Globale Märkte unter Druck: Zollkrieg bremst Wachstum

Neue US-Zölle führen zu Marktturbulenzen, schwächendem Wachstum und steigender Inflation. Asiatische und europäische Märkte besonders betroffen.

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Kurz & knapp:
  • Starker Rückgang bei europäischen und asiatischen Indizes
  • Inflationsdruck in Europa nimmt weiter zu
  • Politische Spannungen beeinflussen Agrarhandel
  • US-Arbeitsmarktdaten entscheidend für Zinserwartungen

Die neue Handelspolitik aus Washington versetzt die internationalen Finanzmärkte in Unruhe. Während Präsident Trump weitreichende Zölle von bis zu 41% auf Importe aus dutzenden Ländern verhängt, kämpfen wichtige Volkswirtschaften bereits mit schwächelndem Wachstum und steigenden Preisen.

Zollschock trifft empfindliche Märkte

Der Stoxx 600 verlor in der ersten Handelsstunde rund 1% und steuert auf den größten Wochenverlust seit April zu. Besonders hart traf es asiatische Märkte, wo der MSCI-Index außerhalb Japans um 1,5% einbrach. Die neuen Zollsätze variieren stark: Indien muss 25% zahlen, Taiwan 20%, während Südkorea mit 15% davonkommt.

Diese Entwicklung kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Indonesiens Wirtschaft schwächelt bereits – Experten erwarten für das zweite Quartal nur noch 4,8% Wachstum, den langsamsten Anstieg seit vier Jahren. „Die Verbraucher sind vorsichtig geworden, die Einzelhandelsumsätze schwach", warnt Jeemin Bang von Moody’s Analytics.

Inflationsdruck steigt wieder

Parallel verschärft sich die Inflationslage in Europa. Österreich meldete einen Anstieg auf 3,6% im Juli, angetrieben von Energiepreisen. Auch wenn die Eurozone insgesamt bei der EZB-Zielmarke von 2% liegt, zeigen sich Risse: Französische Hersteller leiden unter dem schärfsten Auftragsrückgang seit Januar, während deutsche Produzenten trotz Verbesserung noch immer schrumpfen.

Die Währungsmärkte reagieren entsprechend nervös. Der Dollar-Index legte um 1,5% zu – der stärkste Wochengewinn seit Ende 2022. Der Grund: Die Fed-Zinssenkungserwartungen schwinden rapide. Nur noch 39% Wahrscheinlichkeit sehen die Märkte für September, verglichen mit 65% vor der Fed-Sitzung.

Politische Spannungen belasten Handel

Besonders brisant wird es bei Agrarprodukten. Indien weigert sich standhaft, seine Märkte für US-Mais und Soja zu öffnen – ein Konflikt mit weitreichenden Folgen. „Genetisch veränderte Produkte gelten in Indien als schädlich", erklärt ein Marktexperte. Fast die Hälfte der 1,4 Milliarden Inder lebt von der Landwirtschaft, was jeden Handelsdeal politisch heikel macht.

Die Auswirkungen sind bereits messbar: Indonesische Exporteure beschleunigten ihre Lieferungen im Juni um 11,29%, um noch vor den verschärften Zöllen zu profitieren. Doch Experten warnen vor indirekten Effekten auf andere Handelspartner.

Märkte warten auf Arbeitsmarktdaten

Entscheidend wird nun der US-Arbeitsmarktbericht. Bei einer Überraschung nach oben könnten September-Zinssenkungen komplett vom Tisch sein. Erwartet werden 110.000 neue Stellen und eine Arbeitslosenquote von 4,2%.

Rohstoffmärkte zeigen bereits Stress: Brent-Öl fiel auf 71,46 Dollar, während Gold minimal auf 3.294 Dollar zulegte. „Die Unsicherheit über weitere Handelsbeschränkungen belastet die Stimmung", so Marktbeobachter.

Die Kombination aus Handelskrieg, schwächelndem Wachstum und hartnäckiger Inflation stellt Zentralbanken vor schwierige Entscheidungen. Während die EZB vorerst abwartet, könnte die Fed ihre Geldpolitik überdenken müssen.

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