Der Chemieriese schüttelt sein Portfolio kräftig durch – und kassiert dabei fast 6 Milliarden Euro in bar. Mit dem Verkauf seiner kompletten Coatings-Sparte an Finanzinvestoren vollzieht BASF einen strategischen Paukenschlag. Doch was bedeutet dieser radikale Schritt wirklich für Anleger?
7,7 Milliarden Euro: Das steckt hinter dem Mega-Deal
BASF trennt sich von seinen Lack- und Oberflächenbehandlungsgeschäften in einem atemberaubenden Paket:
- Verkaufspartner: Private-Equity-Riese Carlyle und der katarische Staatsfonds QIA
- Unternehmenswert: Ganze 7,7 Milliarden Euro für die komplette Coatings-Division
- Sofortige Barmittel: Rund 5,8 Milliarden Euro fließen bei Abschluss an BASF
- Strategischer Fuß in der Tür: BASF behält 40 Prozent am ausgegliederten Geschäft
Das Geschäft mit Autoserienlacken, Reparaturlacken und Oberflächenbehandlung erzielte 2024 noch 3,8 Milliarden Euro Umsatz. Doch für BASF-Chef Dr. Markus Kamieth ist klar: „Wir zeigen unser Vertrauen in die zukünftige Wertschöpfung durch die Beibehaltung einer Kapitalbeteiligung.“
Winning Ways-Strategie: Radikaler Fokus auf Kerngeschäft
Der milliardenschwere Verkauf ist kein Zufallsgeschäft, sondern Herzstück der „Winning Ways“-Strategie. BASF konzentriert sich konsequent auf integrierte Chemieparks und trennt sich von Standalone-Geschäften.
Die Bewertung spricht Bände: Zusammen mit dem bereits verkauften Dekorlack-Geschäft kommt die gesamte Coatings-Division auf stolze 8,7 Milliarden Euro. Das entspricht einem EV/EBITDA-Multiple von etwa 13x – eine mehr als attraktive Bewertung für den Konzern.
Kann der Mittelzufluss den nächsten Coup auslösen? Spekulationen über einen vorgezogenen Aktienrückkauf kursieren bereits. Das ursprünglich für 2027-2028 geplante Programm von mindestens 4 Milliarden Euro könnte deutlich früher starten.
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Carlyles Masterplan: Globaler Angriff mit BASF-Waffen
Für Carlyle ist der Deal mehr als nur eine Finanzinvestition. Martin Sumner, Global Head of Industrials bei Carlyle, sieht enormes Potenzial: „BASF Coatings ist eine außergewöhnliche Plattform mit führenden Technologien und globaler Präsenz.“
Die Private-Equity-Erfahrung spricht für sich: Carlyle hat bereits mit Axalta, Atotech und Nouryon ähnliche Carve-outs erfolgreich umgesetzt. Der Fokus liegt klar auf Nordamerika, wo Marktanteilsgewinne locken.
Mit QIA als weiterem starken Partner und robusten Fremdkapitalmärkten scheinen die Weichen für den Deal optimal gestellt. Die Transaktion soll im zweiten Quartal 2026 abgeschlossen werden – vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen.
Die große Transformation: Wohin steuert BASF?
Die Aktie notiert aktuell bei 43,72 Euro und kämpft sich langsam von ihrem 52-Wochen-Tief bei 37,71 Euro zurück. Noch liegt sie allerdings 19 Prozent unter dem März-Hoch von 54 Euro.
Doch der strategische Schachzug könnte das Blatt wenden. Während BASF sich von nicht-kernigen Geschäften trennt, partizipiert man durch die 40-Prozent-Beteiligung weiter am Erfolg der Lacksparte. Eine elegante Lösung, die Cash generiert ohne komplett auf Zukunftschancen zu verzichten.
Die Frage bleibt: Reicht dieser Milliarden-Deal aus, um BASF zurück in die Wachstumsspur zu bringen? Die Chemie-Aktie sucht nach Orientierung – und könnte sie gerade gefunden haben.
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