Die Aktie von Oxford Industries ist am Mittwoch nachbörslich um 20% eingebrochen. Der Auslöser: Das Unternehmen meldete für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2025 zwar einen Verlust je Aktie von 0,92 Dollar, der leicht besser ausfiel als die erwarteten 0,96 Dollar. Doch die Umsätze sanken auf 307 Millionen Dollar – ein Rückgang gegenüber den 308 Millionen Dollar im Vorjahr und unterhalb der Analystenschätzungen von 308,7 Millionen Dollar.
Noch alarmierender: Die Prognose für das Gesamtjahr wurde drastisch gesenkt. Für das vierte Quartal erwartet Oxford Industries nur noch Erlöse zwischen 365 und 385 Millionen Dollar, deutlich unter den 391 Millionen Dollar des Vorjahres. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll zwischen null und 0,20 Dollar liegen – ein dramatischer Einbruch gegenüber 1,37 Dollar im Vorjahresquartal.
Tarife und Sortimentslücken belasten
Was steckt hinter diesem Absturz? CEO Tom Chubb machte gleich mehrere Faktoren aus: „Der Start der Weihnachtssaison verlief schwächer als geplant, beeinflusst durch tarifbedingte Produktlücken in bestimmten kritischen Saisonkategorien und ein stark von Rabatten geprägtes Einzelhandelsumfeld.“
Konkret hatte Oxford Industries im Frühjahr mit massiver Unsicherheit zu kämpfen. Als die Firma ihre Holiday- und Resort-Kollektionen plante, schien ein Zolltarif von 145% auf chinesische Waren bevorzustehen. Die Konsequenz: Das Unternehmen reduzierte drastisch seine Abhängigkeit von China-Produktionen – besonders bei Pullovern und anderen kälteren Produktkategorien, die traditionell starke Umsatzbringer im vierten Quartal sind.
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Diese Entscheidung erwies sich als zweischneidiges Schwert. Zwar fiel der Tarif letztlich niedriger aus, doch die Sortimente für die aktuelle Saison wiesen bereits erhebliche Lücken auf. Bei Lilly Pulitzer fehlen aufwendig verzierte Artikel mit Pailletten und Schleifen – genau jene Produkte, die normalerweise während der Feiertage reißenden Absatz finden. Tommy Bahama hingegen verzeichnete zwar Erfolge mit der neuen Boracay-Hose (Preis: 158 Dollar statt bisher 138 Dollar), doch auch hier fehlten Pullover und andere Winterartikel.
Brutale Gewinneinbrüche
Die Zahlen sprechen eine brutale Sprache: Die Bruttomarge sackte von 63,1% im Vorjahresquartal auf nur noch 60,3% ab. Rund 8 Millionen Dollar davon entfielen direkt auf gestiegene Zollkosten. Hinzu kamen höhere Rabattaktionen und eine ungünstige Umsatzstruktur.
Für das Gesamtjahr 2025 rechnet Oxford Industries nun mit Erlösen zwischen 1,47 und 1,49 Milliarden Dollar – ein Rückgang von 2-3% gegenüber den 1,52 Milliarden Dollar des Vorjahres. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll zwischen 2,20 und 2,40 Dollar landen, verglichen mit 6,68 Dollar im Geschäftsjahr 2024. Die Jahresprognose wurde damit seit Jahresbeginn um rund 50% reduziert, wie BTIG anmerkte.
Johnny Was: 61 Millionen Dollar abgeschrieben
Noch schlimmer traf es die Marke Johnny Was. Oxford Industries nahm im dritten Quartal eine nicht-liquiditätswirksame Wertberichtigung von 61 Millionen Dollar vor – hauptsächlich auf die Markenrechte von Johnny Was. Dies resultierte in einem GAAP-Verlust je Aktie von 4,28 Dollar, verglichen mit 0,25 Dollar im Vorjahr.
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Die Abschreibung folgte einer umfassenden Neuausrichtung: Lisa Kazor, vormals Chief Commercial Officer, wurde zur Präsidentin von Johnny Was befördert. Auch die Positionen für Chefdesigner und Einzelhandelschef wurden neu besetzt. Ein externer Berater hatte zuvor einen Verbesserungsplan entwickelt, der sich auf Merchandising-Effektivität, Marketing-Effizienz und optimierte Prozesse konzentriert.
Einzelne Lichtblicke reichen nicht
Immerhin: Die kleineren Marken im Emerging Brands Segment zeigten Stärke. Southern Tide, The Beaufort Bonnet Company und Duck Head verzeichneten im dritten Quartal ein Umsatzplus von 17%. Auch Lilly Pulitzer konnte mit zweistelligem Wachstum im Einzelhandel und hohem einstelligem Wachstum im E-Commerce punkten.
Doch diese Lichtblicke vermögen nicht über die Gesamtsituation hinwegzutäuschen. Die vergleichbaren Verkäufe (Comps) im bisherigen vierten Quartal liegen im mittleren einstelligen Minusbereich – deutlich schlechter als die zuvor erwarteten flachen bis leicht positiven Werte. BTIG behielt seine neutrale Einstufung bei und verwies auf „mehrere verwirrende Faktoren“, die die Sichtbarkeit einschränken.
Für das Frühjahr 2026 plant Oxford Industries Preiserhöhungen zwischen 4% und 8%, um die Zollkosten von geschätzt 25 bis 30 Millionen Dollar auszugleichen. Ob das reicht, um die Bären zu vertreiben, bleibt abzuwarten.
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