Nvidia, Bitcoin & Berkshire: Billionen-Poker und Rekordjagd im November
Liebe Leserinnen und Leser,
fünf Billionen Dollar – diese magische Grenze hat Nvidia als erstes Unternehmen der Geschichte durchbrochen, während Warren Buffetts Berkshire Hathaway mit fast 382 Milliarden Dollar Cash dasitzt wie ein Drache auf seinem Goldschatz. Gleichzeitig kämpft Bitcoin nach dem Fed-Dämpfer um die 115.000-Dollar-Marke, und in der zweiten Reihe explodieren plötzlich Namen wie EOS mit 15 Prozent Plus an einem Tag. Was für ein Auftakt in den November!
Die neue Weltordnung der Tech-Giganten
Nvidia hat es geschafft: Als erstes Unternehmen überhaupt knackte der Chip-Titan die unvorstellbare Marke von fünf Billionen Dollar Börsenwert. Doch während alle auf die Rekordjagd starren, rechnet Bernstein vor, dass ein Gigawatt KI-Rechenzentrum etwa 35 Milliarden Dollar kostet – deutlich weniger als Nvidias eigene Schätzung von 50 bis 60 Milliarden. Der Clou dabei: GPUs verschlingen satte 39 Prozent der Gesamtkosten, und allein Nvidias Bruttogewinn macht unglaubliche 29 Prozent aller KI-Datacenter-Ausgaben aus. Bei 70 Prozent Bruttomarge versteht man, warum der Konzern praktisch Geld druckt.
Die Analysten von Cantor Fitzgerald bringen es auf den Punkt: Trotz aller Bubble-Ängste handelt die Aktie nur beim 21-fachen der geschätzten 2026er-Gewinne. Für einen Monopolisten im wichtigsten Zukunftsmarkt fast schon ein Schnäppchen? Die Frage ist nur, wie lange diese Dominanz noch anhält, denn Qualcomm attackiert mit neuen Edge-Computing-Chips direkt Nvidias Kerngeschäft.
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Apropos Nvidia: Während der Markt über die Bewertung des KI-Giganten diskutiert, arbeiten einige Analysten bereits an der Frage, wer die „nächste Nvidia“ werden könnte – insbesondere in Europa, wo die Halbleiterförderung massiv zunimmt. Ich habe mir dazu eine aktuelle Analyse angesehen, die den möglichen Haupt-Profiteur des Chip-Booms 2025 identifiziert. Wer wissen möchte, welches Unternehmen hier im Fokus steht, findet den Report „Die neue Nvidia – Ihre Renditechance im Chip-Boom 2025“ hier.
Buffetts Paradoxon: Rekordkasse in unsicheren Zeiten
Warren Buffetts Berkshire Hathaway schwimmt förmlich in Geld. Mit 381,7 Milliarden Dollar Cash-Reserven – ein neuer Allzeitrekord – sitzt das Orakel von Omaha auf dem größten Bargeldberg aller Zeiten. Das operative Ergebnis sprang um satte 34 Prozent auf 13,5 Milliarden Dollar. Doch hier kommt der Hammer: Null Aktienrückkäufe im dritten Quartal. Gar nichts. Das schreit förmlich: Der Altmeister findet schlicht keine attraktiven Investments mehr.
Was weiß Buffett, was wir nicht wissen? In einer Zeit, in der Nvidia durch die Decke geht und selbst schwächelnde Tech-Werte noch zweistellige Milliardenbewertungen erreichen, hortet der erfolgreichste Investor aller Zeiten lieber Cash. Das ist entweder extreme Vorsicht oder die Vorbereitung auf den ganz großen Coup. Beides sollte uns zu denken geben.
Krypto-Markt: Zwischen Fed-Kater und Überraschungen
Bitcoin zeigt sich nach der Fed-Sitzung angeschlagen. Die Leitwährung der Kryptowelt rutschte zeitweise unter 115.000 Dollar – ja, Sie lesen richtig, wir reden hier von sechsstelligen Kursen! Die Notenbank hatte zwar wie erwartet die Zinsen gesenkt, aber weitere Schritte infrage gestellt. Der Markt reagierte verschnupft, erholt sich aber bereits wieder. Bei 110.292 Dollar steht das digitale Gold aktuell, Ethereum klettert Richtung 3.900 Dollar.
Die eigentliche Überraschung kommt aber aus der zweiten Reihe: EOS explodierte mit 15 Prozent Plus an einem einzigen Tag – der stärkste Tagesgewinn seit Oktober. Mit mickrigen 700 Millionen Marktkapitalisierung ist das zwar Kleingeld im Vergleich zu Bitcoins 2,2 Billionen, zeigt aber: Die Risikobereitschaft kehrt zurück. Ob das ein Strohfeuer ist oder der Beginn der Alt-Season, wird sich zeigen.
Deutsche Autobauer unter Druck
Während die Tech-Giganten Billionen bewegen, kämpfen deutsche Traditionswerte ums Überleben. BMW muss am 5. November Farbe bekennen – die Q3-Zahlen könnten zur Zitterpartie werden. Analysten sehen hier eine hochspekulative Wettgelegenheit: Schlägt BMW die niedrigen Erwartungen, könnte es eine Erleichterungsrallye geben. JPMorgan ist weniger optimistisch und senkte gerade das Puma-Kursziel auf magere 15 Euro. Der Sportartikelhersteller kann auch für 2026 keine Besserung versprechen.
Noch dramatischer sieht es bei BYD aus: Chinas E-Auto-Hoffnung verzeichnete im Oktober einen Absatzrückgang von 12 Prozent, der Gewinn brach im dritten Quartal um fast 33 Prozent ein. Das erste Umsatzminus seit über fünf Jahren! Die heimische Konkurrenz in China wird härter, die Margen schrumpfen. So viel zum Thema „China übernimmt die Autowelt“.
Die Woche der Wahrheit
Die kommende Woche wird es in sich haben. Am Sonntag startet Palantir mit seinen Zahlen – die Aktie kratzte jüngst an der 200-Dollar-Marke, auch wenn sie diese noch nicht nachhaltig knacken konnte. AMD, Qualcomm, Uber und eine ganze Armada weiterer Tech-Größen folgen. Besonders spannend wird Nvidias Auftritt am 19. November – nach dem Billionen-Meilenstein erwarten die Märkte nichts weniger als Perfektion.
Was lernen wir aus diesem wilden Start in den November? Die Schere zwischen Gewinnern und Verlierern wird immer größer. Während KI-Profiteure astronomische Bewertungen erreichen, kämpfen traditionelle Industrien ums Überleben. Buffetts Rekord-Cashberg mahnt zur Vorsicht, aber der Krypto-Markt zeigt: Die Gier ist noch nicht verschwunden. Bleiben Sie wachsam – in Märkten, wo Billionen zur neuen Million werden, kann sich das Blatt schnell wenden.
Herzlichst aus der Welt der Superlative,
Andreas Sommer


