Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk kämpft um eine milliardenschwere Übernahme – und Pfizer macht Front dagegen. Mit einer 9-Milliarden-Dollar-Offerte will Novo Nordisk dem US-Konkurrenten das Biotech-Unternehmen Metsera vor der Nase wegschnappen. Doch Pfizer schlägt zurück: mit zwei Kartellklagen binnen drei Tagen. Steckt dahinter mehr als nur eine normale Bieterschlacht?
Pfizer zieht vor Gericht: „Anticompetitive Manöver“
Der Streit eskalierte rasant. Am 30. Oktober legte Novo Nordisk sein unaufgefordertes Gebot für Metsera vor – deutlich über Pfizers bereits vereinbarten 7,3 Milliarden Dollar. Nur einen Tag später reichte Pfizer die erste Klage ein, gefolgt von einer zweiten am 3. November vor dem US-Bezirksgericht in Delaware.
Pfizers Vorwurf wiegt schwer: Novo Nordisk wolle Metsera gar nicht wirklich kaufen, sondern nur die Markteinführung von deren vielversprechendem Abnehm-Medikament MET-097i verzögern. Als Beleg führt Pfizer Novos geplante 30-monatige Abschlusszeit an – ungewöhnlich lang für eine Übernahme dieser Größenordnung.
Metseras Vorstand weist die Anschuldigungen als „Unsinn“ zurück und wirft Pfizer vor, mit Klagen den Übernahmepreis drücken zu wollen. Bis Dienstag hat Pfizer Zeit für ein höheres Gebot.
Kampf um die Abnehm-Milliarden
Hinter dem Bieterkampf steht ein riesiger Markt: Analysten schätzen das Volumen für Adipositas-Medikamente auf 150 Milliarden Dollar jährlich. Metseras Hoffnungsträger MET-097i könnte dabei zum Gamechanger werden – nicht nur wegen vergleichbarer Wirksamkeit zu Marktführern wie Wegovy, sondern vor allem wegen der monatlichen statt wöchentlichen Anwendung.
Für Novo Nordisk, das bereits mit Wegovy den Abnehm-Markt dominiert, wäre Metsera eine strategische Verstärkung. Das Unternehmen kämpft mit zunehmendem Konkurrenzdruck und Lieferkettenproblemen. Pfizer hingegen fehlt ein konkurrenzfähiges Abnehm-Medikament – und braucht dringend neue Umsatzquellen nach sinkenden COVID-Erlösen und auslaufenden Patenten.
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Machtwechsel im Vorstand: Foundation greift durch
Parallel zur Metsera-Offensive vollzog sich bei Novo Nordisk ein dramatischer Führungswechsel. Die Novo Nordisk Foundation, die über 75 Prozent der Stimmrechte kontrolliert, fegte im Oktober den gesamten Vorstand hinweg. Vorstandschef Helge Lund und alle unabhängigen Direktoren mussten gehen.
Die Foundation begründete den radikalen Schritt mit mangelnder Geschwindigkeit: Der alte Vorstand habe US-Marktveränderungen „zu langsam“ erkannt und sei bei Managementänderungen „zu vorsichtig“ gewesen. Foundation-Chef Lars Rebien Sørensen, selbst Ex-CEO von Novo Nordisk, übernahm persönlich den Vorsitz.
Der Umbau fiel zusammen mit der Ankündigung von 9.000 Stellenstreichungen – Teil einer strategischen Neuausrichtung auf Kernmärkte und Direktvertrieb.
Quartalszahlen als Lackmustest
Am 5. November vor Börseneröffnung legt Novo Nordisk die Q3-Zahlen vor – ein entscheidender Gradmesser für die Wettbewerbsposition. Trotz 16-prozentigen Umsatzwachstums im GLP-1-Geschäft senkte das Unternehmen im Juli die Jahresprognose. Die außerordentliche Hauptversammlung am 14. November soll dann den Vorstandsumbau formalisieren.
Für Novo Nordisk steht viel auf dem Spiel: Ein erfolgreicher Metsera-Deal würde die neue Führungsstruktur legitimieren und die Marktposition stärken. Scheitert die Übernahme an Pfizers juristischem Widerstand, könnte das die ohnehin angeschlagene Aktie weiter unter Druck setzen.
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