Ein unerwarteter Schritt aus Walldorf sorgt für Aufsehen: Der Software-Gigant SAP verabschiedet sich von seiner bisher angestrebten Frauenquote von 40 Prozent. Diese Entscheidung, die dem Vernehmen nach in einer internen Mitteilung verkündet wurde, scheint eine direkte Reaktion auf politische und juristische Strömungen in den USA zu sein. Was steckt genau dahinter und wie reagiert der Kapitalmarkt auf diese strategische Neuausrichtung?
Das Ende einer Zielvorgabe
Die Zielmarke, einen Frauenanteil von 40 Prozent in der Belegschaft zu erreichen, ist damit vom Tisch. Berichten zufolge müssen aufgrund "neuester juristischer Entwicklungen" die eigenen Initiativen im Bereich Diversität und Inklusion angepasst werden, um Rechtskonformität sicherzustellen. Das bedeutet konkret: Neben der allgemeinen Abschaffung der Quote wird auch die gezielte Förderung von Frauen auf bestimmten Führungsebenen innerhalb des Konzerns zurückgefahren. Auch bei den Kriterien für die Vergütung des Vorstands soll es Anpassungen geben. Strukturell werden zudem die Anlaufstelle für Diversität und Inklusion sowie der Bereich für gesellschaftliche Verantwortung ("Corporate Social Responsibility") zusammengelegt.
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Echo aus Washington?
Diese Kehrtwende steht nicht im luftleeren Raum. In den Vereinigten Staaten gibt es eine politische Offensive gegen sogenannte DEI-Programme (Diversity, Equity, Inclusion), die darauf abzielen, benachteiligte Gruppen zu fördern. Kritiker dieser Programme, darunter prominente politische Figuren und Wirtschaftsführer, argumentieren, eine Bevorzugung bestimmter Gruppen führe zur Benachteiligung anderer und könne die Kompetenz untergraben – eine Behauptung, für die es allerdings keine stichhaltigen Belege gibt. SAP ist nicht das einzige Unternehmen mit starkem US-Engagement, das seine DEI-Strategie überdenkt. So wurde Anfang April bekannt, dass auch die Telekom-Tochter T-Mobile US ihre entsprechenden Initiativen weitgehend einstellt, was im zeitlichen Zusammenhang mit der Genehmigung einer wichtigen Übernahme durch US-Behörden stand.
Wie reagieren die Anleger?
Die Nachricht von der strategischen Neuausrichtung bei SAP sorgte an der Börse für eine erste, wenn auch verhaltene Reaktion. Die Aktie des Softwareherstellers verzeichnete via XETRA zeitweise ein leichtes Plus von 0,63 Prozent und kletterte auf einen Wert von 263,30 Euro. Es scheint, als würden Investoren die Anpassung an das geänderte regulatorische und politische Umfeld in einem Schlüsselmarkt zumindest vorerst nicht negativ bewerten. Ob dieser Kurswechsel langfristig auf Zustimmung stößt oder neue Diskussionen entfacht, bleibt eine der spannenden Fragen.
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