Der britisch-australische Bergbauriese Rio Tinto zieht die Notbremse in Queensland. Ab Oktober 2026 wird die Alumina-Raffinerie Yarwun ihre Produktion um satte 40 Prozent drosseln – eine drastische Maßnahme, die rund 180 Arbeitsplätze kostet. Die jährliche Alumina-Produktion sinkt damit um etwa 1,2 Millionen Tonnen von derzeit 3 Millionen Tonnen. Die Begründung des Konzerns: Eine notwendige zweite Abraumdeponie rechnet sich schlicht nicht.
Der Zeitpunkt der Ankündigung ist kein Zufall. Die Alumina-Preise sind auf ein Zwei-Jahres-Tief gestürzt, während die Produktionskosten in Australien – insbesondere für Energie und Arbeitskräfte – weiter in die Höhe schnellen. Unter diesen Bedingungen wären Hunderte Millionen Dollar für neue Abfallanlagen kaum zu rechtfertigen. Stattdessen kauft sich Rio Tinto Zeit: Durch die Drosselung reichen die bestehenden Deponien statt bis 2031 nun bis 2035.
Australiens Metallindustrie unter Druck
Die Entscheidung reiht sich ein in einen besorgniserregenden Trend. Glencore’s Mount Isa Kupferschmelze in Queensland und Trafiguras Blei-Zink-Schmelze in Südaustralien benötigen bereits staatliche Unterstützung, um weiterzulaufen. Auch Rio Tintos Bell Bay Aluminium-Schmelze in Tasmanien steht unter Beobachtung – der Stromliefervertrag wurde gerade erst um zwölf Monate verlängert, während über einen langfristigen Deal verhandelt wird.
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RBC-Analyst Kaan Peker bringt es auf den Punkt: Australiens Metallverarbeitung wird Schritt für Schritt zurückgebaut. Hohe Produktionskosten, explodierende Energiepreise und kapitalintensive Anlagen bei gleichzeitig niedrigen Alumina-Preisen machen das Geschäft unattraktiv. Verschärft wird die Lage durch günstige indonesische Konkurrenz, die den Markt zusätzlich unter Druck setzt.
Konzernumbau unter neuem Chef
Die Kürzung passt zur Strategie von CEO Simon Trott, der seit August 2024 im Amt ist und Rio Tinto auf die profitabelsten Assets trimmt. Das Unternehmen prüft derzeit auch seine Mehrheitsbeteiligung am Tomago-Schmelzwerk – ebenfalls wegen zu hoher Stromkosten. Die Botschaft ist klar: Nur was sich rechnet, bleibt bestehen.
Immerhin: Rio Tinto betont, dass Kundenanforderungen trotz der Produktionskürzung erfüllt werden. Die Bauxitminen und Aluminiumschmelzen sollen weiter unter Volllast laufen. Ob der Konzern nun überschüssiges Bauxit – den Rohstoff für Alumina – auf dem freien Markt verkauft oder die Förderung in der Weipa-Mine zurückfährt, bleibt offen. Für den Alumina-Preis könnte die Kürzung allerdings stützend wirken, da rund drei Prozent des weltweiten Angebots außerhalb Chinas vom Markt genommen werden.
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