Commerzbank, Bitcoin & Nvidia: Zwischen Übernahmepoker und KI-Milliardengeschäft
Liebe Leserinnen und Leser,
während in Frankfurt die Bankenchefs ihre Karten auf den Tisch legen, explodiert in New York eine neue Bitcoin-Aktie um über 100 Prozent – und das mit prominenter Trump-Unterstützung. Gleichzeitig zeigt sich: Der Hunger nach Nvidias KI-Chips kennt trotz astronomischer Preise keine Grenzen. Ein Donnerstag, der zeigt, wie sehr sich die Spielregeln an den Märkten gerade neu schreiben.
Der 30-Prozent-Plan: UniCredit legt die Karten auf den Tisch
„Wir haben einen Plan“ – mit diesen selbstbewussten Worten präsentierte sich UniCredit-Chef Andrea Orcel gestern in Frankfurt. Fast genau ein Jahr nach dem Einstieg bei der Commerzbank macht der Italiener ernst: Bis Ende 2025 will die UniCredit ihren Anteil von aktuell rund 21 Prozent auf 30 Prozent ausbauen.
Die Ansage kam keine 24 Stunden, nachdem Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp auf derselben Bühne noch die Eigenständigkeit ihres Hauses verteidigt hatte. Doch die Realität spricht eine andere Sprache: Morgan Stanley hat seinen Anteil bereits auf 5,19 Prozent aufgestockt, wie aus einer gestern Abend veröffentlichten Stimmrechtsmitteilung hervorgeht. Die Amerikaner nutzen dabei ein komplexes Geflecht aus Optionen und Swaps – ein deutliches Zeichen, dass auch andere Großinvestoren Position beziehen.
Für deutsche Anleger ist die Commerzbank-Aktie damit zum Übernahme-Spielball geworden. Nach dem Rücksetzer von über 17 Prozent seit dem August-Hoch wagte das Papier gestern einen Erholungsversuch und legte 1,9 Prozent zu. Die entscheidende Frage: Wird aus der deutsch-italienischen Bankenhochzeit am Ende tatsächlich Ernst? Orcel sprach von „vernünftigen Gesprächen“ – Bankerdeutsch für: Die Verhandlungen laufen.
American Bitcoin: Trumps neuer Krypto-Coup elektrisiert Wall Street
Was für eine Premiere! Die Aktie von American Bitcoin explodierte bei ihrem Börsendebüt um über 100 Prozent und musste fünfmal vom Handel ausgesetzt werden. Das Besondere: Hinter dem Unternehmen stehen keine Geringeren als die Trump-Söhne, die beim großen Krypto-Event „Consensus 2025“ erstmals gemeinsam mit Executive Chairman Asher Genoot auftreten werden.
Die Zahlen sprechen für sich: American Bitcoin hat seine Mining-Kapazität von 10 auf 24 Exahash pro Sekunde mehr als verdoppelt. Mit Produktionskosten von nur etwa 50 Prozent des Bitcoin-Preises verfügt das Unternehmen über einen strukturellen Kostenvorteil gegenüber reinen Bitcoin-Käufern. Das ist keine theoretische Spielerei – es ist ein knallhartes Geschäftsmodell, das Bitcoin deutlich unter Marktpreis produziert.
Parallel dazu sorgt die deutsche NAKIKI SE für Aufsehen: Am 8. September will das Unternehmen Details zu einer deutschen Bitcoin-Anleihe präsentieren. Eine Bitcoin-Anleihe made in Germany – das gab es noch nie. Es zeigt: Die institutionelle Akzeptanz von Krypto erreicht neue Dimensionen, und Deutschland will dabei mitspielen.
Nvidia: Wenn Knappheit zum Geschäftsmodell wird
„Quartale, nicht Monate“ – so lang sind weiterhin die Lieferzeiten für Nvidias begehrte KI-Chips. JPMorgan bestätigte nach einem Treffen mit dem Nvidia-Management: Die Nachfrage übersteigt das Angebot immer noch dramatisch. Besonders pikant: Chinesische Tech-Giganten wie Alibaba und ByteDance halten trotz politischem Druck an ihren Bestellungen fest.
Der neue B30A-Chip könnte, falls von Washington genehmigt, etwa doppelt so teuer werden wie das aktuelle H20-Modell. Doch selbst bei diesen Mondpreisen bezeichnen chinesische Firmen die Chips als „gutes Geschäft“. Das unterstreicht die verzweifelte Abhängigkeit: Ohne Nvidias Hardware keine KI-Revolution.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Commerzbank?
Die Aktie selbst zeigt sich robust und notierte gestern bei 170 Dollar. Analysten sehen mit Kurszielen bis 290 Dollar noch erhebliches Potenzial. Bemerkenswert: Über zwei Jahre nach Beginn des KI-Booms sind die Lieferzeiten immer noch extrem lang. Das ist kein Bug, sondern ein Feature von Nvidias Geschäftsmodell.
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Apropos Nvidia: Wer bei den aktuellen Kurszielen von 290 Dollar glaubt, dass die Story bereits auserzählt ist, sollte den Blick auf die „neue Nvidia“ in Europa richten. Ein Chip-Spezialist, der bereits bei Amazon und Apple im Einsatz ist, wird von Branchenkennern als heimlicher Hauptprofiteur des Chip-Acts gehandelt. In einem aktuellen Spezial-Report erfahren Sie, um welches Unternehmen es sich handelt – und warum Analysten hier Gewinnchancen von mehreren Tausend Prozent sehen. Hier geht es zur Analyse: Die neue Nvidia im Detail
Tech-Übernahmen: Atlassian greift nach den Sternen
610 Millionen Dollar in bar – so viel legt Atlassian für The Browser Company auf den Tisch. Das Startup entwickelt KI-gestützte Browser und tritt damit gegen Schwergewichte wie Microsoft Edge und Google Chrome an. Der Clou: Mit dem Dia-Browser sollen Nutzer eine Art digitalen Arbeitsplatz bekommen, der Aufgaben automatisiert und Informationen intelligent zusammenfasst.
Die Übernahme zeigt: Der Kampf um die Zukunft des Internets tobt. Browser werden zu KI-Assistenten, die nicht nur anzeigen, sondern aktiv helfen. Für Atlassian ist es der Versuch, sich als zentrale Arbeitsplattform zu positionieren – mit einem Browser als Einfallstor in die Unternehmenswelt.
DAX erholt sich: Siemens Energy führt das Feld an
Nach den Turbulenzen der Vortage zeigte der deutsche Leitindex gestern Stärke und legte 0,7 Prozent auf 23.770 Punkte zu. Angeführt wurde die Erholung von Siemens Energy (+3,7%) und Heidelberg Materials (+3,5%). Die Windkraft-Aktie profitierte dabei von einer Kaufempfehlung durch Jefferies für den Konkurrenten SMA Solar.
Dramatisch verlief der Tag für Covestro: Die Aktie brach zwischenzeitlich um elf Prozent ein, nachdem bekannt wurde, dass die EU die Prüfung der geplanten Übernahme durch Adnoc ausgesetzt hat. Der arabische Ölkonzern bezeichnete die Forderungen der EU-Kommission als „unverhältnismäßig und invasiv“. Die 14,7 Milliarden Euro schwere Übernahme steht damit auf der Kippe.
Ausblick: Zwischen Hoffnung und Vorsicht
Die Märkte navigieren weiter durch unruhiges Fahrwasser. Morgen richtet sich der Blick auf die US-Arbeitsmarktdaten – sie könnten den Weg für die erwartete Zinssenkung der Fed ebnen. In München startet zudem die IAA, wo die deutsche Autoindustrie Stärke demonstrieren will. VW-Chef Oliver Blume verspricht „ein Ausrufezeichen“ – angesichts der China-Konkurrenz dringend nötig.
Besonders spannend wird die weitere Entwicklung bei American Bitcoin. Kann die Trump-Connection der Aktie nachhaltig Flügel verleihen? Und wie reagiert die Commerzbank auf Orcels offene Kampfansage? Die kommenden Wochen versprechen Hochspannung – an den Finanzmärkten ist der Herbst definitiv angekommen.
Mit gespannten Grüßen aus der Redaktion,
Andreas Sommer
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