Die Aktien von Amazon sind seit Jahren ein so genanntes Basisinvestment in den USA. Nicht nur wegen der hohen Marktanteile, sondern auch wegen der Performance für Anleger. Wir schauen auf die aktuellen Quartalszahlen und stellen diese, neben dem Chartbild und einem Ausblick, hier dar.
Flaggschiff Amazon
Mit 840 Milliarden US-Dollar ist das börsennotierte Unternehmen die Nummer 1 auf der Welt im Ranking der wertvollsten Unternehmen. Kein großer Fond kommt an einem Investment vorbei, will er den Markt abdecken. Selbst eine Outperformance ist hierbei noch möglich. So legte die Amazon-Aktie auf Sicht eines Jahres um 14 Prozent und der Nasdaq „nur“ um 11 Prozent zu. Folglich löste der Konzern vor wenigen Wochen damit den Softwarekonzern Microsoft als wertvollstes Unternehmen (und früher sogar Apple) der Welt ab und der Konzernchef Jeff Bezos ist der reichste Mensch der Welt. Ein Porträt zu ihm finden Sie auf capital.de.
Amazon ist wertvollstes Unternehmen der Welt – Apple stürzt ab
Gewinntreiber ist schon lange nicht mehr primär der Versandhandel, sondern vielmehr das Cloud-Computing geworden. Es trägt mittlerweile 7,4 Milliarden US-Dollar zum Gesamtumsatz bei und im Jahresumsatz sogar 25 Milliarden. Besser bekannt ist dies als Marke „Amazon Web Services (AWS)“, die auf Angebote rund um das „Cloud Computing“ abzielen. Damit stellt AWS Unternehmen, die ihre Informationstechnik ins Internet verlagern wollen, entsprechende Computerkapazitäten und weiterführende Dienstleistungen zur Verfügung und hat es sogar geschafft, sich vor Microsoft und Google in diesem Bereich zu positionieren, wie die faz berichtet.
Etwas in den Hintergrund tritt daher der Versandhandel, welcher zwar noch wächst, aber nicht mit den Wachstumszahlen der anderen Sparten mithalten kann. Der Lieferservice „Prime“ scheint fast gesättigt zu sein, sodass Amazon hier mit weiteren Innovationen genau den richtigen Weg einzuschlagen scheint. Einige dieser Ideen gehören wohl eher zur Image-Marke und tragen auch weniger zum Konzerngewinn bei. So wird in den diversen Berichten zum Unternehmen beispielsweise nicht besonders stark auf die Übernahme der Supermarktkette Whole Foods, die eigenen Buchläden oder die kassenlosen Supermärkte mit dem Namen „Amazon Go“ eingegangen. Hier fiel der Umsatz sogar um 3 Prozent und ist damit wohl keine ausführlichen Berichterstattung wert.
Was sagten die Quartalszahlen in Summe?
Quartalszahlen mit Rekord
Es gelang Amazon, zum dritten Mal in Folge einen Rekordgewinn zu vermelden. Bereits im Vorfeld kletterte die Aktie gestern an der Nasdaq um fast 3 Prozent. Die Quartalszahlen wurden nachbörslich vermeldet und wiesen einen Unternehmensgewinn von 6,04 Dollar je Aktie aus. Er lag damit über den Schätzungen der Analysten. Auch beim Umsatz wurden die Schätzungen mit 72,38 Milliarden Dollar übertroffen und verhalfen zu einem Gesamtwachstum von rund 20 Prozent. Im Vorquartal hatte Amazon „nur“ einen Gewinn je Aktie von 5,75 Dollar und einen Umsatz von 56,58 Milliarden ausgewiesen, was jedoch damals bereits ein Rekord war.
Und die Reaktion in der Aktie?
Amazon-Aktie im Chartbild
Direkt nach den Zahlen gab es leichte Gewinnmitnahmen von 1,6 Prozent. Dennoch ist die Aktie auf Sicht von einem Jahr rund 14 Prozent im Plus und hatte in dieser Zeitspanne keine negative Performance ausgewiesen:
Damit performten Investoren besser als bei einer Geldanlage im Technologieindex Nasdaq. Stellt man beide Chartverläufe gegenüber, wird diese Outperformance auf Sicht von 3 Jahren noch deutlicher:
Zum Allzeithoch hat die Aktie noch rund 15 Prozent Spielraum. Ein leichtes „Durchatmen“ nach den Zahlen bzw. ein „Sell on News“ ist bei dieser Performance nicht verwunderlich und sollte der Gesamtentwicklung nicht entgegen stehen. Erst Kurse unter 1.300 Euro sind aus meiner Sicht zumindest ein Anzeichen einer Schwäche – und davon sind wir aktuell noch etwas entfernt und sollten aus Sicht der Charttechnik den Blick eher nach oben wenden. Denn aus meiner Sicht bleibt der Konzern weiter in der Spur und damit ein Basisinvestment im Technologiebereich.
Viel Erfolg wünscht Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)
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