Vermutlich ist Evotec eines der besten deutschen Biotech-Unternehmen. Weil gute Biotechunternehmen in Deutschland rar sind, stürzen sich die Börsianer gerne auf die Evotec-Aktie. Insofern ist es kein Wunder, dass die Aktie gelegentlich überhitzt. Wir schauen in dieser Aktienanalyse genauer auf das Unternehmen.
Evotec als Chance für Short-Seller
Short-Seller wetten auf kurzfristig fallende Kurse und suchen oftmals technische Verkaufssignale. Das scheint ganz gut zu funktionieren, denn für das laufende Geschäftsjahr hat Evotec seine Prognosen erhöht und prompt stürzte die Aktie ab. Ein widersprüchliches Verhalten, das auf eine entsprechende Kursmanipulation hindeuten könnte.
Die Aktie Evotec wurde auf Trading-Treff bereits mehrfach bewertet.
Üblicherweise halten Short-Seller ihre Positionen nur kurz- oder mittelfristig. Irgendwann müssen sie ihre Positionen schließen, was anschließend oft zu steilen Kursanstiegen führt. Zurzeit sind 9,87% der Evotec-Aktien leerverkauft. Das ist ein hoher Anteil, der hauptsächlich durch Melvin Capital verursacht wird (5,31%).
Blick auf Evotec´s Geschäfte
Evotec verzeichnete in 2019 bisher drei starke Quartale. Für die Pharma-Unternehmen sollten die angebotenen Evotec-Leistungen auch weiterhin wichtig sein. Das Unternehmen bietet praktisch eine „Armee“ an Forschern, die sich intensiv mit der Wirkstoffforschung beschäftigen. Für die Pharmakonzerne handelt es sich dabei um eine Auslagerung des eigenen Forschung- und Entwicklungsbereiches.
Mit einem KGV von 48 für das Jahr 2020 ist die Evotec-Aktie ziemlich hoch bewertet. Das sollte jedoch kein Verkaufsgrund sein, denn gute Wachstumsaktien kann man nur selten günstig kaufen. Die Aktie wird fortlaufend von 7 Analystenhäusern beobachtet. Davon sprechen fünf eine Kaufempfehlung aus und zwei empfehlen eine Halteposition.
Chartanalyse der Aktie
Die wichtigste Erkenntnis bei Betrachtung des Charts ist der Bruch des Aufwärtstrendkanals. Vermutlich haben die Short-Seller einen großen Anteil an dem Trendbruch. Die technische Ausgangssituation sieht momentan nicht gut aus. Es droht eine weitere Abwärtswelle, sobald der Kurs 18 Euro unterschreitet. Das nächste Kursziel liegt bei 15 Euro und es kann ohne Mühe erreicht werden.
Wenn Sie mehr über das Volumen-Trading erfahren möchten, dann wäre das „Handbuch des Volumen-Tradings“ genau das Richtige für Sie.
http://www.volumen-analyse.de/blog/literatur/handbuchs-des-volumen-tradings/
Weil aber Evotec´s laufende Geschäfte stets ein positives Überraschungspotenzial enthalten, werden die Short-Seller den Aktienkurs vermutlich nicht sehr viel tiefer treiben wollen. Das Volumenprofil am rechten Rand deutet auf erste Stützungskäufe um 16 Euro hin. Danach sollte sich der Kurs weiter auf 15 Euro abbremsen. Die stärkste Unterstützung kommt allerdings erst bei einem Kursniveau von 12,20 Euro. Es wäre eine faustdicke Überraschung, wenn der Kurs so tief fallen sollte.
Die Kurshistorie der Evotec-Aktie zeigte des Öfteren sehr dynamische Aufwärtsbewegungen. Für Short-Seller ist das ein Risikofaktor. Eine einzige positive Meldung mit Kurssprung könnte deshalb schmerzhaft werden. Das gilt besonders über dem ehemaligen Widerstand bei 22,50 Euro. Würde der Kurs in einer schnellen Bewegung den Widerstand durchdringen, werden die Short-Seller mit ihren Positionen „gekocht“. Sie können ihre Positionen nur glattstellen, wenn sie die Evotec-Aktien weiter nach oben kaufen.
Fazit der Aktienanalyse
Für den langfristig denkenden Aktionär könnte die aktuelle Kurssituation durchaus attraktiv sein. In der Vergangenheit gab es das Wertpapier nur selten zu einem so günstigen Kurs zu kaufen. Wer schon länger mit der Aktie liebäugelt, kann sich jetzt schon ein paar Anteile ins Depot legen. Langfristig gesehen, gibt es bei dem Unternehmen nur wenig zu beanstanden.
Viel Erfolg wünscht Ihnen
Christian Lukas von Tradingwoche.de
Kommentar hinterlassen