Die Netflix Aktie begleitet seit Jahren erfolgreiche Technologieinvestoren. Das Unternehmen ist hungrig nach Wachstum und konnte über die Jahre den Umsatz deutlich steigern. Während im Jahr 2012 noch 3,6 Mrd. Dollar zu buche schlugen, wirft der Streaming-Dienst im Jahr 2018 fast 16 Milliarden Euro in die Waagschale. Doch auch die Schulden sind deutlich gewachsen.
Wachstum um jeden Preis ist das vorherrschende Modell der Onlinegiganten. Ob Amazon, Alphabet oder auch Tencent – Für Konkurrenten ist wenig Platz neben den Platzhirschen der digitalen Welt. Und auch Netflix hat sich eine starke Position im Streaming aufbauen können.Netflix gehört zu den Erfolgsstorys des digitalen Wandels.
Getrieben durch eigene Erfolgsformate und einer großen Datenbank an Content, schaffte es der Anbieter viele Kunden weltweit zu gewinnen und zu begeistern. Allerdings wurde diese Expansion nicht aus dem Cashflow bezahlt. Netflix türmte bis heute Milliarden US-Dollar an Schulden auf – Tendenz steigend. Bisher sorgen diese Schulden allerdings für wenig Skepsis an der Börse.
Netflix erhöht Preise um erwachsen zu werden
Natürlich ist es in Zeiten der Expansion günstig sich zu niedrigen Zinsen verschulden zu können. Profitables Wachstum steht in den letzten Jahren, in denen Geld fast nichts kostet, auch für kapitalhungrige Unternehmen zur Verfügung. Allerdings ist das Auftürmen von Schulden ein zweischneidiges Schwert. Das Schuldenwachstum von Netflix war in den letzten Jahren noch dynamischer, als das Umsatzwachstum.
Diese Entwicklung gibt durchaus Grund zur Sorge, denn eine große Bibliothek an alten Filmen ist zwar nett, lockt aber wenig neuen Kunden an. Aus diesem Grund stellt sich die Frage, wie Netflix aus dem zuletzt kreditfinanzierten Wachstum ein nachhaltiges Geschäftsmodell entwickeln will.
Dieser Frage begegnet der Streaming Dienst nun. Netflix erhöht zukünftig die Preise in Deutschland.
- Das günstigste Angebot bleibt stabil bei 7,99 Euro im Monat
- In HD-Auflösung und zusätzlicher Geräte zur Nutzung steigt der Preis von 10,99 Euro auf 11,99 Euro
- Das Ultra-HD Angebot steigt von 13,99 Euro auf nun 15,99 Euro
Damit eröffnet sich das Unterhaltungsunternehmen die Chance auf Umsatzwachstum, welches nicht durch aggressive Neukundengewinnung und die Produktion eigener Formate stützt. Ob die Kunden am Ende mit diesen Preiserhöhungen leben können bleibt dabei die große Unbekannte. Allerdings ist aufgrund der Bequemlichkeit der Menschen davon auszugehen, dass dieser Schritt machbar sein wird.
Für die Zukunft des Unternehmens und die Perspektiven der Aktionäre bleibt nun abzuwarten, ob Netflix in den großen Regionen der eigenen Präsenz ebenfalls Preiserhöhungen durchsetzen kann, oder ob man den Mitwettbewerbern wie Amazon Kunden in die Arme treibt. Denn der Konkurrenzkampf bleibt im Segment der Unterhaltung ungebrochen und scharf.