Der dänische Pharmariese geht in die Offensive – und setzt dabei alles auf eine Karte. Mit einer spektakulären Übernahme für bis zu 5,2 Milliarden Dollar stürzt sich Novo Nordisk in den Kampf um den lukrativen MASH-Markt. Doch kann der teure Einstieg in die Lebererkrankung den angeschlagenen Aktienkurs retten?
Strategischer Schachzug unter Druck
Die Übernahme von Akero Therapeutics markiert eine Zeitenwende für Novo Nordisk. Für 54 Dollar je Aktie plus bis zu 6 Dollar an Erfolgsprämien sichert sich der Konzern den Zugang zu Efruxifermin – einem vielversprechenden Wirkstoff gegen die Fettlebererkrankung MASH. Mehr als 250 Millionen Menschen sind weltweit betroffen, bis 2030 soll sich die Zahl der Patienten in fortgeschrittenen Stadien verdoppeln.
Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Novo Nordisk kämpft aktuell an mehreren Fronten. Im lukrativen GLP-1-Markt für Abnehmpräparate schrumpft der Marktanteil von 53% auf 50%. Hinzu kommen regulatorische Niederlagen vor US-Gerichten und ein globaler Stellenabbau. Die milliardenschwere Akquisition soll jetzt frischen Wind in die Segel bringen.
Finanzielle Belastungsprobe
Die Übernahme hat ihren Preis: 4 Milliarden Dollar weniger freier Cashflow in 2025, ein um 3 Prozentpunkte gedrücktes Operativgewinnwachstum für 2026 und eine vorwiegend schuldenfinanzierte Transaktion. Zwar bleibt die Gewinnprognose für 2025 unverändert, doch die Belastungen für die kommenden Jahre sind nicht zu unterschätzen.
Die Aktie spiegelt diese Herausforderungen wider: Seit Jahresanfang verlor sie über 40% an Wert und liegt damit mehr als 50% unter ihrem 52-Wochen-Hoch. Der RSI von 75,9 deutet zudem auf eine überkaufte Situation hin – eine gefährliche Mischung in unsicheren Zeiten.
Efruxifermin: Der Game-Changer?
Das Herzstück der Übernahme schlägt in den klinischen Studien. Efruxifermin erzielte in Phase-2-Studien beeindruckende Ergebnisse: 49% bzw. 29% Fibrose-Reduktion in F2-F3 und F4-Patientengruppen, verglichen mit nur 19% und 11% unter Placebo. Besonders bemerkenswert: EFX ist der einzige Wirkstoff, der in Phase 2 signifikante Fibrose-Regression bei F4-Patienten zeigte.
Das laufende SYNCHRONY-Phase-3-Programm mit 3.500 Teilnehmern wird nun entscheiden, ob der Wirkstoff hält, was die frühen Daten versprechen. Die Studien decken sowohl kompensierte Zirrhose als auch prä-zirrhotische MASH ab – ein breiter Angriff auf das Erkrankungsspektrum.
Analysten bleiben gespalten
Die Finanzwelt reagiert verhalten auf Novo Nordisk’s Milliardenwette. Während 56% der Analysten zur Kaufempfehlung tendieren, bleiben 37,5% bei Halten und 6,3% raten sogar zum Verkauf. Die Kursziele deuten nur auf begrenztes Aufwärtspotenzial von den aktuellen Niveaus hin.
Die Skepsis ist verständlich: Die Übernahme soll noch Ende 2025 abgeschlossen werden – mitten in einer ohnehin schon angespannten Marktphase. Die anstehenden Q3-Zahlen am 5. November werden erste Hinweise liefern, ob Novo Nordisk die Balance zwischen neuer Strategie und etablierten Geschäften meistern kann.
Die Milliarden-Frage bleibt: Wird die MASH-Offensive zum erhofften Wachstumsmotor – oder zum teuren Fehlschlag in schwierigen Zeiten?
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