Der 82 Milliarden Dollar schwere Deal steht auf der Kippe. US-Präsident Donald Trump hat sich erstmals öffentlich zur geplanten Übernahme von Warner Bros. Discovery durch Netflix geäußert – und seine Worte dürften bei den Verantwortlichen in Los Gatos für Unbehagen sorgen. „Das könnte ein Problem sein“, erklärte Trump am Sonntagabend bei einer Veranstaltung im Kennedy Center.
Der Streaming-Riese hatte am Freitag angekündigt, das Studio- und Streaming-Geschäft von Warner Bros. Discovery für 72 Milliarden Dollar Eigenkapitalwert übernehmen zu wollen. Doch Trump macht nun deutlich: Der kombinierte Marktanteil bereitet ihm Kopfzerbrechen. „Sie haben einen sehr großen Marktanteil“, so der Präsident über Netflix. „Und wenn sie Warner Brothers haben, steigt dieser Anteil noch einmal deutlich.“
Kartellhüter stehen Gewehr bei Fuß
Trump stellte unmissverständlich klar, dass er „an dieser Entscheidung beteiligt sein“ werde. Das Justizministerium hat bereits mit der Prüfung begonnen, inwieweit die Fusion die Dominanz von Netflix in der Medienbranche weiter festigen würde. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Netflix und HBO Max würden zusammen rund 30 Prozent des US-Streaming-Marktes kontrollieren.
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Netflix selbst argumentiert, dass zum Streaming-Markt auch weitgehend kostenlose Videoplattformen wie Youtube, Facebook und Tiktok gehören. Die Unternehmen zeigten sich bislang überzeugt, dass die Transaktion einer Prüfung durch die Wettbewerbshüter standhalten wird. Dennoch planen sie bis zu eineinhalb Jahre für den Abschluss ein – und Netflix verpflichtete sich zu einer Vertragsstrafe von 5,8 Milliarden Dollar, falls der Deal an den Kartellwächtern scheitern sollte.
Paramount blitzt ab – Ellison-Clan enttäuscht
Der unterlegene Bieter ist Hollywood-Rivale Paramount, der erst vor wenigen Monaten von der Familie des als Trump-Unterstützer bekannten Software-Milliardärs Larry Ellison übernommen wurde. Medienberichten zufolge ging Paramount angesichts der guten Beziehungen zum Weißen Haus zuvor davon aus, sich durchsetzen zu können.
Anders als Netflix wollte Paramount den gesamten heutigen Konzern Warner Bros. Discovery kaufen, zu dem auch Fernsehsender wie CNN gehören. Der Nachrichtensender, der oft kritisch über Trump berichtet, ist dem Präsidenten ein Dorn im Auge. In den USA wurde vielfach spekuliert, das Weiße Haus könne deshalb an einem Erfolg der Ellison-Familie interessiert sein.
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Netflix-Chef im Oval Office
Doch Netflix-Co-CEO Ted Sarandos hatte vorgesorgt. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, Sarandos habe Trump Mitte November besucht, um über die Übernahmepläne zu sprechen. Dabei seien sie sich einig gewesen, dass der Meistbietende gewinnen solle. Trump bestätigte vergangene Woche einen Besuch von Sarandos im Oval Office und lobte den Netflix-Manager überschwänglich: „Ich habe großen Respekt vor ihm. Er ist ein großartiger Mensch. Er hat eine der großartigsten Leistungen in der Geschichte des Films und anderer Bereiche vollbracht.“
Dennoch bleiben die kartellrechtlichen Bedenken. Paramount hatte erklärt, es sei der einzige Bieter gewesen, dessen Angebot keine kartellrechtlichen Bedenken aufgeworfen habe. Trump könnte die Kartellbehörden unter Druck setzen, Warner stattdessen zu Paramount zu lenken.
An der Wall Street reagierte die Netflix-Aktie am Freitag mit einem Minus von 2,9 Prozent auf die Ankündigung des Deals. Warner Bros. Discovery legte dagegen 6,2 Prozent zu. Die Paramount-Aktie brach um 9,8 Prozent ein. Trumps Äußerungen vom Sonntag werfen nun Fragen über den weiteren Verlauf der Transaktion auf, die voraussichtlich intensiv von den Regulierungsbehörden geprüft werden wird.
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