Roter Freitag im DAX, aber dennoch eine positive Woche für den Aktienindex. Unser DAX leidet unter den Inflationssorgen aus den USA.
Ernüchterung im DAX am Freitag
Es wurde keine perfekte Woche aus Sicht der Anleger mit fünf Gewinntagen in Folge. Am letzten Handelstag der Woche musste ein Minus hingenommen und damit ein Rücklauf um einige Punkte vollzogen werden.
Bereits in der Vorbörse deutete sich dies an. Denn der Schwung an der Wall Street nahm am Donnerstagabend noch einmal auf der Unterseite zu und brachte damit auch den Endloskontrakt unter Druck.
Entsprechend schwach starteten wir in den heutigen Börsentag und starteten mit 15.353 Punkten rund 140 Punkte unter dem Schlusskurs vom Donnerstagabend. Dieser war dann auch direkt das Ziel der Marktteilnehmer, die ähnlich wie im gestrigen US-Handel erst einmal in das neue Gap hinein handelten. Nach 100 Punkte Gegenbewegung baute sich dann jedoch wieder die Stärke des Trends auf und der Index fiel erneut zurück. Dabei wurde ein tieferes Tief markiert, was dann jedoch für den Rest des Tages Gültigkeit besaß.
15.308 Punkte waren somit das Niveau, von dem aus die größere Gegenbewegung starten sollte. Sie führte letztlich zum kompletten Gap-close und damit noch einmal zu einem Rücklauf über 15.500 Punkte. Das Niveau konnte zur US-Handelssession jedoch nicht verteidigt werden. Mit fallenden Notierungen an der Wall Street und insbesondere im Nasdaq gab auch der DAX wieder etwas nach. Denn der Präsident der Notenbank von St. Louis, James Bullard, hatte eine Zinserhöhung um einen vollen Prozentpunkt bis zum Juli verlauten lassen. Dies wäre ein sehr schnelles Tempo, was die Märkte nicht so schnell wegstecken.
Mit 15.425 Punkten kam der DAX beim Blick auf die Intraday-Bandbreite und die Rahmenbedingungen an den Märkten noch ganz gut davon. Das Wochenplus von mehr als zwei Prozent wurde verteidigt.
So skizziert sich das heutige Schaubild nach der volatilen Handelseröffnung mit Reversal im Anschluss:
Dabei notierte die Volatilität weiterhin mit rund 200 Punkten auf einem überdurchschnittlichen Niveau.
Folgende Parameter zeigen die Xetra-Rahmendaten im Detail auf:
Börsenplatz | Xetra |
Letzter Kurs | 15.425,12PKT |
Performance | -0,42 % |
Kurszeit | 17:54:19 |
Eröffnung | 15.353,86PKT |
Tageshoch | 15.511,34PKT |
Tagestief | 15.308,69PKT |
Vortageskurs | 15.490,44PKT |
Auch das Vertrauen der US-Verbraucher sank heute ab. Das Barometer für die Konsumlaune fiel im Februar von 67,2 auf nun nur noch 61,7 Zähler. Dazu führt die Universität Michigan eine monatliche Umfrage durch und hat diesen Wert nun als das niedrigste Niveau seit Oktober 2011 eingeordnet.
Welche Aktien stemmten sich heute gegen den Tagestrend?
DAX-Aktien im Detail
Erneut konnten die Autowerte heute zulegen. Eine Heraufstufung der Mercedes Benz Group verhalf dem ganzen Sektor zu einem Kursplus. Denn im vergangenen Jahr wurde im operativen Geschäft mehr verdient als ursprünglich angenommen. Mit einem Kursplus von sechs Prozent griffen Anleger heute beherzt zu dieser Aktie. Zudem notiert die jüngste Abspaltung, die Daimler Trucks, seit heute im MDAX.
So rangierte dieser Wert vor BMW und Porsche im Ranking an der Börsen Frankfurt und war auch der Umsatzspitzenreiter. Diesmal vor Siemens und Linde, welche beide in den letzten Tagen ebenfalls stark waren.
Dies sehen Sie in folgender Übersicht im Detail von der Börse Frankfurt an dieser Stelle des Marktberichts:
Noch einmal gehörte Delivery Hero zu den stärksten Verlierern am Markt. Der gestrige Abschwung von 30 Prozent hatte für einen DAX-Wert einen neuen historischen Rekord aufgestellt. Dazu äußerten sich heute einige Analysten im Nachgang erschrocken und senkten die Kursziele massiv. Ein weiterer Abverkauf im zweistelligen Bereich war die Folge.
Dahinter rangierte eine Zalando und Sartorius. Auch waren die Sportartikelhersteller Adidas und Puma am Nachmittag mit Verlusten behaftet. Die Quartalszahlen des US-Konkurrenten Under Armour enttäuschten den Markt und zogen die ganze Branche in den negativen Bereich.
In der hier aufgezeigten Heatmap aller DAX-Werte ist die Dominanz der Tagesverlierer im Gesamtbild deutlich zu sehen:
Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild nach diesem Handelstag zum Wochenausklang?
DAX hadert mit einem größerem Abschwung
Positiv ist zu bemerken, dass neue Verlaufstief immer wieder gekauft werden. Dabei schloss der DAX heute sogar ein Gap von 140 Punkten. Die Marktverfassung kann daher trotz des negativen Tages als stabil bezeichnet werden.
Dennoch sind die Unsicherheitsfaktoren nicht von der Hand zu weisen. Schnelle Zinsanhebungen und auch der Ukraine-Konflikt deckeln psychologisch das Interesse am Kapitalmarkt und lassen viele Marktteilnehmer vorsichtiger werden. Die gestiegene Volatilität spricht ebenfalls für ein Achtungssignal.
Auf Wochensicht hat der Index genau im oberen Drittel des Wochenverlaufs geschlossen und sich damit in eine komfortable Ausgangssituation für die neue Woche gebracht:
Auf Wochensicht bleibt ein Gewinn von 2,1 Prozent zurück. Nachbörslich tendiert der Markt jedoch wieder zum Tagestief und scheint weiterhin Unsicherheit zu zeigen.
An weiteren Quartalszahlen werden dann vor dem Start der Wall Street am Montag diese Werte spannend sein:
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