DAX-Wochenanalyse nach dem 14000er-Test nun wieder an die Range-Kante 14800? Folgende Chartanalyse zeigt Supports und Szenarien für Trader.
Brisanter DAX-Rutsch in dieser Woche
Die politische Lage und Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine waren bereits in den Wochen zuvor diskutiert und mit Nervosität am Aktienmarkt bedacht worden. Trotz dieser Nervosität und einem Wochenminus von 2,5 Prozent in der Woche zuvor konnte zunächst die 15.000 als Region verteidigt werden. Sogar ein Test der Oktobertiefs fiel positiv aus, sodass Anleger mit zwischenzeitlichen Kursen über 15.500 Punkten Hoffnung auf einen positiven Verlauf nahmen.
Dies gelang in dieser Woche nicht mehr. Direkt am Montag und damit an einem US-Feiertag fielen die Kurse nach einer zunächst positiven Eröffnung schnell zurück, unterschritten die 15.000 und wenig später auch die 14.800. Dieses mittelfristige Signal löste eine Menge Stopp-Orders aus und sorgte damit für ein erstes negatives Signal im Chartbild seit fast einem Jahr.
Eine Gegenbewegung am Dienstag und Mittwoch konnte keinen neuen Schlusskurs über der Signallinie, welche bei rund 14.850 Punkten liegt, generieren. Die Folge waren weitere Verluste. Sie hatten womöglich den Auslöser bereits im Blick – die Invasion der Ukraine durch Russland. Ein weiterer Kursrutsch und internationale Verunsicherung gingen mit dem Ereignis am Donnerstag einher.
Dennoch schaffte es der Index im Zuge einer Erholung an der Wall Street am Freitag, das so entstandene Gap fast komplett zu schliessen. Im Wochenverlauf sieht man die Relevanz solcher Gaps und wie schnell es nach einem Gap-close auch in die Gegenrichtung ziehen kann sehr deutlich:
In Summe war dies erneut eine negative Handelswoche mit nur einem Plustag, der nach sieben Minustagen dann auch wiederum nur eine technische Bewegung darstellen könnte:
Dies schauen wir uns gleich genauer an, zuvor der Blick auf das Umfeld.
Internationale Entwicklung, Nasdaq und Gold
Der DAX zählte zu den schwächsten Indizes des Wochenrankings (Grafik von Teletrader):
Interessant ist hierbei, dass die Wall Street und damit auch der Nasdaq es am Freitag noch schafften ein Wochenplus zu erarbeiten. Ist damit der Schock über den Krieg am Aktienmarkt womöglich eingepreist? Bei allem Respekt vor den Geschehnissen, muss diese Frage technisch gestellt werden.
Mit Blick auf den Nasdaq beantworte ich sie aktuell mit Nein. Denn trotz der starken Bewegung am Freitag sind wir weiterhin im Abwärtstrend:
Sehr positiv war dabei zwar der Schlusskurs, der auf dem Tageshoch lag. Hieraus könnte eine größere Bewegung entstehen, wenn nicht die Zuspitzung des politischen Umfeldes mit den aktuellen News zu SWIFT und Russland wäre.
Wir sahen parallel auf dem Hochpunkt der Angst am Donnerstag einen Spike im Goldpreis bis zu den Kursen aus September 2020. Doch auch dieser wurde korrigiert und zeigt nun eine mögliche Umkehr im Tageschart mit Zielen um 1.850 US-Dollar an:
Die nächsten Tage und Marktreaktionen auf die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine dürften entscheidend sein. Setzt sich die Erholung bei den Aktienwerten zum Start des neuen Monats fort oder wird der Abwärtstrend nach einem Test wieder das Umkehrsignal erzeugen?
DAX-Szenarien für die neue Woche
Durch den Rutsch unter 14.800 wurde eine Unterstützung gebrochen, die wir im DAX seit 11 Monaten als Support halten konnten. Die Folgen sahen wir im Chartbild deutlich:
Aber auch die Bereitschaft der Anleger, eine schnelle Gegenbewegung nach dem 1.000 Punkte messenden Ausverkauf zu vollziehen:
Denn es gab auch eine Menge positiver News, wie den anstehenden Porsche-Börsengang, Quartalszahlen bei BASF, Henkel und weiteren DAX-Aktienwerten.
Ähnlich wie im Nasdaq läuft der DAX weiter im Abwärtstrend und könnte nach dem „Fast-Gap-close“ (nachbörslich standen wir übrigens bei 14.639 Punkten) noch einen kleinen Schritt bis zu dieser Linie wagen:
Dort favorisiere ich die Short-Seite und gehe bei anhaltend hoher Volatilität erneut von tieferen Kursen aus. Nicht zwangsläufig neue Verlaufstiefs, aber zumindest einem Re-Test der 14.400er Region, an der wir am Dienstagmorgen starteten.
Dienstag und auch der Mittwoch in der Woche zuvor zeigten bereits, wie schnell die vermeintlich positive Börsenstimmung wegen den Umweltfaktoren Ukraine und nun langsam auch aufgrund der anstehenden FED-Sitzung in den USA kippen kann.
Verfolge die Marktbewegungen gern in der neuen Woche auch wieder mit mir zusammen in der Vorbörse am Montag LIVE auf dem Twitch-Kanal FIT4FINANZEN.
Es geht dann im weiteren Verlauf vielfältig mit Händlerinterviews und dem Livetradingroom zu Rohstoffen, Währungen und weiteren Aktienwerten, breit gefächert in die Materie Finanzen hinein weiter.
Wirtschaftstermine für die neue Woche
Auch in der neuen Woche finden wieder Livestreams auf meinem YouTube-Kanal als Videobesprechung ganz interaktiv statt. Dabei ist 8.00 Uhr als Ausgangspunkt geplant. Kurz und präzise ist dabei die Devise!
Aus dem Wirtschaftskalender sind in dieser Woche eine Menge Termine verankert, die ich hier kurz aufliste.
Montag widmen wir uns dem Chicago Einkaufsmanagerindex und den Verbraucherpreisen aus Deutschland.
Der Dienstag seht mit den Einzelhandelsumsätzen aus Deutschland und dem ISM Index der US für das verarbeitende Gewerbe bereit.
Die Verbraucherpreise aus der Eurozone stehen Mittwoch an, neben den ADP-Daten zum US-Arbeitsmarkt. Am Nachmittag wird Fed-Präsident Jerome Powell zu Wort kommen.
Donnerstag redet erneut Jerome Powell bei einer Anhörung und zudem stehen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung auf der Agenda.
Der große Arbeitsmarktbericht ist dann für den Freitag 14.30 Uhr reserviert. Er könnte ähnlich volatile Bewegungen wie vor einem Monat hervorrufen. Hier ist auf jeden Fall Hochspannung angesagt!
Alle genannten Termine sind anschließend verzeichnet und mit den jeweiligen Prognosen aufgelistet:
Weitere Quartalszahlen aus den USA können den Markt ebenso beeinflussen. Diese schauen wir uns gern gemeinsam in den verschiedenen Formaten an. Auch dazu habe ich eine kleine Übersicht vorbereitet, in der die Quartalszahlen von Zoom, Target, HP oder Berkshire Hathaway verzeichnet sind:
Damit wünsche ich uns zum Start in die neue Handelswoche schon jetzt viel Erfolg. Die Videoversion findest Du hier:
Gern sende ich Dir diese ausführliche Markterwartungen täglich als E-Mail zu.
Dein Andreas Bernstein
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Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
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