.
Immerhin schauen wir in diesem Kalenderjahr bereits auf eine Performance von 25 Prozent und haben die statistisch schwachen Monate September und Oktober sehr positiv überstanden. Ein nahtloser Übergang zur Jahresendrallye, die ebenfalls statistisch relevant ist, ist daher nicht zwingend.
Folgende Übersicht von wallstreet-online zur Performance der einzelnen Monate füge ich daher hier ein:
Als kurzfristige Tradingidee ist daher auf die Tiefs der Woche zu achten, welche bei Bruch ein direktes Potenzial zur unteren Range-Kante aus der Vorwoche bei 13.110 Punkten und darunter bis zur 13.000er-Marke Druck entfalten können:
Erst ein Ausbruch aus dieser Handelszone über 13.350 / 13.360 bringt dann die Jahreshochs wieder zurück in den Fokus der Marktteilnehmer und könnte zu einer Entladung der Schiebezone auf der Oberseite führen:
Da sich an den Kanten von Ranges immer entsprechende Orders häufen, die prozyklisch auf einen Ausbruch setzen und zudem antizyklisch bestehende Positionen absichern, wird die kommende Woche sehr spannend. Achten Sie hierbei auf den kommenden Ausbruch aus dem Handelsbereich der letzten Tage, welche hier noch einmal skizziert ist:
Gerne unterstütze ich Sie beim Blick auf den DAX mit meinen vorbörslichen Gedanken per E-Mail.
Wirtschaftstermine in der KW47
In der kommenden Handelswoche sind folgende Highlights im Terminkalender zu finden.
Am Montag darf man auf die Reden der EZB-Mitglieder De Guindos und Lane um 10.00 Uhr bzw. 14 Uhr gespannt sein. Harte Fakten zur Wirtschaft aus den USA werden am Dienstag um 14.30 Uhr mit den US-Baugenehmigungen und Baubeginnen erwartet.
Mittwoch steht um 8.00 Uhr aus Deutschland der Erzeugerpreisindex und 11.00 Uhr seitens der EZB der Finanzstabilitätsbericht an, welcher zweimal im Jahr einen Überblick über die möglichen Gefahrenquellen und Schwachstellen der Finanzstabilität unserer Staatengemeinschaft aufzeigt.
Das Highlight dürfte dann das FOMC Notenbankprotokoll um 20.00 Uhr aus den USA sein, welches die Zinssatzentscheidung noch einmal näher beleuchtet.
Am Donnerstag stehen erneut diverse Reden von EZB-Mitgliedern über den Tag verteilt an und 13.30 Uhr die EZB-Accounts, als Zusammenfassung der Diskussion zur wirtschaftlichen und monetären Analyse und der Geldpolitik seitens unserer Notenbank, auf der Agenda.
Mit den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung in den USA und dem Philly-Fed-Herstellungsindex um 14.30 Uhr sowie den US-Hausverkäufen um 16.00 Uhr kommen weitere Daten zur Beurteilung der amerikanischen Wirtschaft auf uns zu.
Das Deutsche BIP wird am Freitag 8.00 Uhr vorbörslich vermeldet und zusammen mit dem Einkaufsmanagerindex sowie dem Market-PMI um 9.30 Uhr aufzeigen, wie es um die deutsche Wirtschaft steht. Selbige Daten werden 10.00 Uhr seitens der EU nachgereicht.
Am Nachmittag runden der Market-PMI aus den USA um 15.45 Uhr und das Uni Michigan Verbrauchervertrauen um 16.00 Uhr den Zahlenreigen der Woche ab.
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Ihr Andreas Mueller
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