Die Mercedes-Benz Group Aktie profitiert von einer überraschenden Entspannung im deutsch-chinesischen Chipkonflikt. China hat das Exportverbot für Halbleiter des niederländischen Zulieferers Nexperia aufgehoben – eine Entwicklung, die der gesamten Autoindustrie Luft verschafft.
Philipp von Hirschheydt, Chef des Autozulieferers Aumovio, bestätigte am Freitag gegenüber Bloomberg, dass das chinesische Handelsministerium das breitere Exportverbot zurückgenommen hat. Aumovio hatte bereits in dieser Woche eine Exportlizenz aus Peking erhalten und die Auslieferung von Nexperia-Halbleitern wieder aufgenommen.
Vier bis sechs Wochen bis zur Normalität
Doch die Erleichterung kommt mit Einschränkungen. „Es wird einige Zeit dauern, bis alle Abläufe und Prozesse wieder normal laufen“, warnte von Hirschheydt. In den kommenden vier bis sechs Wochen könne es durchaus noch zu Versorgungsproblemen kommen. Für die Stuttgarter bedeutet das: Die Chip-Unsicherheit ist noch nicht vollständig vom Tisch.
Der Konflikt war eskaliert, nachdem die niederländische Regierung die Kontrolle über Nexperia übernommen hatte – ein Schritt, der offiziell mit Missmanagement der chinesischen Unternehmensführung begründet wurde. China reagierte prompt mit einem Ausfuhrstopp für die begehrten Chips, die in der Automobilindustrie unverzichtbar sind. Die niederländische Regierung zeigt sich nun kompromissbereit: Sie ist offenbar gewillt, die Kontrolle über Nexperia abzugeben, wenn China die Lieferungen garantiert.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Mercedes-Benz?
Positive Signale trotz schwacher Branchen-Zahlen
Die Mercedes-Benz-Aktie zeigt sich robust und setzt ihren Aufwärtstrend fort. Das ist bemerkenswert, denn die Branche kämpft mit Gegenwind. Daimler Truck, das ehemalige Schwesterunternehmen, meldete für das dritte Quartal einen deutlichen Gewinneinbruch. Der Umsatz im Industriegeschäft sackte um 14 Prozent auf 10,594 Milliarden Euro ab, der Absatz brach um 15 Prozent auf 98.009 Fahrzeuge ein.
Besonders dramatisch: Die bereinigte operative Marge rutschte von 9,3 auf 6,3 Prozent – und lag damit sogar unter den ohnehin pessimistischen Analystenerwartungen von 6,5 Prozent. Verantwortlich dafür ist vor allem die Flaute im wichtigen Nordamerika-Geschäft. Das Ergebnis je Aktie erreichte nur noch 0,57 Euro, nach 0,77 Euro im Vorjahr.
Für Mercedes-Benz könnte die Entspannung bei Nexperia zum richtigen Zeitpunkt kommen. Die Frage bleibt: Reicht die aktuelle Dynamik für einen Angriff auf das Jahreshoch? Die nächsten Wochen dürften zeigen, ob die Chip-Erleichterung tatsächlich in höhere Produktionszahlen mündet.
Mercedes-Benz-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Mercedes-Benz-Analyse vom 7. November liefert die Antwort:
Die neusten Mercedes-Benz-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Mercedes-Benz-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 7. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Mercedes-Benz: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...


