Während die milliardenschwere Übernahme durch den Ölgiganten ADNOC auf der Kippe zu stehen schien, bahnt sich überraschend eine Einigung an. Nach heftiger Kritik an den EU-Regulierern bereitet der Käufer nun konkrete Konzessionen vor, um die Blockade zu lösen. Steht der spektakulären 14,7-Milliarden-Transaktion doch noch nichts im Weg?
Goldman Sachs reduziert Exposure
Parallel zu den intensiven Verhandlungen im Hintergrund positionieren sich große Investoren neu. Goldman Sachs reduzierte seine Stimmrechtsposition am Mittwoch von 4,84% auf 4,74%. Besonders interessant: Die Struktur der verbleibenden Beteiligung zeigt, dass die Bank weiterhin auf Kursbewegungen setzt – sie hält diverse Derivate, darunter Call-Optionen bis Dezember 2025 und Swaps mit Laufzeiten bis 2035.
Diese Konzessionen soll die EU überzeugen
Laut Reuters-Informationen hat ADNOC konkrete Zugeständnisse vorbereitet, um die Untersuchung der Europäischen Kommission zu beenden. Die geplanten Maßnahmen zielen direkt auf die Kernbedenken der Regulierer:
- Umwandlung der Kapitalerhöhung: Die geplante 1,2-Milliarden-Euro-Spritze wird in ein marktübliches Gesellschafterdarlehen umgewandelt
- Schutz von Technologie: ADNOC verpflichtet sich, Covestros Technologie und geistiges Eigentum in Europa zu belassen
- Anpassung der Garantien: Die staatlichen Garantiestrukturen werden nach dem Vorbild der e&-PPF-Transaktion von 2024 modifiziert
Die Marktreaktion sprach Bände: Nach Bekanntwerden dieser Entwicklungen schoss die Covestro-Aktie am 11. September um 5,5% nach oben – der beste Tag seit über einem Jahr.
Warum die EU so genau hinschaut
Die temporäre Aussetzung der Prüfung Anfang September war nur ein Atemholen in einem hochpolitischen Prozess. ADNOC hatte die Informationsanfragen der EU scharf als „unverhältnismäßig und invasiv“ kritisiert und sogar mit dem Scheitern des gesamten Deals gedroht.
Die größten Streitpunkte waren:
– Unbegrenzte staatliche Garantien aus den VAE
– Potenzielle Wettbewerbsverzerrungen durch Subventionen
– Sorge um die Technologiesouveränität Europas
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Doch nun bewegt sich etwas: XRG, ADNOCs Investmentarm, führte bereits Gespräche mit EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera. Sogar ADNOC-CEO Sultan Ahmed Al Jaber schaltete sich persönlich ein und telefonierte am Freitag mit der EU-Kartellchefin.
Historische Dimension mit Signalwirkung
Diese Transaktion ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Es handelt sich nicht nur um ADNOCs größte Akquisition aller Zeiten, sondern auch um einen der umfangreichsten Übernahmen eines EU-Unternehmens durch einen Golfstaat. Der Deal zeigt den strategischen Vorstoß der Golfstaaten in Europas Chemieindustrie – ein Bereich von hoher strategischer Bedeutung.
Kommt jetzt der Deal-Durchbruch?
Analysten bewerten die jüngsten Entwicklungen als deutlich positiv. Die Bereitschaft zu strukturellen Konzessionen und die hochrangigen Gespräche deuten auf eine baldige Lösung hin.
Die nächsten Wochen bringen entscheidende Meilensteine:
– Formelle Einreichung der ADNOC-Konzessionen bei der EU
– Wiederaufnahme der EU-Prüfung
– Covestros Q3-Zahlen am 30. Oktober
Trotz des jüngsten Kursrücksetzers – die Aktie verlor am Freitag fast 4% und notiert bei 54,84 Euro – sehen Experten mit einem durchschnittlichen Kursziel von 61,89 Euro weiterhin Potenzial. Die institutionellen Anleger positionieren sich bereits für die Zeit nach dem Deal. Die Frage ist nicht ob, sondern wie schnell die EU grünes Licht gibt.
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