Am Donnerstag begann vor dem Landgericht Berlin eine Verhandlung, die für den Tech-Riesen teuer werden könnte. Die Preisvergleichsplattform Idealo, mehrheitlich im Besitz von Axel Springer, fordert satte 3,3 Milliarden Euro von Google. Der Vorwurf: jahrelanger Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung.
Die Klage ist nicht neu. Bereits 2019 reichte Idealo sie ein – damals allerdings „nur“ mit einer halben Milliarde Euro Forderung. Nach Wiederaufnahme des Verfahrens im Februar dieses Jahres schnellte die Summe in die Höhe: 2,7 Milliarden Euro Schadensersatz für den Zeitraum 2008 bis 2023, plus 600 Millionen Euro Zinsen.
Was ist der Kern des Streits?
Im Zentrum steht Google Shopping. Die EU-Kommission hatte bereits 2017 festgestellt, dass Google seinen eigenen Preisvergleichsdienst systematisch bevorzugte. Die Ergebnisse von Google Shopping erschienen prominent mit Bild und Text ganz oben in den Suchergebnissen – Konkurrenten wie Idealo wurden als simple blaue Links weit unten versteckt. Die Konsequenz: Eine Wettbewerbsstrafe von 2,4 Milliarden Euro, die der Europäische Gerichtshof im September 2024 bestätigte.
Diese Entscheidung ist für das Berliner Verfahren entscheidend. Die Kartellrechtsverletzung steht fest. Strittig bleibt lediglich der betroffene Zeitraum.
Kosmetische Änderungen oder echte Lösung?
Google argumentiert, man habe nach 2017 umfassende Anpassungen vorgenommen. Rund 1.550 Vergleichsseiten nutzen mittlerweile das geöffnete System – zuvor waren es nur sieben. Die EU-Kommission sehe keinen weiteren Handlungsbedarf, so der Konzern.
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Idealo sieht das grundlegend anders. Die Änderungen seien nur kosmetisch gewesen, erklärt Mitgründer Albrecht von Sonntag. „Das Grundproblem der rechtswidrigen Kartellvorteile besteht bis heute.“ Für die Nutzer gehe es um faire Auswahl und Transparenz beim Online-Kauf.
Neue Front für Google?
Als wäre die Milliardenklage nicht genug, leitet die EU-Kommission parallel ein weiteres Verfahren gegen Google ein. Der Verdacht: Der Konzern benachteilige Internetseiten von Medien und Verlagen in seinen Suchergebnissen rechtswidrig.
Die Alphabet-Aktie reagierte verhalten auf die Nachricht und notierte im NASDAQ-Handel zeitweise 0,30 Prozent tiefer bei 286,57 US-Dollar. Das Berliner Verfahren dürfte noch Monate dauern – und könnte für Google deutlich teurer werden als ursprünglich erwartet.
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