Nach wochenlangen Turbulenzen in der Chefetage hat Nestlé den größten Führungsumbau seiner Geschichte abgeschlossen. Mit Alfonso Gonzalez Loeschen als neuem Nespresso-Chef ist der letzte Baustein einer beispiellosen Managementrevolution gesetzt. Doch kann die neue Führungsriege den angeschlagenen Schweizer Lebensmittelriesen wieder auf Erfolgskurs bringen?
Die Dimension des Umbruchs ist beispiellos: Binnen weniger Wochen wechselten gleich mehrere Schlüsselpositionen des Konzerns. Was als Verhaltenskodex-Verstoß des damaligen CEO Laurent Freixe begann, entwickelte sich zu einer kompletten Neuaufstellung der Führungsspitze.
Ein Monat der tektonischen Verschiebungen
Der Dominoeffekt startete Anfang September mit der abrupten Entlassung von Konzernchef Freixe nach nur einem Jahr im Amt. Blitzschnell rückte Philipp Navratil, der bisherige Nespresso-Chef, an die Konzernspitze auf. Doch damit nicht genug: Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke kündigte seinen vorzeitigen Rücktritt an, den Ex-Inditex-Boss Pablo Isla bereits zum 1. Oktober übernehmen wird.
Die Dramatik dieser Wechsel wird durch ihre Geschwindigkeit unterstrichen – deutlich schneller als ursprünglich geplant reagierte der Konzern auf den massiven Druck unzufriedener Investoren.
Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
• September: CEO Laurent Freixe entlassen, Philipp Navratil übernimmt
• 17. September: Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke kündigt Rücktritt an
• 24. September: Strategische Überprüfung der Vitaminsparte eingeleitet
• Donnerstagabend: Alfonso Gonzalez Loeschen wird neuer Nespresso-Chef
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Milliardenschwere Portfoliobereinigung am Horizont
Parallel zu den Personalrochaden deutet sich eine fundamentale strategische Neuausrichtung an. Morgan Stanley wurde bereits mandatiert, um Verkaufsoptionen für die Vitaminsparte zu prüfen. Der potenzielle Erlös: drei bis vier Milliarden Euro. Ein klares Signal, dass sich die neue Führung von weniger rentablen Geschäftsbereichen trennen will.
Die Aktie kämpft unterdessen weiterhin mit Gegenwind – seit 2022 hat sie deutlich an Wert verloren und hinkt der Konkurrenz hinterher. Bei einem aktuellen Kurs nahe dem 52-Wochen-Tief spiegelt sich die Skepsis der Anleger wider.
Lackmustest im Februar 2026
Jetzt liegt der Ball bei der neuen Führungsmannschaft. CEO Navratil kündigte bereits an, Nestlé müsse „besser, intelligenter und schneller“ werden. Ob diese Versprechen mehr sind als Worthülsen, zeigt sich spätestens am 19. Februar 2026 bei der Vorlage der Q4-Zahlen. Analysten erwarten einen Gewinn je Aktie von rund 4,32 CHF für 2025 – ein erster Gradmesser für den eingeleiteten Neustart.
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