Nvidia, Intel & BNB: Milliardendeal erschüttert Chip-Branche
Liebe Leserinnen und Leser,
stellen Sie sich vor: Der größte Rivale reicht plötzlich die Hand zur Versöhnung – und bringt gleich fünf Milliarden Dollar mit. Genau das erleben wir heute bei Intel und Nvidia, deren überraschende Allianz die gesamte Halbleiterbranche durcheinanderwirbelt. Während Intel-Aktionäre ein 26-prozentiges Kursfeuerwerk feiern, brechen bei AMD die Dämme. Doch das ist nur ein Teil der Geschichte, die heute die Märkte bewegt.
Die Wende, mit der niemand gerechnet hatte
Noch vor wenigen Monaten schien Intel am Abgrund zu stehen. Verpasste Technologiesprünge, schrumpfende Marktanteile und ein Aktienkurs, der seit Jahren nur eine Richtung kannte: abwärts. Dann kam der gestrige Paukenschlag: Nvidia, ausgerechnet der übermächtige KI-Champion, investiert 5 Milliarden Dollar in seinen geschlagenen Konkurrenten.
Der Deal ist mehr als nur Geld. Es ist eine strategische Neuordnung der Kräfteverhältnisse. Intel wird künftig maßgeschneiderte x86-Prozessoren für Nvidias KI-Infrastruktur bauen, während Nvidia seine GPU-Technologie in Intels PC-Chips integriert. Eine Win-Win-Situation? Für Intel allemal – der Kurs explodierte um 26 Prozent und durchbrach erstmals seit 15 Monaten die 31-Dollar-Marke.
Was hier passiert, erinnert an die großen Allianzen der Wirtschaftsgeschichte. Wie damals, als Microsoft Apple vor dem Bankrott rettete – und beide davon profitierten. Die Botschaft ist klar: In der neuen Ära der künstlichen Intelligenz können selbst erbitterte Rivalen zu Partnern werden, wenn es ums Überleben geht.
Der versteckte Verlierer des Tages
Währenddessen erlebt AMD seinen persönlichen schwarzen Donnerstag. Die Aktie sackte um über 3 Prozent ab – und das ist erst der Anfang. Denn was Nvidia und Intel da ausgeheckt haben, trifft AMD ins Mark. Das Unternehmen hatte sich mühsam als Alternative zu beiden Giganten positioniert: leistungsstarke CPUs gegen Intel, innovative GPUs gegen Nvidia.
Diese Sandwich-Position wird jetzt zur Falle. „Das ist schlecht für AMD und wird Druck auf ARM ausüben“, bringt es Mizuho-Analyst Jordan Klein auf den Punkt. Seine Einschätzung: Nvidia hätte auch mit AMD kooperieren können, entschied sich aber bewusst dagegen. Ein Schlag ins Gesicht für CEO Lisa Su, die AMD in den letzten Jahren so erfolgreich transformiert hatte.
Die Ironie dabei: AMD war der Aufsteiger der letzten Jahre, Intel der Absteiger. Jetzt dreht sich das Blatt – dank eines einzigen Deals. So schnell kann es an der Börse gehen.
Wenn Kryptowährungen Geschichte schreiben
Abseits der Chip-Schlacht feiert die Kryptowelt einen historischen Moment: BNB, der Coin der Kryptobörse Binance, knackte erstmals die magische 1.000-Dollar-Marke. Was für Bitcoin die 100.000 Dollar sind, ist für BNB diese vierstellige Schallmauer – ein psychologischer Meilenstein, der Respekt einflößt.
Der Zeitpunkt ist kein Zufall. Die Fed senkte gestern die Zinsen, und gleichzeitig mehren sich Berichte, dass US-Behörden ihre strenge Überwachung von Binance lockern könnten. CEA Industries stockte seine BNB-Bestände um 26 Millionen Dollar auf – mittlerweile hält das Unternehmen BNB im Wert von 368 Millionen Dollar. Mehr als jede andere Firma weltweit.
Das Muster kennen wir: Erst kommt die Krise, dann die Kapitulation, schließlich die Rehabilitation. Binance-Gründer CZ twitterte emotional über die Reise von 10 Cent beim ICO vor acht Jahren bis zu den heutigen 1.000 Dollar. „Worte können nicht beschreiben, was das bedeutet“, schrieb er.
Die Fed-Rechnung mit vielen Unbekannten
Die gestrige Zinssenkung der Fed war keine Überraschung – die Reaktion der Märkte schon. Statt der erhofften Rally kam zunächst der Abverkauf, besonders bei Technologiewerten. Der Grund? Fed-Chef Powell machte klar: Das war keine Panik-Senkung, sondern „Risikomanagement“.
Die Notenbanker erwarten noch zwei weitere Senkungen in diesem Jahr, aber für 2026 herrscht Uneinigkeit. Diese Unsicherheit zeigt sich auch am Dollar, der trotz Zinssenkung zulegte – eigentlich ein Widerspruch. Gold gab nach, Öl trat auf der Stelle. Die Märkte sind verwirrt, und das ist gefährlich.
Besonders pikant: Während Powell betont vorsichtig agiert, werden weltweit die Schleusen geöffnet. Kanada, Indonesien, Moldawien, Norwegen, Saudi-Arabien – alle senkten gestern oder heute ihre Zinsen. Die globale Liquiditätswelle rollt, nur die Fed hält die Füße still. Das könnte noch zu Verwerfungen führen.
Die deutschen Nebenwerte drehen auf
Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit explodieren deutsche Halbleiter-Zulieferer. Siltronic springt fast 11 Prozent, Aixtron legt 8 Prozent zu, Süss Microtec klettert um 6 Prozent. Der Grund: Die Nvidia-Intel-Allianz signalisiert massive Investitionen in neue Chip-Fabriken – und deutsche Spezialisten liefern die Ausrüstung dafür.
Auch Continental sorgt für Schlagzeilen: Die Abspaltung von Aumovio ist vollzogen, die neue Aktie startet eigenständig an der Börse. Der Dax-Konzern macht Ernst mit seinem Umbau – am Ende soll nur noch das Reifengeschäft übrigbleiben. Ein radikaler Schnitt, der Schule machen könnte.
Bei Puma brodelt unterdessen die Gerüchteküche. Zwei Investoren bereiten offenbar Übernahmeangebote vor, die Pinault-Familie will angeblich für 40 Euro je Aktie verkaufen. Der Kurs sprang zwischenzeitlich um 17 Prozent. Nach Jahren der Stagnation könnte die Raubkatze tatsächlich wieder Biss bekommen.
Was diese Woche wirklich zählt
Die Märkte stehen an einem Wendepunkt. Die Nvidia-Intel-Allianz ist mehr als nur ein Deal – sie zeigt, dass die Karten in der Tech-Welt neu gemischt werden. Wer gestern noch unten war, kann morgen oben sein. Und umgekehrt.
Für Anleger bedeutet das: Die alten Gewissheiten gelten nicht mehr. Intel galt als Auslaufmodell, jetzt ist die Aktie der Star des Tages. AMD schien unaufhaltsam, jetzt wackelt die Story. Und bei den Kryptos? Da schreibt BNB gerade Geschichte, während Bitcoin merkwürdig träge bei 117.000 Dollar dümpelt.
Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Intel-Rallye nachhaltig ist oder nur ein Strohfeuer. Am 7. November kommen die Quartalszahlen von Hensoldt, ein wichtiger Gradmesser für den europäischen Rüstungssektor. Und die Fed? Die hat noch zwei Sitzungen in diesem Jahr – genug Zeit für weitere Überraschungen.
Bleiben Sie wachsam und hinterfragen Sie die offensichtlichen Trades. Manchmal kommt alles anders, als man denkt. Heute war so ein Tag.
Mit den besten Grüßen aus einer Welt voller Überraschungen,
Andreas Sommer
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Übrigens: Während Nvidia und Intel gerade mit Milliarden den Markt neu sortieren, gibt es im Chip-Sektor einen noch weitgehend übersehenen europäischen Technologiewert, den einige Analysten bereits als „die neue Nvidia“ bezeichnen. Wer sich näher dafür interessiert, findet hier den ausführlichen Spezial-Report: Die neue Nvidia – Ihre Chance auf bis zu +22.305% Gewinn.