NVIDIA überzeugt erneut mit Quartalszahlen, China bremst Wachstum jedoch ein

Nvidia wurde 1993 von Jensen Huang, Chris Malachowsky und Curtis Priem gegründet und hat sich seither von einem kleinen Grafikchip-Hersteller zu einem der bedeutendsten Technologieunternehmen der Welt entwickelt. Ursprünglich fokussierte sich Nvidia auf Grafikprozessoren (GPUs) für den Gaming-Markt. Der Durchbruch gelang 1999 mit der Einführung der GeForce 256, die als erste GPU mit Hardware-Transformation und -Lighting vermarktet wurde und die Leistung im PC-Gaming signifikant steigerte.

In den folgenden Jahren baute Nvidia seine Marktführerschaft im Gaming-Bereich weiter aus und erwarb mehrere Unternehmen, um sein Portfolio zu erweitern. Mit der CUDA-Architektur (Compute Unified Device Architecture), die 2006 eingeführt wurde, leitete Nvidia jedoch eine tiefgreifende strategische Wende ein: Die GPU wurde zunehmend nicht nur für Grafik, sondern auch für allgemeine Rechenaufgaben im wissenschaftlichen, technischen und industriellen Bereich genutzt. Damit begann der Aufstieg Nvidias als Schlüsselfirma im Bereich High-Performance Computing und Künstliche Intelligenz (KI).

Ein entscheidender Meilenstein war Nvidias Rolle in der KI-Revolution ab den 2010er-Jahren. Dank ihrer Parallelverarbeitungsfähigkeiten erwiesen sich Nvidia-GPUs als ideal für das Training von Deep-Learning-Modellen. Das Unternehmen wurde damit zum bevorzugten Hardwarelieferanten für Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die mit neuronalen Netzen arbeiten. Produkte wie die Tesla- und später die A100- und H100-GPUs sind inzwischen ein fester Bestandteil moderner KI-Infrastrukturen. Diese sind zwar in der ganzen Welt gefragt, wegen Exportrestriktionen jedoch nach China nicht in vollem Umfang lieferbar. Genau dieser Fakt führte in der aktuellen Bilanzierung zu Milliardenabschreibungen, auf die wir im Video genauer eingehen. Es war dennoch ein weiteres Rekordquartal, das sich nahtlos in die Entwicklungsgeschichte der Firma einreiht.

Auch im Bereich autonomes Fahren, Robotik und Rechenzentren ist Nvidia heute führend. Die Plattform „Nvidia Drive“ wird von zahlreichen Automobilherstellern genutzt. Zudem setzt Nvidia mit seiner „Omniverse“-Plattform auf die Zukunft des Metaverse und der virtuellen Zusammenarbeit. 2020 kündigte das Unternehmen die geplante Übernahme von Arm Limited an, ein Geschäft, das jedoch 2022 aufgrund regulatorischer Hürden scheiterte. Doch weitere Partner stehen bereit und bereits im Juni soll in Paris der nächste Ausblick auf dieses und weitere Geschäftsmöglichkeiten mit KI gegeben werden.

Trotz aller Herausforderungen wuchs Nvidia stetig weiter und erreichte 2023 eine Marktkapitalisierung von über einer Billion US-Dollar – getrieben vor allem durch die rasante Nachfrage nach KI-Rechenleistung. Aktuell stehen wir über 3 Billionen und rangieren nur knapp hinter Microsoft als wertvollstes Unternehmen der Wall Street. Damit ist Nvidia nicht mehr nur ein Chiphersteller, sondern ein strategischer Treiber der digitalen Transformation in Bereichen wie KI, Gesundheitswesen, Cloud Computing und industrieller Automatisierung. Was darf man also in Zukunft noch erwarten?

Wir blicken im zweiten Teil des Videos zudem auf die Möglichkeiten im Chartbild der Aktie mit demFreestoxx-Tool für entsprechende Trading-Signale.