Der Zahlungsdienstleister aus San Jose nimmt Kurs auf eine eigene Bank. Am Montag gab das Unternehmen bekannt, bei der Utah Department of Financial Institutions und der Federal Deposit Insurance Corporation die Gründung einer Industrial Loan Company beantragt zu haben. Ein ambitionierter Schritt, der die Geschäftsstrategie fundamental verändern könnte.
Die Pläne sind konkret: Mit der Banklizenz will PayPal sein Kreditgeschäft für kleine und mittelständische Unternehmen in den USA deutlich ausbauen. Gleichzeitig sollen verzinsliche Sparkonten für Privatkunden ins Portfolio kommen. CEO Alex Chriss begründet den Vorstoß mit den Finanzierungshürden, vor denen viele Kleinbetriebe stehen. Seit 2013 hat der Konzern bereits über 30 Milliarden Dollar an Krediten und Kapital bereitgestellt – künftig will man dieses Geschäft ohne externe Partner abwickeln.
Trump-Ära beflügelt Fintech-Ambitionen
Der Zeitpunkt kommt nicht von ungefähr. Seit Präsident Trump im Januar seine zweite Amtszeit antrat, erleben die USA eine Welle neuer Banklizenz-Anträge. Die Finanzaufsicht fährt einen deutlich deregulierungsfreundlicheren Kurs und signalisiert Wachstumsorientierung. Erst vergangene Woche erteilte das Office of the Comptroller of the Currency Krypto-Riesen wie Ripple und Circle vorläufige Genehmigungen für nationale Treuhandbanken.
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Als Präsidentin der PayPal Bank wurde Mara McNeill berufen. Die Managerin bringt mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung im Bank- und Kreditgeschäft mit und leitete zuvor die Toyota Financial Savings Bank. Eine Personalentscheidung, die unterstreicht, wie ernst es dem Konzern mit dem Bankprojekt ist.
Afrika-Offensive für 2026 geplant
Parallel treibt PayPal die internationale Expansion voran. Für 2026 steht der Start von PayPal World an – einer grenzüberschreitenden Wallet-Plattform speziell für Afrika. Das System soll lokale digitale Geldbörsen direkt mit internationalen Händlern verknüpfen und Nutzern weltweites Shopping ermöglichen. Ein Markt mit enormem Potenzial, den der Konzern bislang kaum erschlossen hat.
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Datenschutz-Ärger in Deutschland
Doch nicht alle Nachrichten fallen positiv aus. Ein Gutachten deutscher Datenschützer attestiert PayPal eine Vielzahl von Verstößen gegen die DSGVO. Im Fokus steht die Weitergabe sensibler Nutzerdaten an rund 600 Unternehmen im Rahmen des Werbegeschäfts. Es ist bereits der dritte größere Konflikt mit deutschen Verbraucher- und Datenschutzorganisationen nach ähnlichen Auseinandersetzungen 2014 und 2018.
Für Anleger bleibt die Frage: Kann PayPal mit der Banklizenz die Abhängigkeit von Drittanbietern reduzieren und gleichzeitig neue Ertragsquellen erschließen? Die regulatorischen Risiken in Europa bleiben jedenfalls bestehen.
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