DAX weiter in enger Range rund um die 16.000 Punkte festgefahren. Das Chartbild hat sich kaum verändert, die Inflationsdaten schon. Was waren die heutigen Schlagzeilen?
Aufgabe der runden Marke von 16.000 im DAX
Der Donnerstagabend sorgte seitens des Nasdaq noch einmal für Druck auf den Aktienmarkt. Technologiewerte fielen weiter zurück und verbuchten einen Abschlag von mehr als zwei Prozent im Mittel. Einige ehemalige Anlegerlieblinge wie Novavax oder Moderna verloren zweistellig und brachen einige wichtige Unterstützungen im Chartbild.
Davon konnte sich der Dax nicht lösen und eröffnete rund 100 Punkte unter dem Schlusskurs vom Donnerstag, als per XETRA-Schluss die runde 16.000er-Marke erneut gehalten hatte. Doch ein neuer Anlauf zu dieser Marke gelang nur sehr zögerlich.
Nach den ersten beiden Handelsstunden und dem Hochpunkt bei „nur“ 15.970 Punkten setzte sich am Markt das negative Sentiment durch. Weitere Abgaben folgten und zogen den Index auf ein neues Mehrtagestief und damit direkt in die Kurslücke hinein, die wir seit dem Anstieg am Dienstag im DAX hinterlassen hatten.
Auch die Eröffnung der Wall Street brachte keine klare Tendenz. Ein schwacher Dow Jones und ein zunächst positiver Nasdaq ließen die Hoffnung zu, dass neue Ruhe an den Aktienmarkt zurückkehrt. Dieses Bild bestätigte sich im weiteren Verlauf und auch der Nasdaq konnte nach einem kurzen Rücklauf auch noch einmal weitere Stärke zeugen.
Negativ wurden die Erlöse im Einzelhandel bewertet. Sie fielen um 1,9 Prozent gegenüber dem Vormonat und zeigen an, dass die konsumlastige US-Ökonomie inklusive dem Verbrauchervertrauen der Uni Michigan nun wieder abnehmen. Damit dominieren auch die Inflationssorgen der Gesamtwirtschaft jetzt das Verhalten der US-Verbraucher.
Für den DAX bedeutete dies einen Rücklauf zur 15.900, ohne diese Marke jedoch zum XETRA-Ende zu erreichen. Wir schlossen den Freitag mit einem Verlust ab und gingen nur einen Punkte tiefer aus dem Handel, als zum 30.12.2021 der offizielle Jahresschlusskurs 15.884,86 Punkte betrug.
Damit sank die Volatilität etwas ab und notierte bei rund 140 Punkten. Folgende Eckdaten wurden am XETRA-Markt aufgezeichnet:
Eröffnung | 15.929,37 |
Tageshoch | 15.970,70 |
Tagestief | 15.833,73 |
Vortageskurs | 16.031,59 |
Schlusskurs | 15.883,24 |
Nachbörslich konnte der DAX dann über die 15.900 klettern und damit ganz nah an den Tageshochs im nachbörslichen Handel schliessen. Per Saldo ist an den vergangenen Tagen jedoch wenig passiert. Dies zeigt der Blick auf die Entwicklung der letzten drei Handelstage an der LS-Exchange zu den langen Handelszeiten:
Im internationalen Umfeld hat sich der DAX damit gut gehalten und notiert in der vorderen Hälfte des Rankings:
Zu den Aktien-Gewinnern zählte eine Bayer, die sich über 50 Euro etablieren konnte und auch der Konsumgüterhersteller Henkel.
Bayer war auch einer der meistgehandelten Werte an der Börse Frankfurt am Freitag. Dies zeigt folgende Übersicht noch einmal im Detail auf:
Welche Storys spielten dabei eine dominante Rolle auf dem Parkett?
Ausgeglichene Aktienquote zwischen Gewinnern und Verlierern
Weiter abwärts ging es für Sartorius. Das Unternehmen war die Gewinneraktie des vergangenen Jahres. Seit dem Jahreswechsel sind jedoch mehr als 20 Prozent Kursverlust aufgelaufen.
Ebenfalls schwach waren die ehemaligen Coronagewinner Delivery Hero und HelloFresh. Diese Werte fanden bisher noch keinen Boden und sinken damit weiter in der Gunst der Anleger.
Die Deutsche Bank verlor ebenfalls, nachdem die Berichtssaison in den USA mit den Balkenwerken etwas enttäuschten. JP Morgan und Wells Fargo meldeten Ergebnisse, die insgesamt gut, aber unter den Erwartungen der Analysten lagen. Beide US-Banken fielen stark und notieren am Ende des Dow Jones Rankings.
Aus der Heatmap aller Werte geht das gemischte Verhältnis von Gewinnern und Verlierern sehr deutlich farblich hervor:
Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild nach diesem Abschlag zum letzten Handelstag in dieser Woche?
Weiterhin die 16.000 im DAX relevant
Auch wenn wir zum Freitag die 16.000 im DAX wieder unterschritten haben, bleibt diese harttechnische Marke relevant für Anleger und Trader zugleich. Das Gesamtbild ist mit Kursen über dem 15.800er-Bereich tendenziell als positiv zu bezeichnen, da wir hier eine mehrmonatige Rangebegrenzung verankert hatten. Mit dem Ausbruch darüber konnte sich weiteres Potenzial erschliessen.
In Abhängigkeit der weiteren Inflationsdaten aus den USA und konkreten Maßnahmen zur Zinspolitik dürfte sich das Handelsgeschehen abspielen.
Das „Big Picture“ zwischen dem Dezembertief und einem Abstand von 800 Punkten bis zum Allzeithoch mit dem Abstand von nun 450 Punkten ist hier gut zu sehen:
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