DAX stabilisiert sich nur schwer: Sechster Verlusttag in Folge für den Index. Wo stehen wir mittelfristig einen Tag vor der FED?
DAX weiter im Abwärtstrend
Nach fünf Handelstagen mit Minuszeichen schickte sich der Index heute an, in der Vorbörse die Richtung zu ändern. Wir startete in den Tag mit leichtem Plus und erreichten sogar den Bereich um 13.600 Punkte. Doch schon zum Xetra-Start nahm dieser Schwung ab und kehrte sich später sogar um.
Die 13.500 waren keine Unterstützung und so steuerte der Deutsche Leitindex direkt auf das neu entstandene Gap zu, welches am Morgen noch Hoffnung auf eine längere Erholungsphase gegeben hatte. Am Gap-close war dann zum Mittag nur ein kurzfristiger Boden zu sehen. Das ZEW-Stimmungsbarometer stieg im Juni gegenüber dem Vormonat um 6,3 Punkte auf minus 28 Punkte und signalisierte etwas Hoffnung. Diese wurde dann aber durch die US-Daten wieder revidiert.
Einer der Belastungsfaktoren waren die Erzeugerpreise aus den USA. Sie stiegen im Mai um 10,8 Prozent zum Vorjahresmonat und waren damit weiter im zweistelligen Prozentbereich.
Vor allem der Abschwung an der Wall Street sorgte letztlich auch im DAX für weiteren Abgabedruck. So fiel der DAX bis zum Xetra-Tief sogar unter 13.300 Punkte und schloss dort auch nahe seines Tagestiefs den Handelstag ab.
Ein weiterer Verlusttag gliederte sich damit fast nahtlos an die vorherigen Kursbewegungen an, wie folgendes Chartbild aufzeigt:
Zwar ließ die Dynamik damit etwas nach, doch 0,9 Prozent Minus sind in Anbetracht der Wegstrecke der Bewegung durchaus beachtlich und für viele Investoren besorgniserregend. Immerhin stand der Index vor einer Woche noch 1.400 Punkte oder mehr als 1 Prozent höher.
Das Tief aus dem Mai hat damit als Chance auf einen Doppelboden ausgedient, wie das Big Picture eindeutig zeigt:
Anleger fürchten weiterhin, dass die US-Notenbank Fed die aktuelle Inflation nicht in den Griff bekommt und parallel vielleicht die Wirtschaft in eine Rezession drückt. Eine Entscheidung zu den US-Zinsen folgt am Mittwoch um 20.00 Uhr. Eine Erhöhung vom Leitzins um 0,75 Prozentpunkte statt der bsiher signalisierten 0,5 Prozentpunkte ist fast schon eingepreist. Dies wäre dann der größte Zinsschritt seit 1994.
Wie sah das Bild bei den einzelnen Aktien im Index aus?
Aktien-Bewegungen erneut deutlich negativ
Ein Schlusskurs in der Nähe der Tagestiefs ist meist ein negatives Zeichen. Auch heute litten dabei die Marktbreite und insbesondere die finanzschwachen Werte wie eine HelloFresh, eine Zalando oder auch Delivery Hero.
Die umsatzstärksten Werte waren heute die SAP, Linde und Bayer, wie die Zusammenfassung der Börse Frankfurt aufzeigt:
Immerhin gab es 6 Gewinner gegen 33 Verlierer und einem unveränderten Wert im Gesamtbild. Etwas positiver als das Bild an den letzten beiden Tagen war.
Der Gewinner des Tages war Vonovia. Zunächst notierte die Aktie ebenfalls im Minus, erholte sich jedoch im Tagesverlauf und machte damit technisch um 30 Euro eine solide Figur.
Auch die Deutsche Post reagierte technisch auf die Verluste vom Vortag. Die Preiserhöhung ab Juli im Paketbereich wird somit im Nachgang als positiv für das Unternehmen bewertet.
In der Heatmap der Aktienwerte ist die Verteilung der Aktienentwicklung deutlich zu Lasten der negativen Werte am Abend nach dem Xetra-Schluss noch einmal optisch dargestellt:
Es wird auch heute nach dem Handelsschluss an der Wall Street weitere Quartalszahlen geben. Folgende weitere Unternehmen stehen dann vor der Eröffnung am Dienstag an:
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