Die USA haben vor der Küste Venezuelas einen Öltanker beschlagnahmt – die erste Aktion dieser Art seit Einführung der Sanktionen 2019. Präsident Trump verkündete am Mittwoch die Beschlagnahmung des Supertankers persönlich: „Wir haben gerade einen Tanker beschlagnahmt, einen sehr großen, den größten überhaupt.“ Auf die Frage, was mit dem Öl geschehe, antwortete er knapp: „Wir behalten es, nehme ich an.“
Die venezolanische Regierung sprach von „dreistem Diebstahl“ und „internationalem Akt der Piraterie“. Sie kündigte an, den Vorfall vor internationalen Gremien anzuprangern.
Skipper mit 1,8 Millionen Barrel an Bord
Nach Angaben der britischen Maritime-Risiko-Gruppe Vanguard handelt es sich bei dem beschlagnahmten Schiff um den Supertanker Skipper. Das Gefährt steht auf der US-Sanktionsliste, weil es unter seinem früheren Namen Adisa am iranischen Ölhandel beteiligt gewesen sein soll.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Brent Crude?
Der Tanker hatte zwischen dem 4. und 5. Dezember im venezolanischen Hauptölhafen Jose etwa 1,8 Millionen Barrel schweres Merey-Rohöl geladen. Satellitendaten zufolge übertrug er vor der Beschlagnahmung rund 200.000 Barrel nahe Curaçao auf ein weiteres Schiff mit Kurs auf Kuba.
Brent reagiert sofort
Die Nachricht verfehlte ihre Wirkung am Ölmarkt nicht. Brent-Rohöl, das zunächst im Minus notiert hatte, drehte ins Plus und schloss bei 62,21 Dollar je Barrel – ein Anstieg um 0,4 Prozent. WTI-Rohöl legte ebenfalls um 0,4 Prozent auf 58,46 Dollar zu.
Venezuela exportierte im November mehr als 900.000 Barrel pro Tag – der dritthöchste Monatsdurchschnitt in diesem Jahr. Bislang hatte Washington trotz verschärften Drucks auf Präsident Maduro nicht in die Ölströme eingegriffen. Doch diese Zurückhaltung ist nun Geschichte.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Brent Crude?
Geopolitischer Brandbeschleuniger
„Das ist ein weiterer geopolitischer Gegenwind, der die Verfügbarkeit am Spotmarkt belastet“, kommentierte Analyst Rory Johnston von Commodity Context. Die Beschlagnahmung verschärfe die Sorgen um das Angebot, ändere aber kurzfristig wenig an der fundamentalen Situation – diese Barrel wären ohnehin erst einmal auf See geblieben.
Trump hat wiederholt militärische Interventionen in Venezuela ins Spiel gebracht. Seit Anfang September führte seine Administration über 20 Angriffe auf mutmaßliche Drogenboote in der Karibik und im Pazifik durch, bei denen mehr als 80 Menschen starben. Rechtsexperten zweifeln an der Legalität dieser Aktionen.
Die Beschlagnahmung des Tankers markiert eine neue Qualität: Erstmals greift die US-Regierung direkt venezolanische Ölladungen ab. Maduro wirft Washington vor, ihn stürzen und Venezuelas Ölreserven – die weltweit größten – kontrollieren zu wollen. Die Spannungen dürften den Ölpreis auch in den kommenden Tagen stützen.
Brent Crude: Kaufen oder verkaufen?! Neue Brent Crude-Analyse vom 11. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Brent Crude-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Brent Crude-Investoren. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 11. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Brent Crude: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...


