Die Krypto-Börse Coinbase will offenbar den großen Sprung in die traditionelle Finanzwelt wagen. Am Freitag bestätigte das Unternehmen die Beantragung einer National Trust Company Charter bei der US-Bankenaufsicht OCC – ein Schritt, der das Geschäftsmodell grundlegend verändern könnte. Während Konkurrenten noch um staatliche Lizenzen kämpfen, setzt Coinbase auf eine bundesweite Lösung. Gelingt der Coup?
Regulatorischer Durchbruch: Was die Banklizenz bedeutet
Die Beantragung der nationalen Treuhandlizenz ist mehr als nur ein bürokratischer Vorgang – sie könnte Coinbase einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen. Mit der Lizenz könnte das Unternehmen Krypto-Zahlungen, Abwicklungen und Verwahrungsdienstleistungen in allen US-Bundesstaaten anbieten, ohne mühsam einzelne staatliche Genehmigungen einholen zu müssen.
Greg Tusar, Vizepräsident für institutionelle Produkte bei Coinbase, stellte klar: Das Unternehmen habe „keine Absicht, eine Bank zu werden“, sondern wolle die Lizenz nutzen, um „weitere Innovationen zu ermöglichen“ und die Aufsicht über neue Produkte zu vereinfachen. Im Gegensatz zu Vollbanken dürfte Coinbase keine Einlagen entgegennehmen oder Kredite vergeben.
Der Zeitpunkt ist strategisch klug gewählt: Im Juli wurde das erste US-Stablecoin-Regulierungsgesetz verabschiedet, das die OCC zur Aufsichtsbehörde machte. Coinbase folgt damit Konkurrenten wie Circle, Ripple und Paxos, die 2025 ebenfalls entsprechende Anträge gestellt haben. Bisher hält nur Anchorage Digital eine solche Lizenz.
Samsung-Deal bringt 75 Millionen neue Nutzer
Parallel zur Regulierungsoffensive verkündete Coinbase eine massive Expansion der Partnerschaft mit Samsung. Die Integration der Coinbase-Dienste direkt in das Samsung Wallet verschafft etwa 75 Millionen Samsung Galaxy-Nutzern in den USA direkten Krypto-Zugang – einer der größten Verbraucherdistributionsdeals in der Unternehmensgeschichte.
Diese Entwicklung senkt die Eintrittsbarriere für neue Nutzer erheblich und könnte das Wachstum im Retail-Segment deutlich ankurbeln. Für Coinbase bedeutet der Deal eine massive Reichweitenerweiterung ohne die sonst üblichen hohen Akquisitionskosten.
Analysten sehen Diversifikationserfolg
Die jüngsten Fortschritte spiegeln sich auch in den Analystenbewertungen wider. Rothschild & Co. stufte die Coinbase-Aktie am Donnerstag von „Neutral“ auf „Kaufen“ hoch und verwies auf die erfolgreiche Diversifizierung der Erlösquellen.
Der Anteil der Retailhandelsgebühren an den Gesamterlösen soll 2025 auf etwa 50 Prozent sinken – ein drastischer Rückgang von zuvor 90 Prozent. Verantwortlich für diesen Wandel sind das Wachstum im institutionellen Handel, im Derivategeschäft und bei Abo-Services. Diese Entwicklung macht Coinbase weniger abhängig von den volatilen Krypto-Märkten und stabilisiert das Geschäftsmodell.
Quartalszahlen als nächster Katalysator
Mit den Quartalszahlen Ende Oktober steht der nächste wichtige Termin bevor. Investoren werden genau verfolgen, ob sich die Diversifikationsstrategie in den Zahlen niederschlägt und das Wachstum bei Abo-Diensten anhält. Die Bearbeitung des OCC-Antrags dürfte sich über Monate hinziehen, könnte bei einer Genehmigung aber erhebliche operative Effizienzgewinne bringen.
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