Schlechte Nachrichten und die Deutsche Bank, zwei Dinge, die seit Jahren zusammengehören. Gestern war es wieder soweit und es hagelte schlechte Nachrichten. Es folgten Relativierungen und dergleichen, doch der Kurs der Deutschen Bank AG Aktie sackte ab. In der Spitze verlor sie mehr als 7% und schloss den gestrigen Handel mit -5,15% ab. Die Aktie ist der Underperformer der Branche, doch es gibt noch weitere Warnsignale.
Deutsche Bank aus Sicht der Konkurrenz
Gestern konnte in FAZ ein Kommentar gelesen werden der einen aufhorchen lassen kann. Dabei ging es darum, wie die In- und Ausländische Konkurrenz die Deutsche Bank mittlerweile wahrnimmt.
Wer auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos mit internationalen Bankern sprach oder hier in Frankfurt Manager anderer deutscher Häuser nach der Zukunft des aktuellen Geschäftsmodells der Deutschen Bank befragt, erhält mittlerweile nur noch eine Antwort: „Die schaffen das nicht mehr – und sie wissen es auch.“ Quelle: FAZ
Die schaffen das nicht mehr. Das muss man sich auch einmal auf der Zunge zergehen lassen mit all seinen Implikationen.
Neben den internen Problemen kommt ein weiteres Problem auf die gesamte Branche zu, nicht nur auf die Deutsche Bank. Die Bundesbank formulierte ihre Zweifel an der Wirksamkeit der CoCo Bonds.
Refinanzierungskosten steigen, CDS auch
Schon seit Monaten steigt der LIBOR an und damit auch die Refinanzierungskosten. Ein Umstand, der einer starken Bank bestimmt nicht zu schaffen machen würde. Auch das Vertrauen in die Deutsche Bank nimmt ab, jedenfalls kann man auf diesen Gedanken kommen, wenn man sich die Credit Default Swaps anschaut.
Die CDS sind simple gesagt Ausfallversicherungen, mit denen sich Investoren gegen den Zahlungsausfall eines Emittenten versichern können. Je höher der gehandelte Wert eines CDS ist, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls wahrgenommen.
Während die CDS der HSBC bei nur 27,42 liegen und die von Goldman Sachs bei 63,84 sieht es bei der Deutschen Bank düster aus. Gestern starteten die CDS mit einem Wert von 101,xx und am Abend lag dieser schon bei 109,59.
Zum Vergleich die CDS der HSH Nordbank notieren bei 151,4 und die Lage dieser Bank ist bekannt.
Ein Lichtblick ist es, dass noch keine Auffälligkeiten bei den Anleihen zu beobachten sind.
Chartanalyse Deutsche Bank
Anfang Februar unterschritt die Aktie die wichtige Linie 2. Zu dem Zeitpunkt hätte man meinen können es sei ein Ausrutscher in Folge des Volatilität Armageddon, doch es steckt wohl mehr dahinter.
Wenn es der Aktie nicht gelingt erneut Richtung Norden zu drehen, dann drohen neue Tiefs.
Insgesamt sieht es nicht gut aus für die Investoren, die bei der Bank eh nur hinten anstehen. Zuerst kommt die Selbstbedienung und danach der Aktionär. Mittlerweile übersteigt ja die Summe der Boni Zahlungen, die der Dividende an die Aktionäre. Keine gute Werbung für die Gewinnung zukünftiger Großinvestoren.