Boeing hat am Montag die Übernahme von Spirit AeroSystems für 4,7 Milliarden Dollar offiziell abgeschlossen. Damit holt sich der Luftfahrtriese seinen größten Zulieferer zurück ins eigene Haus – ein historischer Schritt, der die gesamte Lieferkette neu ordnet.
Die Transaktion umfasst sämtliche Boeing-relevanten kommerziellen Aktivitäten von Spirit, darunter die Rumpfproduktion für die 737 sowie wichtige Strukturkomponenten für die Modelle 767, 777 und 787 Dreamliner. Auch die kommerziell beschafften Rümpfe für die P-8 und KC-46 wechseln den Besitzer.
Wichita wird wieder Boeing-Stadt
Rund 15.000 Mitarbeiter an fünf Standorten – Wichita (Kansas), Dallas (Texas), Tulsa (Oklahoma), Belfast (Nordirland) und Prestwick (Schottland) – tragen nun das Boeing-Logo. Der Standort Belfast firmiert künftig eigenständig als Short Brothers, ein Boeing-Unternehmen.
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Boeing-Chef Kelly Ortberg bezeichnet den 8. Dezember 2025 als „entscheidenden Moment“ in der Unternehmensgeschichte. Der Fokus liege nun darauf, Stabilität zu gewährleisten und weiterhin qualitativ hochwertige Flugzeuge auszuliefern.
Verteidigung bleibt eigenständig
Spirit Defense wird als nicht-integrierte Tochtergesellschaft unter Boeing Defense, Space & Security weitergeführt. Die Einheit soll unabhängig operieren, um kontinuierliche Unterstützung für US-Verteidigungs- und Raumfahrtprogramme sicherzustellen.
Parallel dazu erweitert Boeing durch die Akquisition sein Ersatzteilgeschäft erheblich – Spirit war bereits der größte Ersatzteillieferant des Konzerns. Die Übernahme verstärkt zudem Boeings globales Wartungs-, Reparatur- und Überholungsgeschäft.
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Parallelentwicklung: Australien setzt auf Ghost Bat
Während Boeing die Lieferkette neu sortiert, meldet die australische Tochter Boeing Defence Australia einen bedeutenden Erfolg: Australien hat einen Vertrag über 1,4 Milliarden australische Dollar für sechs einsatzbereite Ghost Bat-Drohnen unterzeichnet.
Der unbemannte Kampfjet MQ-28A ist das erste in Australien entwickelte Militärflugzeug seit über 50 Jahren. Mit einer Reichweite von mehr als 3.700 Kilometern soll er künftig als Partner bemannter Überwachungs- und Kampfjets fliegen. Ein kürzlich durchgeführter Test mit einer AIM-120-Luft-Luft-Rakete gegen ein Luftziel demonstrierte das wachsende Potenzial der Plattform.
An der New Yorker Börse legte die Boeing-Aktie am Montag um 1,41 Prozent zu und notierte bei 204,68 Dollar.
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