Die runde Marke von 10.000 Punkten zum Handelsende am Donnerstag konnte Freitags nicht mehr bestätigt werden. Erneut übernahmen die Bären im DAX das Ruder und sorgten so für eine Bremse der Aufwärtsbewegung. Wie stellt sich der Wochenauftakt dar?
Roter Freitag und dennoch Wochenplus
Mehr als 300 Punkte Korrektur auf der Unterseite konnte dennoch das Wochenplus nicht mehr gefährden. Immerhin gab es drei Gewinntage und darin enthalten war ein historischer Aufschlag von 11 Prozent.
Dies reflektierte nicht etwa das wirtschaftliche Umfeld oder gar eine Erholung der Krisensituation, sondern lediglich eine technische Erholung auf die starken Verluste des Monats März. Auf Monatssicht stehen wir noch immer mehr als 20 Prozent im Verlust und werden diese Vorzeichen wohl in den verbleibenden beiden Handelstagen nicht mehr aufholen.
Mit einem Schlusskurs in der oberen Hälfte der Wochenbewegung stehen damit die Ausgangszeichen für die neue Woche auf leicht positiv:
Der genaue Blick auf den Freitagsverlauf lässt hier kurzfristig eher negative Signale auftreten:
In Zahlen ausgedrückt, gab es folgende Eckdaten:
Eröffnung | 9.793,50PKT |
Tageshoch | 9.886,18PKT |
Tagestief | 9.541,83PKT |
Vortageskurs | 10.000,96PKT |
Setzen wir diese Bewegung im Chartbild 1 entsprechend fort, könnte hierbei ein neuer Test des 9.500er-Bereichs abgeleitet werden und darunter sogar ein Test des Ausbruchslevels von 9.200 Zählern:
Dies sind erste Handelsmarken für mein Trading am Montag – schauen wir dazu parallel auf die Kurse der Vorbörse.
Ausblick für den Montagshandel
Der Dow Jones schloss am Freitag nahe seinen Tagestiefs und per Indikation gab es am Wochenende weitere Abschläge. Davon ist heute Morgen nichts mehr zu sehen – im Gegenteil. Außerbörslich hat sich der Dow Jones rund 800 Punkte erholt und damit einen Teil der Verluste aus der letzten Handelsstunde der Vorwoche aufholen können:
Dieses Momentum ist auf den DAX abgefärbt und hat dort ebenfalls grüne Kurse sichtbar gemacht:
Als erster Widerstand ist hierbei der Bereich um 9.750 zu attestieren, an dem wir Freitag ebenfalls notierten:
Zoomt man das Chartbild etwas weiter auf, zeigt sich diese Region erneut und dürfte zum XETRA-Start 9.00 Uhr im Fokus der Marktteilnehmer stehen:
Daraus leite ich ab, dass eine Notierung über diesem Bereich zu einer Long-Gelegenheit bis zum übergeordneten Abwärtstrend aus Chartbild 1 führen könnte. Raum bis 9.900 ist damit im ersten Anlauf für die Bullen durchaus vorhanden.
Die Unterseite ist intraday mit dem Aufwärtstrend des Nachthandels im Endloskontrakt erst einmal untermauert und bietet dann bei 9.500 eine größere (ebenfalls aus Chartbild 1 zu entnehmen) Unterstützung an.
Diese Marken sind damit Eckwerte für das heute Trading. Behalten Sie hierbei den Blick frei für News rund um die Coronakrise und die Wall Street, welche nun wieder regulär 15.30 Uhr eröffnen wird.
Wirtschaftsdaten am Montag 30.03.2020
Beim Blick auf den Wirtschaftskalender lassen sich heute drei wichtige Daten erfassen.
11.00 Uhr der Euro-Geschäftsklimaindex, die Verbraucherpreise aus Deutschland um 14.00 Uhr und 16.30 Uhr der Dallas Fed Herstellungsindex aus den USA.
Alle Erwartungen dazu finden Sie in folgender Übersicht vor:
Starten Sie mit dieser Vorbereitung erfolgreich in die neue Handelswoche und bleiben Sie gesund,
Ihr Andreas Bernstein (Bernecker1977)
Schauen Sie gerne für weitere Meinungen in den Trading-Chat
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Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
Hallo Damir,
Dallas ist eine sehr wichtige Region. Robert Kaplan hatte sich hier schon mehrfach zu Wort gemeldet. Er ist Chef der Fed von Dallas und steht für die Unabhängigkeit der Zentralbank ein. Also entgegen Trump seinen Forderungen beurteilt er rein die wirtschaftlichen Fakten – Börsianer schauen daher noch genauer auf diese Daten, als wenn so ein Index aus „Ohio“ käme. Eine direkte Interpretation auf den Markt sehe ich hier jedoch nicht. Gerade zum Monatsende steht eher die Depotumschichtung und die Vorbereitung auf die Quartalssaison im Vordergrund.
Für mich ist im Trading maßgeblich WANN etwas gemeldet wird und wenn die Daten veröffentlicht sin, wie stark sie von der Prognose abweichen. Die Zahl an sich interpretiere ich nicht.
Beste Grüße
Andreas Bernstein
Hallo Herr Bernstein, mich würde interessieren wie sich der Fed Handelsindex (z.B. Dallas) auf die Börse auswirkt. Hat der Handelsindex direkte Auswirkungen auf den Dow Jones? Wenn ja, welche? Heute z.B. wurde der Dallas Handelsindex veröffentlicht mit einer Prognose von 6. In Wirklichkeit war es -70. Ich hätte damit gerechnet das aufgrund der hohen Differenz der DowJones negativ reagiert, tat er aber nicht. Ist dieser Handelsindex nicht relevant genug?