Die Märkte wurden zum Wochenstart mit einer „Mutation“ des Coronavirus angesteckt. Meldungen aus England verursachten Unsicherheit bei den Anlegern und ließen die Kurse stark fallen. Was war zudem passiert und was geschah auf der positiven Seite?
Abgaben zum Wochenstart im DAX
Bereits die Vorbörse deutete es an – der DAX startete sehr leicht in die neue Handelswoche. Wir sahen bereits aus der Vorbörse heraus eine negative Entwicklung, die auf einer wichtigen Meldung beruhte. Dies kommentierte unser Händler wie folgt:
Alte Ängste traten in den Vordergrund, die auf einem angeblich noch ansteckenderen Virus in Großbritannien basierten. Diese Coronavirus-Mutation lastete auf den Kursen, nachdem direkt am Sonntag der Flugverkehr von einigen Ländern eingestellt wurde.
Passagiere von und nach Großbritannien haben nun Probleme, ihren Zielort zu erreichen. Nach den Niederlanden und Belgien war auch Deutschland sehr besorgt und hatte am Sonntagabend reagiert. Die WHO empfahlt parallel, die Maßnahmen entsprechend hochzuschrauben und Vorsicht walten zu lassen.
Mit einem DAX-Start unter 13.460 Punkten wurde direkte das Ausbruchslevel am Septemberhoch unterschritten. Des war das erste technische Short-Signal seit mehreren Handelstagen. Es traf zunächst auf ein geringes Handelsvolumen im Vorfeld der Weihnachtsfeiertage. Doch dieses zog entsprechend an und der DAX fiel anschliessend in die bekannte Bandbreite unter 13.300 Punkte zurück und sogar unter 13.200 Zähler.
Keine der Marken aus den vergangenen Handelstagen war hier zunächst als Unterstützung zu sehen. Bis 13.060 Punkten fiel der DAX und hatte damit fast panikartige Züge gezeigt.
Erst am Nachmittag mit einer Erholung an der Wall Street, die sich deutlich von den Tagestiefs lösen konnte, gelang zumindest der Rücklauf zur 13.300er-Region.
Hilfreich war die Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA, den Impfstoff von Biontech und Pfizer zuzulassen. In den USA konnte mit Moderna ein weiterer Impfstoff zugelassen werden.
Außerdem stieg das Dezember-Verbrauchervertrauen in der EU. Hier könnte man zumindest einige positive Daten aus dem sonst roten Handelstag ablesen.
Mit knapp 400 Punkten Minus schloss der DAX rund 240 Punkte von seinem Tagestief entfernt. Folgende Eckpunkte wurden aufgezeichnet:
Eröffnung | 13.398,22PKT |
Tageshoch | 13.399,99PKT |
Tagestief | 13.060,34PKT |
Vortageskurs | 13.630,51PKT |
So skizzierte sich der heutige Handelstag optisch:
Nachbörslich steigt der Dow Jones wieder über 30.100 Punkte und kann damit von den vorbörslichen Tief mehr als 600 Punkte aufholen. Auch der Nasdaq verringert seine Verluste.
Positiv klang hier die Meldung aus den USA nach, wonach das US-Stimulus-Paket in Höhe von 900 Milliarden Euro am Wochenende verabschiedet wurde. Dies soll der Wirtschaft zum Jahresstart 2020 erst einmal positive Effekte bringen.
Welche Aktien konnten sich dem Abwärtstrend entziehen?
Aktien-Bewegungen im DAX
An einem solchen Verlusttag gibt es meist wenige Gewinner. Heute schaffte es nur die Delivery Hero in die Pluszone. Denn auch in der Pandemiezeit können Nahrungsmittel ausgeliefert und damit das Geschäft weiter am Laufen gehalten werden. Das Kursplus war jedoch minimal.
Alle anderen Werte rangierten im Minusbereich. Im Ranking auf dem letzten Platz befand sich die Fresenius SE gefolgt von Bayer und der Deutschen Bank.
Auslöser für die Schwäche bei Fresenius war die teure Übernahme der Eugin-Gruppe durch die Tochter Helios. Das Analysehaus Jefferies hatte die Aktien daraufhin mit „Underperform“ und einem Kursziel von 35 Euro in Bedrängnis gebracht. Immerhin kostet die Übernahme 430 Millionen Euro.
Bei der Deutschen Bank kommt es am Markt zu Ängsten vor Kreditausfällen. In einem ausgedehntem Lockdown könnte das Unternehmen weitere Rückstellungen brauchen.
Das vollständige Ranking sehen Sie an dieser Stelle:
Auch in den USA gab es bei einigen Aktien Minuszeichen. So fiel Tesla nach der vollständigen Aufnahme in den S&P500 zeitweise um 5 Prozent.
Wie wirkte sich dieser schwache Handelstag auf das mittelfristige Chartbild aus?
Mittelfristiges DAX-Chartbild
Zum neuen Allzeithoch fehlten am Freitag noch 20 Punkte. Heute im Tagestief jedoch 740. Dies zeigt die Nervosität der Marktteilnehmer. Eine regelrechte Verkettung von Stop-Orders löste heute morgen diese starke Bewegung aus, die nicht mehr aufgeholt werden konnte.
So gestaltet sich das mittelfristige Chartbild nun wieder unentschlossen:
Ob sich die Erholung in den USA bis zum Aufholen des Minus fortsetzt, darf gespannt beobachtet werden.
Gerne berichten wir darüber am morgigen Tag und bringen dabei eine Händler-Einschätzung vorbörslich auf dem youtube-Kanal der LS-Exchange.
Einen angenehmen Feierabend wünscht Ihnen an dieser Stelle das Team der LS-Exchange und TRADERS‘ media GmbH.
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