Wie wir es drehen und wenden: Deutschlands Banken geht es nicht gut. Sowohl die Deutsche Bank wie auch die Commerzbank stecken in Problemen. Dazu haben Sie sicherlich schon eine Menge gelesen. Doch können sich die Institute aus diesem Abwärtstrend befreien?
Die Aktie der Deutschen Bank sieht im Chartbild wahrlich nicht gut aus. Das Datum 27.06.18 wird den Aktionären der Deutschen Bank wohl in Erinnerung bleiben. Immerhin fällt die Aktie heute deutlich unter die 9 Euro Marke und macht bisher keine Anstalten, sich zu erholen. Welche Gründe gibt es für diese Misere?
Schauen wir zuerst auf das Chartbild der Deutschen Bank Aktie aus diesem Kalenderjahr:
Deutsche Bank und die Ausfallwahrscheinlichkeit
Schon oft berichteten wir hier auf Trading-Treff über die CDS-Spreads der Deutschen Bank. Und auch heute könnten wir die Story um das Bankhaus und die steigende Skepsis der Marktteilnehmer wiederholen. Allerdings haben wir diese Themen bereits diskutiert. Unter den folgenden Links finden Sie unter anderem diesen Link, der Ihnen einen Überblick über die Situation am CDS-Markt gibt.
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Das Kapitalmarktumfeld
Interessanter als die aktuellen CDS´ ist dagegen das Kapitalmarktumfeld. Weiterhin sind die Zinsen auf einem sehr tiefen Niveau. Auch die Zinsstrukturkurve verläuft weiterhin flach. Diesen Umstand verdanken wir den Ankäufen der EZB am Markt für Anleihen. Damit stehen den Banken im Kreditgeschäft weiterhin keine auskömmlichen Margen zur Verfügung. Jeder weitere Monat, den dieses Umfeld und die damit fehlende Margen aus der Fristentransformation anhalten, belastet die Bankenbranche nachhaltig. Doch eine Lösung wir schwieriger.
Exkurs Fristentransformation
Banken geben langfristige Kredite an Kunden, während die Einlagen eher kurzfristig gebunden sind. Dadurch entsteht je nach Steilheit der Zinsstrukturkurve ein positiver Effekt für die Einnahmen der Bank. Je steiler die Kurve, desto höher die Einnahmen aus Fristentransformation.
Weitere Infomationen zu diesem Thema finden Sie auf Wikipedia.
Was passiert, wenn die Zinsen steigen?
Das Hauptproblem, gerade bei der Deutschen Bank, ist das riesige Portfolio an Derivaten und Produkten, die schwer zu bewerten sind. Als Außenstehender lässt sich nur erahnen, wie die Bilanz der Deutschen Bank auf einen nachhaltigen Anstieg der Zinsen am langen Ende reagieren könnte. Es wäre damit durchaus denkbar, dass der mittelfristig zu erwartende positive Effekt nicht einsetzen würde. Ganz zu schweigen von der direkten Belastung eines Anstieges der Zinsen. Denn viele Analysten übersehen, dass zwar eine normalisierte Zinsstrukturkurse Entlastung bei der Deutschen Bank bringen könnte, der Weg dorthin allerdings ziemlich sicher eine Belastung darstellt.
Fazit zur Bankenbranche
Wie schon seit Jahren bleibe ich eher skeptisch, was die Aussichten für Banken angeht. Allerdings ist das Institut Deutsche Bank mittlerweile so tief gefallen, dass die Bewertung deutlich unter dem Eigenkapital liegt. Mutige Investoren werden in den nächsten Tagen wohl auf der Käuferseite zu finden sein. Allerdings gehöre ich nicht zu diesen Investoren. Solange mir interessantere Aktien in den Sinn kommen, setze ich eher auf diese. Und aus heutiger Sicht fallen mir eine Menge Unternehmen ein, die ich für interessanter halte. Darüber berichte ich an anderer Stelle hier auf Trading-Treff gerne.