Die Transformation im Weltkonzern Amazon ist immer wieder Thema auf unserer Seite. Erst vor ein paar Tagen berichteten wir über die Idee einer Amazon-Versicherung. Und schon wieder gibt es Neuigkeiten um den Handelsgiganten.
Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge, will Amazon in Kooperation mit einer Bank zukünftig Girokonten anbieten. Dafür befindet sich der Konzern in Gesprächen mit verschiedenen Banken, zu denen auch JPMorgan Chase & Co. zählen soll. JPMorgan Chase & Co? Mit eben dieser und Berkshire Hathaway Inc. prüft Amazon die Durchführung eines eigenen Non-Profit Versicherungssystem wie in unserem Beitrag zum Thema dargestellt. Doch wie könnte es weitergehen, wenn Amazon nun auch nach Girokonten greift?
Amazon als Allfinanz Plattform
Es scheint so als würde sich Amazon in Richtung eines Allfinanzkonzerns wandeln wollen. Wobei das zu kurz gegriffen sein könnte, denn sie selbst werden wohl „nur“ die Plattform bieten und anderen die fachliche Kompetenz überlassen. Wie gut das funktioniert zeigen die bisherigen Angebote von Amazon. Verwundern sollte es einen aber nicht, wenn sie eine Plattform entwickeln auf denen viele Banken ihre Dienstleistungen anbieten könnten. Die Angebote, die gut ankommen, könnten alsbald von dem Konzern aus Seattle selbst kopiert werden – der Einzelhandel kennt dieses Phänomen.
Denkt man diesen Weg weiter, kommt man schnell zu einem Punkt der besonders lukrativ ist. Die Userdaten im Bezahlverkehr. Die Banken bemühen sich diese zu nutzen, werden aber allein nicht die Fachkompetenz dafür haben, über die Amazon verfügt. Eine Win Win Situation zu Anfangs, könnte jedoch schnell kippen, denn das Datamining betreibt der „Buchhändler“ und wird damit noch mehr über die Angewohnheiten seiner User erfahren. Das wiederum wird das Angebot von Amazon verbessern und verfeinern , da sie alles unternehmen um die Userexperience zu erhöhen aggressivst zu nutzen wissen.
Stellen Sie sich nur einmal vor, Amazon bietet das Girokonto umsonst an, ohne versteckte Kosten und dazu noch eine günstige Non-Profitversicherung, beides finanziert durch einen dritten Bereich, der Vermögensverwaltung.
Amazon Plattform für Vermögensverwaltungsprodukte?
Konsequent zu Ende gedacht führt der Weg an der Vermögensverwaltung nicht vorbei, da hier die größten Renditen locken. Durch die Einführung eines Girokontos wüsste Amazon sehr genau, welcher User wieviel im Monat anspart und vor allem wie und könnte so die passenden Angebote lancieren. Daneben wäre es ein leichtes neben den Girokonten eigene Wertpapierdepots anzubieten. Damit könnten sie weitere Daten über das Anleger Verhalten aus erster Hand erfahren und diese nutzen.
Ein Marktplatz für aktiv- und passivgemanagte Fonds, der die Userbase mit den passenden Angeboten versorgt, die aufgrund der gebotenen Transparenz vergleichbar sind. Diese Transparenz würde auf der einen Seite den Kostendruck weiter erhöhen und durch die Vergleichbarkeit der Angebote die Qualität entscheidend beeinflussen. Auch Angebote, welche dem Anleger vorschlagen, einen aktivgemanagten Fonds durch mehrere ETF´s zu ersetzen, die bei geringeren Kosten ein vergleichbares oder sogar besseres Ergebnis erzielt haben, wäre denkbar. Daneben wäre ein weiterer Punkt möglich. Social Investing!
Social Investing bei Amazon?
Durch die Auswertung möglicher Depot-Daten, könnte Amazon versucht sein die besten Anleger zu filtern und ihnen zu ermöglichen einen Fonds zu managen. Dabei würde Amazon jedoch nicht die Harakiri All In Schützen bevorzugen, sondern sehr auf das Risiko achten und die Handelbarkeit der Strategie, sollte das Volumen gesteigert werden.
Diejenigen die zu den besten Anlegern gehören, würden vielleicht 10 Millionen Seedcapital erhalten und Amazon selbst übernimmt jeglichen Verwaltungsaufwand. Aufgrund ihrer riesigen Userbase wäre es möglich, dass durchgehend einige Amazon Funds ein höheres Alpha aufweisen, als ihre Pendants der Fondsgesellschaften. Das verbunden mit geringeren Kosten würde die Branche ins wanken bringen. Damit würden die Ranglisten immer von hauseigenen Fonds angeführt, die aufgrund einer extrem schlanken Struktur eine wesentlich geringere Kostenstruktur haben könnten.
Im Endeffekt könnte Amazon ein ähnliches Konzept integrieren wie wikifolio, jedoch ohne die Schwächen wie die der Harakiri-Schützen und Martingale-Anwender. Sie könnten aufgrund ihres riesigen Datenschatzes ein solches Verhalten direkt herausfiltern.
Vielleicht sollte sich in diesem Fall wikifolio Amazon als Partner anbieten.
Egal wie, die Zukunft des Konzerns bleibt extrem spannend, auch wenn irgendwann ein Kartellverfahren aufgrund der Antitrust Gesetzgebung in den USA droht. Dafür spricht nicht zuletzt der Chart der Amazon Aktie.
Die Aktie läuft wie auf Schienen. Wer jetzt sagt die Erwartungshaltung und damit das KGV ist vollkommen übertrieben, der sollte sich einmal die historischen Bewertungen von Coca Cola und McDonalds anschauen. Gutes ist manchmal dauerhaft teuer.
Wie oben schon gesagt, die Zukunft des Konzerns bleibt äußerst spannend.
Das ist reine Spekulation. Dass Amazon besonders stark in der User Experience seiner Plattformen sein soll ist auch falsch. Ich kenne keinen Online Händler, dessen Artikelrubriken und Filter so schlecht aufgestellt sind wie bei Amazon. Amazon ist durch die Artikelvielfalt und die wahnsinnig schnelle Lieferung erfolgreich geworden. Das bringt Ihnen aber in der Finanzbranche nichts.
jop es ist Spekulation … und den rest zeigt die Zukunft … und ja als user gehe ich gerne wie wieviele andere auch zu Amazon auf die seite und das bestellen ist easy, es geht schnell, es ist recht uebersichtlich und ein punkt das vertrauen gegenüber Amazon ist recht hoch … die marke Amazon ist halt selbst ein punkt …
Weil Amazon schon heute zu gross ist, sollte man bei diesem Konzern nichts mehr kaufen.
Die gross Konzerne und die Angelsächsische Finanz Maffia möchten die ganze Welt beherrschen und wir müssen das verhindern !