Während die deutsche Autoindustrie unter Druck gerät, setzt Mercedes-Benz auf zwei parallele Strategien: Personelle Weichenstellungen und massive Investitionen in die Elektromobilität. Die Sportwagentochter AMG bekommt zum 1. Juli 2026 einen neuen Chef – ausgerechnet vom Konkurrenten VW.
Stefan Weckbach, zuletzt Chefstratege bei Volkswagen und als Vertrauter von VW-Chef Oliver Blume bekannt, übernimmt die Führung von AMG. Der 2008 bei Porsche gestartete Manager verantwortete dort den vollelektrischen Taycan und die Cayenne-Baureihe. Seine neue Rolle umfasst nicht nur AMG, sondern die gesamte „Top End Vehicle Group“ – inklusive G-Klasse und Maybach. Der Posten gilt traditionell als Karrieresprungbrett: Auch Konzernchef Ola Källenius leitete AMG, bevor er in den Vorstand aufstieg.
Bemerkenswert: Während der Gesamtkonzern schwächelt, legte AMG in den ersten drei Quartalen um sieben Prozent auf gut 102.500 Fahrzeuge zu.
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Milliarden für die Batterie-Offensive
Parallel dazu investiert Mercedes massiv in die Elektrifizierung. Zum dritten Mal binnen 18 Monaten sicherten sich die Stuttgarter einen Liefervertrag mit LG Energy Solution. Das neueste Paket hat ein Volumen von rund 1,17 Milliarden Euro. Während europäische Wettbewerber ihre Batterie-Investitionen zurückfahren, setzt Källenius auf aggressive Absicherung asiatischer High-Tech-Kapazitäten.
Die Strategie zeigt Weitsicht: Denn die regulatorischen Rahmenbedingungen könnten sich bald ändern. Die EU-Kommission will am 16. Dezember Vorschläge für mögliche Änderungen am Verbrenner-Aus ab 2035 vorstellen. Neben einer Batterie-Strategie sollen auch Maßnahmen für umweltfreundlichere Dienstwagen präsentiert werden.
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Trump-Zölle treffen Mercedes-Regionen hart
Doch die größere Bedrohung kommt aus Washington. Eine Ifo-Studie zeigt: Die US-Zölle treffen Baden-Württemberg besonders heftig. Böblingen, wo das große Mercedes-Werk Sindelfingen liegt, muss mit einem Rückgang der Bruttowertschöpfung um 1,05 Prozent rechnen. Nur Salzgitter, Dingolfing-Landau und Wolfsburg sind noch stärker betroffen.
Die Zölle könnten mittelfristig zu einer Verschiebung von Industrie zu Dienstleistungen führen, warnen die Forscher. Während Dienstleister tendenziell profitieren, sind die Verluste im verarbeitenden Gewerbe gravierend. Für Mercedes bedeutet das: Der Druck auf die Margen wächst – genau in einer Phase, in der teure Zukunftsinvestitionen notwendig sind.
Källenius‘ Doppelstrategie aus Luxus-Fokus und Elektro-Offensive wird damit zum Drahtseilakt. Die AMG-Personalie zeigt Entschlossenheit, die Batterie-Deals strategische Weitsicht. Ob das reicht, um den externen Gegenwind zu kompensieren, wird sich zeigen müssen.
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