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Slack: Starkes IPO an der Wall Street – wer sind die Gewinner?

Der Börsengang von Slack, dem Messengerdienst, ist erst wenige Tage vorüber. Man darf hierbei zum IPO gratulieren, denn die Aktien sind bereits am ersten Handelsstark stark gestiegen. Wer sind hierbei die Gewinner im Hintergrund und was macht Slack so erfolgreich?

Slack ist mehr als ein Messenger



Slack wird auch als „Büro-WhatsApp“ bezeichnet und bietet im Grund genommen einen sehr stabilen und schnellen Büro-Chat mit File-Verwaltung, Zugriffsrechten und weiteren Kommunikationsmöglichkeiten. Nach eigenen Angaben sollen 10 Millionen Mitarbeiter in verschiedenen Firmen global das Tool nutzen – insgesamt 600.000 Firmen. Wir gehören übrigens auch dazu.

Richtig Freude macht das Tool am Ende jedoch nur, wenn man eine Lizenz kauft. Genau dies ist auch das Geschäftsmodell von Slack und soll die Nutzer letzten Endes binden. Doch das sehen nicht alle Firmen so. Microsoft hat sich beispielsweise offen gegen die Software ausgesprochen – aus Sicherheitsgründen, wie golem berichtet.

Wer sind nun beim IPO die Gewinner gewesen?

Die Gewinner des Slack-IPO



Prinzipiell waren erst einmal alle Anleger die Gewinner, welche zum Referenzkurs Aktien erhielten. Dieser lag im Vorfeld bei 26 US-Dollar. Das IPO startete an der Wall Street am Donnerstag mit 38,50 US-Dollar in den Handel und hat das Unternehmen damit auf einen Marktwert von annähernd 20 Milliarden US-Dollar katapultiert. Später wurden sogar fast 42 Dollar für eine Aktie gezahlt. Dabei macht das Unternehmen, wie so viele Technologie-IPOs nur rund 600 Millionen US-Dollar Umsatz und zudem Verlust. Sogar das Unternehmenswachstum ist rückläufig. Von 110% in 2018 auf 82% in 2019 und auf anvisierte 49% im Jahr 2020 – wie finanzmarktwelt berichtete.

Auf gruenderszene wurde eine Liste veröffentlicht, welche Anteilseigner an Slack besonders vom Börsengang verdienten. Immerhin gibt es insgesamt 38 Eigner, welche vor dem Börsengang das Unternehmen mit 1,4 Milliarden US-Dollar Kapital versorgten. Diese möchten wir hier entsprechend in Auszügen vorstellen:


Aussichten von Slack



Auf die schwindenden Wachstumsraten sind wir bereits eingegangen. Immerhin steigt der Umsatz von 220 Millionen US-Dollar in 2018 auf 400 Millionen in diesem Jahr (Planzahlen). Dabei sollen die Verluste von rund 140 Millionen US-Dollar annähernd gleich bleiben.

Angesichts der Börsenrallye ist diese Bewegung zu relativieren. In einem schlechteren Umfeld wäre womöglich das IPO genauer auf die Bilanzdaten hin untersucht worden. Vor diesem Hintergrund drängt sich mir zumindest kein Investment auf dem aktuellen Niveau auf.

Der Aktienkurs hat in dieser Woche bereits etwas nachgegeben, wie das Chartbild von google Finanzen hier zeigt:

Slack Chartbild Frankfurter Wertpapierbörse
Slack Chartbild Frankfurter Wertpapierbörse



Ein Kaufsignal wäre rein technisch erst die Berührung mit dem ersten Kurs nach dem IPO – bis dahin halte ich mich zumindest zurück.

Ihr Andreas Mueller

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