Ende der Sonderbehandlung – Delisting droht Chinas Unternehmen

Das chinesische „Wirtschaftswunder“ und die phantastischen Gewinne der damit verbundenen Unternehmungen führten zu einer wahren Bonanza. Immer mehr chinesische Unternehmungen suchten eine Notierung an den US Amerikanischen Börsen und damit einen Zugang zum US Dollar. Dieser Trend hat sich nun gedreht, da die bisherige Sonderbehandlung nun infrage gestellt wird.

Die Sonderbehandlung endet

Die Sonderbehandlung welche die chinesischen Unternehmungen bisher genossen haben, war der Natur, dass sie a) ihre Bilanzen nicht von unabhängigen Dritten prüfen lassen mussten und b) auch nicht der Regulierung der SEC unterworfen waren.

Auf diesen Missstand wurde immer wieder hingewiesen, doch sehr lange Zeit konnte aus verschiedenen Gründen nicht für Abhilfe gesorgt werden. Das änderte sich vor einigen Tagen.

In der vergangenen Woche passierte eine Gesetzesvorlage (Holding Foreign Companies Accountable Act) ohne Widerstand den Senat, welche von Demokraten und Republikanern unterstützt wurde. Was besonders für Aufmerksamkeit sorgte, war die Tatsache, dass im Kongress eine gleichlautende Gesetzesvorlage, von demokratischer Seite (Rep. Brad Sherman, CA), eingebracht wurde.

Ausschluss droht wahrscheinlich in den kommenden Wochen

Das bedeutet, dass in den kommenden Wochen mit einer Verabschiedung des Gesetzes gerechnet werden kann. Im Endergebnis führt dieses neue Gesetz dazu, dass zukünftig chinesische Unternehmen von den US Börsen und dem Finanzmarkt ausgeschlossen werden, aufgrund mangelnder Transparenz. Die Gefahr welche von nicht kontrollierten chinesischen Unternehmungen ausgeht, konnte man zuletzt erst bei Lucking Coffee beobachten.

Was darüber hinaus wahrscheinlich zu erwarten ist, ist dass die europäischen Finanzzentren diesem Beispiel folgen werden (vielleicht müssen).

Insgesamt steigt damit das Risiko welches von diesen Unternehmungen ausgeht und es könnte ratsam sein, sich von diesen zu verabschieden. Das hängt auch damit zusammen, dass die Aktien der Unternehmen ihre Indexzugehörigkeit verlieren werden und dadurch enorme Geldmengen, die via ETF´s in diese hineingeflossen sind, abgezogen werden. Ein Umstand der die Preise unter Druck setzen kann und wahrscheinlich wird.

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