Der Nachrichtendienst Twitter ist durchaus beliebt, nicht nur beim US-Präsidenten Donald Trump. Vor allem von ihm wird dieser Kanal zur sozialen Interaktion und Information immer wieder genutzt und entsprechend gesichtet. Wie geht es dabei dem Betreiber und somit der Twitter-Aktie? Jüngste Quartalszahlen zeigen folgendes auf.
Twitter Nutzer nehmen ab
Im Vergleich zu anderen Netzwerken hat Twitter ein enormes Wachstumsproblem. Schlimmer noch: die Nutzerzahl schrumpft. Vergleicht man die aktuellen Zahlen mit dem Vorquartal, sinken die monatlich aktiven Nutzer sogar. Sie beziffern sich auf aktuell nur noch 335 Millionen. Das Unternehmen kommentierte dies im Rahmen der Quartalszahlen-Veröffentlichung gleich mit dem Argument, ihre Plattform aufzuräumen. Fake-Profile, ethisch & politisch nicht vertretbare Profile und natürlich auch europäische Profile im Rahmen der DSGVO-Anforderungen sollen dafür herhalten. Twitter Chef Jack Dorsey sagte sinngemäß (nachzulesen auf heise.de) dazu:
«Wir haben neue Mittel eingeführt, um problematisches Verhalten zu adressieren, das die öffentliche Konversation verzerrt»
Ebenso wurde die „Bilanz“ der Nutzer um gesperrte Profile bereinigt, da diese nicht wirklich an der Kommunikation teilnehmen. Ein ehrlicher Schritt, insbesondere in Richtung Aktionäre. Doch wie reagierten diese darauf?
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Twitter-Aktie unter Druck
An der Börse zählen letztlich die Gewinne und nicht nur Nutzerzahlen. Diese sahen recht gut aus. Das Unternehmen verdiente mit 100 Millionen Dollar im letzten Quartal so viel wie noch nie und im Ergebnis pro Aktie einen Cent mehr als im Vorquartal. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr wurde noch ein Quartalsverlust von 116,5 Millionen Dollar ausgewiesen. Damit einhergehend ist auch der Umsatz angestiegen und zwar um 24 Prozent auf 771 Millionen Dollar.
Ein Grund zur Freude für die Aktie von Twitter? Nicht wirklich.
Das Unternehmen verdiente unterm Strich gut 100 Millionen Dollar – so viel Gewinn hat Twitter noch nie in einem Quartal erwirtschaftet. Im Vorjahr hatte noch ein Verlust von 116,5 Millionen zu Buche geschlagen. Der Umsatz wuchs dank sprudelnder Werbeeinnahmen um 24 Prozent auf 711 Millionen Dollar. Doch der eingangs geschriebene Nutzerschwund belastete und hatte die Aktie vorbörslich schon um 18 Prozent abstürzen lassen. Der Focus berichtete dazu im Marktbereich.
Die Aktie hat damit einen Großteil der Gewinne vergangener Monate einbüßen müssen:
Eine sehr negative Reaktion, die auf den schwindenden Nutzerzahlen basiert. Sind diese doch Grundvoraussetzung für zukünftige Gewinne. Genau diese stellen Investoren damit in Frage. Ebenso wie bei den Facebook-Zahlen des Vortages, zu denen es erstaunliche Parallelen gab.
Parallele zu Facebook
Kurios war, dass einen Tag zuvor Facebook nach den Zahlen abgestraft wurde. Beide Aktien aus dem gleichen Segment gerieten somit unter Druck und belasteten den Technologiesektor Nasdaq in den USA. Die Facebook-Aktie fiel ebenfalls um 18 Prozent, zwar an zwei Handelstagen, aber der Absturz ist durchaus im Chartbild vergleichbar. So zu sehen hier:
Auf Sicht von einem Monat hat damit die Twitter-Aktie 21 Prozent, hingegen die Facebook-Aktie nur 12 Prozent verloren – sie steckte dies vermeintlich lockerer weg. Dafür lief die Twitter-Aktie im Vorfeld wesentlich besser, wie man auf dem Chartbild erahnen kann. Während Facebook im laufenden Jahr gerade einmal 1 Prozent Gewinn für die Aktionäre verbucht, steht die Twitter-Aktie mit noch immer 47 Prozent Kursgewinn sehr solide da.
Ist Twitter damit die besser Wahl?
Chartbild Twitter und Ausblick
Sicherlich kommt kein Investor an den beiden genannten Werten im Social Media Bereich vorbei. Vom Wachstum her ist Facebook noch die Nummer eins, doch Twitter wird mit den jüngsten Zahlen im Gepäck immer attraktiver. Dies honorierten bereits Anleger im Vorfeld.
Der „Kratzer“ im Chartbild ist aktuell eher als Rücksetzer zu sehen und hielt aktuell genau am Hochpunkt des Monats März an. Hier gilt es für Trader genau hinzusehen, denn eine Gegenreaktion ist wahrscheinlich geworden:
Ob sich dies als Unterstützung etabliert, muss die kommende Handelswoche zeigen. Ein blindes Kaufsignal ist es jedenfalls nicht.
Ich für meinen Teil twittere gerne und nutze den Kanal zur schnellen Streuung von Informationen und natürlich zum Recherchieren. Das Ganze sieht so aus und ist kostenfrei:
Testen Sie es einfach als Tool einmal aus, mich finden Sie auf Twitter unter Bernecker1977 und machen Sie sich ein Bild. Angelehnt an Warren Buffett und das Symbol von Twitter (ein Vögelchen) zum Abschluss noch folgende Weisheit:
Langfristig denken und die Vogelperspektive gewinnen!
Habe ich beim Kollegen von Talerbox gefunden – in diesem Sinne ein frohes „Zwitschern“ sagt Ihr Andreas Mueller