Stirbt der Euro? Eine Analyse unserer Gemeinschaftswährung

Stirbt der Euro? Wenn ja wann und wie? Etwas durch Hyperinflation? Diesen Fragen gehe ich in heutiger Analyse nach. Ohne Charttechnik, rein vom Hintergrund aus betrachtet.

Zuerst einmal muss man sagen, dass die Crash-Theorien um den allerseits wenig beliebten Euro nicht neu sind. Bereits seit 2008 geistern diese Theorien durch die Finanzpresse wie der Hound von Baskerville durch das Dartmoor. Bis jetzt können wir jedoch nur eines feststellen, und wir sagen es mit den Worten der Randfichten aus 2003: Jaaaaaaaaa er leebt noch, er leeebt noch, er lebt noch, stirbt nicht!

Die Tatsachen hinter dem Euro

Tatsache ist, auch 13 Jahre nach der Krise 2008 hält sich die neue Währung weiterhin im Sattel. Völlig unabhängig davon können Sie ohne Atempause täglich lesen, dass wir nur Sekunden vor dem totalen kompletten Zusammenbruch stehen. Mit den Büchern die seit 2008 geschrieben und vermarktet wurden und den Untergang des Euro heraufbeschwören, könnten wie ein ganzes Bücherregal füllen. Wahrscheinlich haben Sie selbst eines bei sich zu Hause im Regal stehen.

Um die Wahrscheinlichkeit eines Euro-Untergangs zu bewerten, wollen wir uns zunächst mit der Frage beschäftigen:

Hat der Euro bisher funktioniert?

Diese Frage hat eigentlich 2 Seiten. Die eine ist, hat der Euro auf theoretischer volkswirtschaftlicher Ebene funktioniert, und hat der Euro für die Bürgerinnen und Bürger funktioniert? Letztere Frage wollen wir als erstes klären. Der Euro zeigt sich im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen wie dem Dollar, Yen, GBP relativ stabil. Die Inflation war zu Zeiten der D-Mark deutlich höher als nach der Einführung des Euro. Der Zinssatz für Spareinlagen mag seit 2008 kontinuierlich geschrumpft sein, nur ist dies kein Phänomen des Euros, sondern haben klassische Sparer in Ländern wie den USA, Japan und Großbritannien die letzten Jahre ebenfalls kein Land gesehen. Für den Verbraucher kann also durchaus festgehalten werden, dass der Euro funktioniert. Auf volkswirtschaftlicher, akademischer Ebene kann man natürlich andere Diskussionen lostreten und Untergangsszenarien wie eine Hyperinflation aufgrund der ausgeweiteten Geldmenge skizzieren.

Droht eine Hyperinflation?

Bereits nach der Krise 2008 wurden Inflationsszenarien verbreitet, welche sich jedoch nicht bewahrheitet haben, obwohl auch hier die Geldmenge vergrößert wurde. Wirtschaftlich betrachtet ist die Corona-Krise, deren Auswirkungen durch die fiskalpolitischen Maßnahmen eingedämmt werden sollen, gleichzeitig ein Nachfrage- und Angebotsschock. Während der Angebotsschock die Preise in der Regel in die Höhe treibt wirkt die Nachfrageseite deflationär und drückt die Preise.

Hier könnte ein Gleichgewicht entstehen, sodass keine übermäßige Inflation entsteht. Ein weiterer Punkt ist der starke Anstieg der Staatsverschuldung, der eine Gefahr darstellen kann. Auch hier hatten wir jedoch nach der Krise 2008 einen Anstieg der Staatsschuldenquote, der mit dem der Corona-Krise verglichen werden kann, und hatten keinen bedrohlichen Anstieg der Inflation verzeichnen können.

Realwirtschaftlich betrachtet, dürfte sich aufgrund der höheren Arbeitslosigkeit und den strukturellen Veränderungen (höhere Digitalisierung und geringere Mobilität) eher eine deflationäre Wirkung entfalten. Sofern eine erhöhte Staatsverschuldung dem Einbruch der Nachfrage entgegenwirkt, wie dies im Zuge der Pandemie der Fall ist, muss diese nicht zu einer erhöhten Inflation führen, vielmehr wird diese eingesetzt, um eine deflationäre Tendenz zu korrigieren. Auch dies sind jedoch Punkte, die nichts spezifisch mit dem Euro zu tun haben und in anderen Ländern gleich behandelt werden. Wir sehen daher eher eine Deflation als eine Inflation drohen.

Wird der Euro in Zukunft funktionieren?

Wir würden diese Frage mit einem „Ja“ beantworten, allerdings stellt sich hier direkt die Frage „wie gut“? Sehr wahrscheinlich ließen sich die Unterschiede der einzelnen Länder auch in der Wirtschaftskraft besser mit lokalen Währungen abbilden. Diese Was-Wäre-Wenn-Überlegungen halten wir jedoch für Zeitverschwendung, da es eine Rückkehr in lokale Währungen nicht geben kann. Warum wir dies ausschließen, liegt daran, dass Deutschland bei einer Wiedereinführung der D-Mark im Verhältnis zu anderen EU-Ländern eine extrem starke Währung hätte bzw. mit einer deutlichen Aufwertung gerechnet werden müsste.

Deutschland würde dies durch die stark exportgetriebene Wirtschaft am meisten schaden. Sollten schwächere Länder zu ihren alten Währungen zurückgehen wollen, wäre hier eine Abwertung der alten Währung zu erwarten, was die Schulden noch weiter in die Höhe treiben würde. Abgesehen von der abschreckenden Wirkung für Investitionen aus dem Ausland und der Stimmung der Unsicherheit, wären die Kosten für eine Rückkehr in lokale Währungen immens und langfristig kein Fortschritt. Ich bin absolut kein Gegner der D-Mark. Jedoch halte ich es schlichtweg für extrem unrealistisch das unser herrschendes Politsystem daran Interesse hätte.   

Auch die Meinung sämtlicher Crashpropheten, die seit Jahren den Untergang des Euro heraufbeschwören, teilen wir nicht. Diese sehen auch seit Jahren den Aktienmarkt ins nichts Crashen. Das kleine Problem dabei ist, dass wir uns im größten und längsten Bullenmarkt der Menschheitsgeschichte befinden und jeder der auf die Crashpropheten gehört hat das Ganze von der Seitenlinie aus beobachten dürfte.

Wir erachten den nicht beliebten Euro daher als robuster als viele annehmen würden. Insgesamt erwarten wir einen stärkeren Euro, was sich auch im Vergleich zu anderen Währungspaaren wie EUR/USD, EUR/TRY, EUR/GBP und EUR/CAD in steigenden Kursen niederschlagen wird.

Insgesamt sehen wir den Euro gegen einige Währungen aufwerten und erwarten in den nächsten Wochen interessante Einstiege in unserem Forex Paket. Wir werden hierzu die entsprechenden Kurznachrichten verschicken, sobald wir einen Einstieg tätigen. Einen Tod des Euro können wir nicht sehen und erwarten, dass uns dieser weiterhin begleiten wird.

Untergangsszenarien halten wir für kalkulierte Panikmache und teils stark übertrieben. Vergessen Sie nie, das mit Angst verdammt viel Geld verdient wird.

Wenn man allen Untergangsszenarien folgt, wäre es wohl das Beste, sein Geld bei der katholischen Kirche abzugeben und sich direkt in den Zinnsarg zu legen. Wir bleiben daher positiv und konzentrieren uns auf den Aufbau eines ausgewogenen Portfolios, das die Erlösung bringt.

Wollen Sie beim nächsten Einstieg dabei sein und einfach unverbindlich testen ob wir diese Ergebnisse auch für Ihr Depot darstellen können?

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Viel Erfolg,

Ihr Philip Hopf

Über Philip Hopf 441 Artikel
Philip Hopf ist Mitgründer und Geschäftsführender Gesellschafter der HKCM. Seit 2005 ist er aktiv an den Finanzmärkten als Trader und Investor aktiv. Er spezialisiert sich auf den Index und Rohstoff- sowie Aktienbereich. Dabei nutzt er die Elliott Wave Analysemethodik um Zielbereiche und Trendwendepunkte in den jeweiligen Märkten zu berechnen.
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